Der erhebliche Aufwand bezieht sich nicht
nur auf die Herstellung von neuen Völkern , sondern beginnt bereits bei
der Selektion des Zuchtvolkes. Auf Grundlage der Eigenschaften und
Erfahrungen mit den eigenen Bienenvölkern werden die den gewünschten
Eigenschaften am ähnlichsten Völker zur Weiterzucht selektiert. Aus
ihnen werden durch umlarven die Weiselzellen mit 1 – 3 Tage alten
befruchteten Eiern angesetzt und in Zuchtserien zu je 50 – 60
Weiselzellen in einen Brutableger zur Aufzucht gegeben. Die schlüpfenden
Königinnen müssen dann in ein Begattungskästchen mit etwa 1.000
Arbeitsbienen umgeweiselt werden. In diesen kleinen Völkern werden die
jungen und unbegatteten Königinnen optimal versorgt und können bei
optimalen Wetterverhältnissen zu ihrem Begattungsflug aufbrechen. Die
klassische Bienenzucht beinhaltet nicht die Begattung auf dem eigenen
Stand, sondern möchte die Charakteristika einer Bienenrasse
herausarbeiten, daher eignet sich zur Begattung und Erhaltung reinen
genetischen Materials nur die Verbringung auf eine Belegstelle mit
identischer Bienenrasse oder aber die künstliche Besamung der Königin
mit ausgesuchten Drohnen. Erst nach der Begattung und der Ablage der
ersten befruchteten Eier durch die Königin können die bei der Zucht
gewollten Eigenschaften überhaupt bewertet werden. Sind diese nicht den
idealen entsprechend, wird die Königin ausgesondert.
Grundlage für die Bienenzucht ist die
Vererbungslehre, in der eine Reinzuchtkönigin weitere Nachzuchten, die
sogenannten Filial-Tochter Generationen hervorbringt. Hierbei werden
die Nachfolgenden Generationen mit einer fortlaufenden Nummerierung
gekennzeichnet, mit der Bezeichnung F1 ist die erste Generation aus der
reinerbigen Mutter und dem reinerbigen Vater gemeint. Die anschließende
F2 Generation entsteht aus der Paarung gleicher F1 Generation. Eine
weitere Unterteilung entfällt zumeist, weil nicht mehr gewährleistet
werden kann, dass die reinerbigen Eigenschaften noch dominant vorhanden
sind. Für die Wahl der Zuchtmethode stehen dem Imker verschiedene
anerkannte und dokumentierte Verfahren zur Verfügung, die bekanntesten
sind die Wahlzucht, Reinzucht, Kreuzungszucht, Kombinationszucht und
Linienzucht. Für die Bildung von starken Völkern ist es nicht
entscheidend, ob es sich um einen Ableger, ein bestehendes
Wirtschaftsvolk, Kunstschwarm oder Naturschwarm handelt, sondern
ausschließlich das genetische Material der eingesetzten Königin gibt die
Richtung der Entwicklung vor. Die Aufgabe der Bienen besteht einzig in
der Betreuung der Königin, die im weiteren Verlauf die vorhandenen
Arbeitsbienen durch ihre eigenen genetischen Nachkommen ersetzt.
Königinnen sind das wertvollste am Bienenvolk
Eine wirkliche Zucht im klassischen Sinne
unter Beachtung der Vererbungslehre und Zuchtmethoden ist für kleine
Imkereien und Hobbyimker oft zu aufwendig. In diesem Fall lohnt es sich
die benötigten Königinnen einzukaufen und von diesen über Standbegattung
für ein bis drei Jahre nachzuziehen. Nach diesem Zeitraum wird wieder
eine neue reinrassige Königin oder F1 Nachzuchtkönigin eingekauft. Die
Kosten für eine künstlich besamte Königin vom Züchter belaufen sich auf
circa 150,00 – 250,00 EUR.
Königinnenart | Preis (circa) |
---|---|
Standbegatte Königin | ab 10,00 EUR |
Belegbegatte Königin | ab 25,00 EUR |
Inselbegatte Königin | ab 60,00 EUR |
Künstlich besamte Königin | ab 150,00 EUR |
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