Montag, 7. Juni 2021

Unverzichtbare Bestäuber in der Obstblüte

 Ohne Bienen wenig Obst 

Ein einziges Honigbienenvolk kann pro Tag drei Millionen Obstblüten bestäuben. Sie erzeugen durch ihre gezielte Bestäubung mehr Früchte und eine höhere Qualität. Zwei Millionen Tonnen Äpfel verdanken wir jedes Jahr allein der Bestäubung durch Bienen.

Biene an Obstblüte - Foto: Martina Böhner / pixelio.de

Gemeine Sandbiene an Löwenzahn - Foto: Helge May

07. Mai 2013 – Ein einziges Honigbienenvolk mit rund 20.000 Flugbienen kann pro Tag drei Millionen Obstblüten bestäuben. „Für die Blüten wird dadurch sichergestellt, dass sie nur mit dem für sie brauchbaren arteigenen Pollen bestäubt werden“, erklärt Katja Burmeister vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. „Durch Aufstellen von Honigbienenvölkern und die hohe Wirksamkeit der Bienenbestäubung lässt sich der Ertrag bei Himbeeren und Erdbeeren um 50 Prozent, bei Birnen um 71 Prozent, bei Pflaumen um 75 und Sauerkirschen um 78 Prozent und bei Äpfeln sogar um 86 Prozent steigern.“ Doch die Bienen erzeugen durch ihre gezielte Bestäubung nicht nur mehr Früchte, sondern auch eine nachweisbar höhere Qualität. „Die von Bienen bestäubten Blüten bilden Früchte aus, die größer, schwerer, wohlgeformter sind und einen höheren Fruchtzuckeranteil haben“, so die NABU-Bienenexpertin. „Zwei Millionen Tonnen Äpfel, 360.000 Tonnen Birnen und 250.000 Tonnen Kirschen verdanken wir jedes Jahr allein der Fremdbestäubung durch Bienen.“


Menschen als Ersatzbestäuber

Das weltweit zu beobachtende Bienensterben hat dramatische Auswirkungen, nicht nur für die Bienen, sondern auch für uns Menschen. In einigen Regionen Chinas wird das bereits drastisch sichtbar. Dort bestäuben nicht mehr Bienen die Apfelbäume, sondern Menschen! Mit Wattebäuschchen, Pinseln, selbstgemachtem Werkzeug und mit Pollen gefüllten Medikamentenfläschchen bestäuben sie Millionen Obstblüten per Hand. Der Grund dafür: Es gibt dort keine Bienen mehr! Zu sehen ist dieses Szenario in dem Film „More than Honey“, der sehr anschaulich die Problematik des Bienensterbens darstellt.

„Die Etablierung von Blühstreifen und Hecken, blühende Stilllegungsflächen und Untersaaten, vielfältige Fruchtfolgen, die Förderung von Nistmöglichkeiten für wildlebende Bestäuber sowie ökologische Landwirtschaft können dazu beitragen, dass Wildbienen, Honigbienen und andere Bestäuber wieder bessere Lebensbedingungen erhalten und somit nicht nur ihre Lebensgrundlage, sondern auch die von uns Menschen gesichert ist“, so NABU-Bienenexpertin Katja Burmeister.


Honigbienen alleine reichen nicht aus

Andere Insekten, zum Beispiel Schmetterlinge, sind für eine ertragreiche Ernte unverzichtbar - Foto: Helge May

Andere Insekten, zum Beispiel Schmetterlinge, sind für eine ertragreiche Ernte unverzichtbar - Foto: Helge May

Eine internationale Studie hat gezeigt, dass Pflanzen besonders viele Früchte und Samen hervorbringen, wenn möglichst viele unterschiedliche Arten frei lebender Insekten vorhanden sind, wie Wildbienen, Fliegen, Käfer, Schmetterlinge und Vögel. Eine maximale Ernte gibt es also nur mit einer Vielfalt an Bestäubern. Honigbienen können diese wilden Bestäuber nicht ersetzen, sondern lediglich unterstützen. So konnten die Forscher nachweisen, dass der Blütenbesuch der wilden Bestäuber, insbesondere der Wildbienen, doppelt so effektiv ist wie der von Honigbienen. Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 600 Felder mit 41 Nutzpflanzenarten aus 20 Ländern. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Science erschienen.

„Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine ertragreiche Landwirtschaft nicht ohne Artenvielfalt auskommt“, so Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. „Es wäre sehr riskant, sich bei der Bestäubung von Nutzpflanzen alleine auf die vom Menschen gemanagten Honigbienen zu verlassen, deren Anzahl durch Parasiten und Pestizide in jüngerer Zeit stark beeinträchtigt wurde. Konzepte zur Förderung weltweiter Nahrungsmittelsicherheit sollten auch den Schutz frei lebender Bestäuber, namentlich der Wildbienen, berücksichtigen.“

Wer nistet überhaupt in Nisthilfen für Wildbienen?

 

Nisthilfen bieten sehr gute Möglichkeiten, vom Frühjahr bis zum Herbst das faszinierende Brutgeschehen der Wildbienen aus nächster Nähe zu beobachten.
Wir stellen die Arten vor, die Nisthilfen häufig nutzen.


Frühlings-Seidenbiene - Foto: Markus Gebel

Frühlings-Seidenbiene - Foto: Markus Gebel

Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)

Gehörnte Mauerbienen bei der Paarung - Foto: Volker Fockenberg

Gehörnte Mauerbienen bei der Paarung - Foto: Volker Fockenberg

Flugzeit: März bis Anfang Juni

Größe: 10 bis 16 mm

Pollentransport: Bauchsammler

Merkmale: Kopf und Brust schwarz, Hinterleib rot, auf der Stirn zwei Hörner

Biologie: häufige Art, in Norddeutschland jedoch kaum verbreitet; nur eine Generation pro Jahr


Rote Mauerbiene (Osmia bicornis)

Männchen der Rostroten Mauerbiene - Foto: Volker Fockenberg

Männchen der Rostroten Mauerbiene - Foto: Volker Fockenberg

Flugzeit: April bis Juni

Größe: 9 bis 12 mm

Pollentransport: Bauchsammler

Merkmale: Kopf und Hinterleibsende schwärzlich, sonst rotbraun, Bauchbürste gelblich, Gesicht beim Männchen weiß, beim Weibchen schwarz behaart

Biologie: häufige Art, nur eine Generation pro Jahr; Die Art ist in der Wahl ihrer Nistplätze sehr flexibel und nistet gelegentlich sogar in Schlüssellöchern, Fensterrahmen oder Gartenschläuchen.


Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens)

Weibchen der Blauen Mauerbiene - Foto: Volker Fockenberg

Weibchen der Blauen Mauerbiene - Foto: Volker Fockenberg

Flugzeit: April/Mai bis August

Größe: 8 bis 10 mm

Pollentransport: Bauchsammler

Merkmale: schwärzlich gefärbt, mit Blauschimmer, schüttere Behaarung, auf Hinterleib weiße Randbinden, leere Bauchbürste schwarz

Biologie: häufige Art, zwei Generationen pro Jahr; sammelt bevorzugt auf Lippen- und Schmetterlingsblütengewächsen; Der Nestverschluss besteht aus zerkauten Blättern und sieht daher frisch grün und später dunkelbraun aus.


Seidenbiene (Colletes daviesanus)

Weibchen der Seidenbiene - Foto: Volker Fockenberg

Weibchen der Seidenbiene - Foto: Volker Fockenberg

Flugzeit: Mitte Juni bis August

Größe: 8 bis 9 mm

Pollentransport: Beinsammler

Merkmale: Hinterleib schwarz, mit breiten, weißgrauen Filzbinden, Hinterleibsende zugespitzt, nistet auch im Boden und alten Mauerfugen

Biologie: Pollen für ihre Nachkommen sammeln diese Bienen nur auf Korbblütengewächsen. Im Siedlungsbereich ist diese Art überall häufig.


Blattschneiderbiene (Megachile spec.)

Weibchen der Blattschneiderbiene - Foto: Volker Fockenberg

Weibchen der Blattschneiderbiene - Foto: Volker Fockenberg

Flugzeit: Juni bis September

Größe: 9 bis 12 mm

Pollentransport: Bauchsammler

Merkmale: Körper flach, der Hinterleib erscheint flach gedrückt, die Weibchen halten beim Pollen sammeln den Hinterleib in die Höhe

Biologie: Ihren Namen verdanken die Blattschneiderbienen ihrem Verhalten, denn sie schneiden aus Blättern runde und ovale Stücken heraus, mit denen sie ihre Nester auskleiden. Die Rosen-Blattschneiderbiene bevorzugt dazu frische Rosenblätter, nimmt aber auch Blätter verschiedener anderer Pflanzen an. Sie tapeziert quasi ihre Kinderzimmer mit Rosentapete.


