Sonntag, 27. Juli 2014

Honig wirksamer als Kortison


Honig
Ein altes Rezept aus Persien: Kaffee-Honig-Gemisch bei Reizhusten. Nun fanden Forscher heraus: Das ist wirksamer als Kortison.
Von der Heilkraft des Honigs wussten schon die alten Ägypter. Nun liegt eine wissenschaftliche Studie aus dem Iran vor: Sie zeigt, dass eine Kombination aus Kaffee und Honig bei der Behandlung von Reizhusten wirksamer ist als Kortison. Die Erkältung ist weg, der Husten bleibt: Im Anschluss an einen Infekt der oberen Luftwege kann es zu anhaltendem Kratzgefühl im Rachen und anfallsartigen Hustenattacken kommen, einem sogenannten postinfektiösen Reizhusten.
Am Universitätskrankenhaus in Teheran erhielten Patienten mit postinfektiösem Reizhusten in einer randomisierten, doppelblinden Studie entweder 500 g Honig vermischt mit 70 g Instantkaffee oder 600 g eingedickten Zuckersaft mit 320 mg Kortison (Prednisolon) oder aber 600 g Zuckersaft mit einem hustenlösendem Arzneimittel (mit Guaifenesin). Die Patienten wurden angehalten, dreimal täglich einen Esslöffel (ca. 25 g) der Paste in einem Glas heißem Wasser aufzulösen und zu trinken.
Ergebnis: Das Honig-Kaffee-Gemisch erwies sich als hochwirksam, wirksamer als das Zucker-Kortison-Gemisch. Das hustenlösende Arzneimittel hatte in dieser Untersuchung kaum eine Wirkung.

Samstag, 26. Juli 2014

Wenn Biene und co. in den Mund stechen - Handeln Sie sofort

Die Sommerzeit lädt zwar zum Verweilen im Freien ein, doch wer draußen isst und trinkt, sollte sehr gut aufpassen. Insekten werden von den Gerüchen der Speisen und Getränke angezogen und können sich in einem unbeobachteten Moment darauf niederlassen. Wer nun ohne zweiten Blick in den Kuchen beißt, oder aus seiner Flasche trinkt, kann das Tier unfreiwillig in den Mund nehmen.
Diese Situation stellt auch für das Insekt eine Gefahr da und es sticht in vielen Fällen zu. Auch Bienen, die beim Stich sterben und daher nur bei lebensbedrohlichen Situationen stechen, reagieren auf den plötzlichen Aufenthalt im Mundraum meist auf diese Weise. Das Gift, das dabei abgegeben wird, kann für den Menschen zur Lebensgefahr werden. Da die Schleimhäute deutlich empfindlicher als die äußere Haut reagieren, muss nicht einmal eine Allergie gegen das Gift vorliegen und dennoch schwillt der Hals zu und es kann eine Erstickung drohen.

Zuerst 112 anrufen, dann den Patienten beruhigen und den Mundraum kühlen

Bei einem Stich in den Mund sollte daher in jedem Fall 112 gewählt werden und damit der Notruf erfolgen. Am Telefon sollte sofort beschrieben werden, dass ein Insektenstich in den Mund erfolgt ist und welche Beschwerden der Betroffene bereits hat.
Bis der Krankenwagen eintrifft, sollte jeder im Umfeld beruhigend auf den Patienten einwirken. Panik kann die Symptome verschlimmern. Wichtig ist, dass der Mundraum so gut es geht gekühlt wird. Das verringert die Schwellungen. Am besten kommen dafür Kühlbeutel oder Eiswürfel zum Einsatz, die zuvor in ein dünnes Tuch gewickelt werden. Man drückt sie auf die Wangen und den Hals.
Falls der Betroffene noch ohne Probleme schlucken kann, sollte er auch einen Eiswürfel in den Mund nehmen und so zusätzliche Kühlung von Innen ermöglichen. Beengende Kleidung sollte abgelegt und der Betroffene möglichst ruhig hingesetzt werden.

