Paar der Gehörnten Mauerbiene
Lebensräume
Es gibt etwa 30.000 unterschiedliche Wildbienenarten auf der Erde, in Deutschland sind es je nach Experten, Jahr der Publikation und verwendetem Artkonzept 548[1], gut 550[2], oder sogar 574[3]. In Baden-Württemberg leben dabei etwa doppelt so viele Arten wie in Schleswig-Holstein.[4]Die Arten unterscheiden sich optisch durch Größe, Färbung oder Musterung, sind aber vielfach nur schwer bis zur Art bestimmbar. Sie zeigen Längen zwischen 1,3 Millimetern und drei Zentimetern.
Gravierend verschieden sind hingegen die bevorzugten Nahrungspflanzen und Nistplatzanforderungen. Viele solitär lebende Wildbienen sind auf eine einzige Pflanzenart oder Gattung angewiesen.
Verschiedene Bodenarten fördern jeweils das Vorkommen besonderer Wildbienen, da sie unterschiedliche Materialien zum Nestbau benutzen; 75 % nisten im Boden.
Arten-Unterteilung nach Sozialität der Lebensweise
Man kann die Wildbienenarten nach ihrer Lebensweise in drei Großgruppen einteilen:Bienen mit kollektiver Lebensweise
Ein Honigbienenvolk besteht kontinuierlich über mehrere Jahre, ganz im Gegenteil zu den anderen sozialen Bienen, den Hummeln. Hier ist dieses Verhalten nur in einem bestimmten Zeitraum, in der Vegetationszeit zu finden. Danach löst sich der Staat auf und alle Tiere sterben ab, bis auf die jungen, bereits begatteten Königinnen. Diese fliegen aus und suchen sich geschützte Verstecke zum Überwintern, um dann im nächsten Frühjahr wieder ein neues Volk zu gründen.
Insbesondere bei Furchenbienen (Gattungen Halictus und Lasioglossum) gibt es verschiedene Stadien der sozialen Lebensweise: manche Arten bilden Nestaggregationen (d. h. mehrere Weibchen nisten nahe beieinander) und bei anderen Arten benutzen mehrere Weibchen ein gemeinsames Nest. Bei wieder anderen Arten kommen echte Arbeiterinnen vor, d. h. einige Weibchen versorgen im gemeinsamen Nest die Brut ihrer Mutter, anstatt eigenen Nachwuchs großzuziehen (wie zum Beispiel die o. g. Hummeln und die Honigbiene). Ein Beispiel hierfür sind die Waben der Vierbindigen Furchenbiene (Halictus quadricinctus). Dieses Sozialverhalten nennt man eusozial.
Solitär lebende Bienen
Die solitär lebenden Bienen, so genannte Einsiedlerbienen, sind mit einem Anteil von 95 %[4] die größte dieser drei Gruppen; sie sind Einzelgänger und sowohl Weibchen und Männchen, die meist als Puppe oder junge in der Puppenhülle eingeschlossene Imago überwintert haben, kommen im Frühjahr des nächsten Jahres aus der Brutröhre heraus, um für Nachkommen zu sorgen. Da die Individuen dieser Arten nur wenige Wochen zu leben haben, beginnt das Weibchen nach der Paarung sofort mit dem Nestbau und mit der Sammlung von Nektar und Pollen. Die eingeholte Nahrung dient nur zu einem kleinen Teil der Deckung des eigenen Bedarfes. Vielmehr lagert die Biene die Nahrung in einer Brutzelle an, in die sie, wenn ausreichend Nektar und Pollen angesammelt sind, ein Ei ablegt. Daraufhin verschließt die Biene das Gelege mit einer Trennwand aus Lehm u. a., um im Folgenden weitere Brutröhren anzulegen. Dieses Verhalten wird als Brutfürsorge bezeichnet. Die später schlüpfende Larve kann sich dann von dem angesammelten Proviant ernähren und entwickelt sich weiter zur ausgewachsenen Biene.
Kuckucksbienen
Die dritte und letzte Gruppe sind die Kuckucksbienen:
Sie bauen anders als ihre Verwandten aus den vorherigen Gruppen keine
eigenen Nester, sondern haben sich darauf spezialisiert, fremde Nester
für die Aufzucht ihrer eigenen Brut zu nutzen - wie der Kuckuck,
daher der Name. Sie nutzen es aus, wenn die Nestbauerin (meist eine
Solitärbiene) gerade auf Pollensuche ist, und legen ihre Eier in die
fremde Brutzelle, die schon teilweise mit Vorrat gefüllt ist. Die
fremden Eier oder Larven werden dabei teilweise ebenfalls zu
Futtervorräten. Nehmen die schmarotzenden
Bienen in einer Wirtspopulation überhand, bricht diese im nächsten Jahr
bei ungünstigen Verhältnissen zusammen, da nun die Anzahl der Schmarotzer
die der Wirte übersteigt. Folgerichtig verschwinden dann auch alle
Schmarotzer. Einzelne überlebende oder eingewanderte Solitärbienen bauen
nach und nach von neuem eine Wirtspopulation auf, und bald ist auch
wieder die Schmarotzerart zu finden. Interessanterweise bevorzugen
Kuckucksbienen oft die gleichen Pflanzen als Nahrungsquellen wie ihre
Wirtsbienen. Beispiele für Kuckucksbienen sind Arten der Buckelbienen (Sphecodes spec.), Kegelbienen (Coelioxys) und Fleckenbienen (Crocisa spec.).
Wildbiene des Jahres
2013 Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjozFS5M0Dt_1_ZcgRjsYNg31TUYXeOltheJeMUzxsPkUER9XX-0SrK2B9ETXNvGOtGHObWAUpjy07drHGOwQupeRXoXJKoBovAxA1ACrzf3xiMDe8rpRy_q-LdAK3LDSUA3nDucUzOFT0/s200/Andrena_hattorfiana05441.jpg)
2017 Knautien-Sandbiene
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