Mendig/Region
– Der Honig, der vor anderthalb Wochen beim Unfall eines spanischen Lkw
auf der B 262 bei Mendig ausgelaufen ist, ist mit Faulbrut-Erregern
belastet.
in Auftrag gegeben wurden.
Die Faulbrut ist für den Menschen ungefährlich, kann bei den Bienen aber zum Tod einer
ganzen Generation führen.
Der Faulbrut-Befund hat nun eine umfangreiche Überwachung, ein sogenanntes Monitoring, zur Folge.
Denn vorerst steht lediglich fest, dass der Unfall-Honig belastet ist.
Ob sich Bienen mit dem Erreger infiziert haben, muss nun geklärt werden. Zwar hatten sich in
den Stunden nach dem Unfall Tausende der Insekten auf den ausgelaufenen Honig gestürzt.
Doch noch ist nicht klar, ob sie den Erreger auch in die Bienenstöcke getragen haben. Diese Frage muss
das Monitoring beantworten.
Dazu werden in den Bienenständen der Umgebung Proben entnommen und auf Faulbrut-Erreger geprüft. Untersucht werden zum einen Stände im Umkreis von zwei bis drei Kilometern rund um die Unfallstelle
nahe der Auffahrt zur A 61, wie Thomas Brunnhübner, der bei der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz für
die Lebensmittelkontrolle zuständig ist, auf Anfrage der Rhein-Zeitung erläutert.
Daneben ist noch ein weiteres Areal betroffen. Das zweite Untersuchungsgebiet liegt rund um
den Aufbewahrungsort der Honigfässer, die der verunglückte Transporter geladen hatte.
Sie werden derzeit in der Halle eines Mendiger Abschleppunternehmens gelagert.
Vom Monitoring sind 10 bis 15 Imker betroffen. Nachdem der Faulbrut-Befund am Donnerstagmittag feststand, haben bei der Kreisverwaltung die Planungen für das Monitoring begonnen. Neben den Lebensmittelkontrolleuren sind Mitarbeiter des Kreisveterinäramtes und ein Sachverständiger für Bienenseuchen beteiligt. Wie Brunnhübner am Freitagmittag mitteilte, soll das Monitoring spätestens am Montag beginnen. Die Ergebnisse stehen voraussichtlich gut eine Woche nach Entnahme der Proben fest. Dann entscheidet sich auch das weitere Vorgehen.
Bei der Faulbrut handelt es sich um eine anzeigenpflichtige Tierseuche. Das bedeutet, dass gesetzlich geregelt ist, was getan werden muss, wenn die Erreger in Bienenständen nachgewiesen werden. „Durch frühzeitige Maßnahmen kann man gegebenenfalls noch etwas retten“, sagt Brunnhübner. Ob und inwieweit die Bienenbestände der Region gefährdet sind, lässt sich ohne die Befunde aus dem Monitoring noch nicht abschätzen.
Unklar ist zudem noch, was mit dem belasteten Honig geschehen wird. Bei dem Unfall waren rund 3000 Liter auf die B 262 gelaufen. Um die Straße wieder befahrbar zu machen, hatte die Feuerwehr Mendig den Honig zunächst an den Seitenstreifen geräumt. Mitarbeiter der Straßenmeisterei Mayen bedeckten die Masse am folgenden Tag mit einer Schicht aus Erde und Lavagestein, um die Bienen vom Honig fernzuhalten. Voraussichtlich im Herbst soll die etwa 35 Quadratmeter große Fläche abgetragen werden. Die übrigen Honigfässer, die bei dem Abschleppunternehmen in Mendig eingelagert sind, könnten zurück an den spanischen Hersteller geliefert werden. Brunnhübner macht deutlich: „Wir stehen auf dem Standpunkt, dass der Honig vernichtet werden muss.“
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