Samstag, 12. Juli 2014

Faulbrut-Erreger im Unfall-Honig gefunden

Mendig/Region – Der Honig, der vor anderthalb Wochen beim Unfall eines spanischen Lkw auf der B 262 bei Mendig ausgelaufen ist, ist mit Faulbrut-Erregern belastet.


3000 Liter Honig auf der Bundesstraße
Das haben die Proben ergeben, die vom Gesundheitsamt des Kreises Mayen-Koblenz
in Auftrag gegeben wurden.
Die Faulbrut ist für den Menschen ungefährlich, kann bei den Bienen aber zum Tod einer
ganzen Generation führen.
Der Faulbrut-Befund hat nun eine umfangreiche Überwachung, ein sogenanntes Monitoring, zur Folge.
Denn vorerst steht lediglich fest, dass der Unfall-Honig belastet ist.
Ob sich Bienen mit dem Erreger infiziert haben, muss nun geklärt werden. Zwar hatten sich in
den Stunden nach dem Unfall Tausende der Insekten auf den ausgelaufenen Honig gestürzt.
Doch noch ist nicht klar, ob sie den Erreger auch in die Bienenstöcke getragen haben. Diese Frage muss
das Monitoring beantworten.
Dazu werden in den Bienenständen der Umgebung Proben entnommen und auf Faulbrut-Erreger geprüft. Untersucht werden zum einen Stände im Umkreis von zwei bis drei Kilometern rund um die Unfallstelle
nahe der Auffahrt zur A 61, wie Thomas Brunnhübner, der bei der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz für
die Lebensmittelkontrolle zuständig ist, auf Anfrage der Rhein-Zeitung erläutert.
Daneben ist noch ein weiteres Areal betroffen. Das zweite Untersuchungsgebiet liegt rund um
den Aufbewahrungsort der Honigfässer, die der verunglückte Transporter geladen hatte.
Sie werden derzeit in der Halle eines Mendiger Abschleppunternehmens gelagert.
Vom Monitoring sind 10 bis 15 Imker betroffen. Nachdem der Faulbrut-Befund am Donnerstagmittag feststand, haben bei der Kreisverwaltung die Planungen für das Monitoring begonnen. Neben den Lebensmittelkontrolleuren sind Mitarbeiter des Kreisveterinäramtes und ein Sachverständiger für Bienenseuchen beteiligt. Wie Brunnhübner am Freitagmittag mitteilte, soll das Monitoring spätestens am Montag beginnen. Die Ergebnisse stehen voraussichtlich gut eine Woche nach Entnahme der Proben fest. Dann entscheidet sich auch das weitere Vorgehen.
Bei der Faulbrut handelt es sich um eine anzeigenpflichtige Tierseuche. Das bedeutet, dass gesetzlich geregelt ist, was getan werden muss, wenn die Erreger in Bienenständen nachgewiesen werden. „Durch frühzeitige Maßnahmen kann man gegebenenfalls noch etwas retten“, sagt Brunnhübner. Ob und inwieweit die Bienenbestände der Region gefährdet sind, lässt sich ohne die Befunde aus dem Monitoring noch nicht abschätzen.
Unklar ist zudem noch, was mit dem belasteten Honig geschehen wird. Bei dem Unfall waren rund 3000 Liter auf die B 262 gelaufen. Um die Straße wieder befahrbar zu machen, hatte die Feuerwehr Mendig den Honig zunächst an den Seitenstreifen geräumt. Mitarbeiter der Straßenmeisterei Mayen bedeckten die Masse am folgenden Tag mit einer Schicht aus Erde und Lavagestein, um die Bienen vom Honig fernzuhalten. Voraussichtlich im Herbst soll die etwa 35 Quadratmeter große Fläche abgetragen werden. Die übrigen Honigfässer, die bei dem Abschleppunternehmen in Mendig eingelagert sind, könnten zurück an den spanischen Hersteller geliefert werden. Brunnhübner macht deutlich: „Wir stehen auf dem Standpunkt, dass der Honig vernichtet werden muss.“

Die lange Nacht der Bienenwissenschaftern