Löcherbiene (Osmia tuncorum)

Weibchen der Löcherbiene - Foto: Volker Fockenberg

Weibchen der Löcherbiene - Foto: Volker Fockenberg

Flugzeit: Juni bis September

Größe: 6 bis 7 mm

Pollentransport: Bauchsammler

Merkmale: ähnelt kleiner Scherenbiene, Bauchbürste ist aber gelbbraun, sammelt Pollen nur an Korbblütlern

Biologie: Die kleine Biene verschließt ihr Nest mit Harz und kleinen Steinchen.


Schwarze Schönheit mit einer Vorliebe für Holz


Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea)

Die Blaue Holzbiene ist die größte heimische Wildbienenart. Wegen ihrer Größe wird sie häufig für eine Hummel gehalten. Die Holzbiene brummt laut, ist aber sehr friedfertig. Besonders auffällig sind die blauschimmernden Flügel und der metallisch-schwarz glänzende Panzer.


  • Dieses noch frische Tier zeigt schön die metallblaue schimmernde Farbe der Flügel. - Foto: Klaus Schmidt

  • Allein unterwegs: Die Blaue Holzbiene gehört zu den Solitärbienen. 

  • Sie erreichen eine stattliche Größe von knapp drei Zentimetern - Foto: Helge May

  • In milden Wintern sind Holzbienen schon früh unterwegs. Hier im Februar an Schneeheide. - Foto: Helge May

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Die Holzbiene hat ihren Namen von ihrer Angewohnheit, kleine Höhlen in morsches Holz zu bohren, in der sie ihre Brut aufzieht. Ihre Kauwerkzeuge sind so kräftig, dass sie dabei richtiges Sägemehl produziert.


Merkmale der Blauen Holzbiene

Holzbienen erreichen eine Körperlänge von bis 28 Millimetern. Sie sind anhand ihres hummelartigen Körpers und der meist schwarzen Behaarung sowie den schwärzlichen, violett irisierenden Flügeln gut von anderen Bienen zu unterscheiden. Wie alle Holzbienen-Arten, die vor allem vermehrt in Südeuropa vorkommen, weist auch die Blaue Holzbiene auf Brust und am Hinterleib gelbe Haare auf.


Lebensweise und Vorkommen

Die Blaue Holzbiene ist seit geraumer Zeit auch in unseren Breiten zu finden. Als größte Wildbiene ist sie kaum zu übersehen und auch gut zu bestimmen. Bei der Insektensommer-Aktion des NABU wurde sie 2019 mehr als dreimal so oft beobachtet wie im Vorjahr. Das heißt, dass die Holzbienen wahrscheinlich bereits ein ordentliches Vorjahr hatten und dass sie gut durch den Winter gekommen sind.

Donnerstag, 6. Mai 2021

Warum Bienen unsere Hilfe benötigen

 

Jeder weiß, dass Bienen köstlichen Honig erzeugen und sicher haben die meisten von uns auch schon gehört, wie wichtig Bienen für die Umwelt sind. Doch das ist noch längst nicht alles: (Honig-)Bienen übernehmen enorm wichtige Aufgaben für unser Ökosystem. Doch sie sind auch extrem gefährdet!

Warum sind Bienen wichtig?

Honigbienen besiedeln seit knapp 100 Millionen Jahren die Erde. Unter Tausenden von Bienenarten haben sich die Honigbienen zu der Art entwickelt, von der unser Leben und das Leben von Pflanzen in einem hohen Maß abhängt. 
Die Westliche Honigbiene" oder auch Europäische Honigbiene" ist verantwortlich für ertragreiche Ernten und eine ausgewogene Artenvielfalt. Sie sind für 80 % der Bestäubung unserer Wild- und Nutzpflanzen verantwortlich – die restlichen 20 % verteilen sich auf Schmetterlinge, Hummeln und andere Nützlinge. Damit ist die Bürde der Hummel riesig.

Bienen sind wahre Nutztiere! Man glaubt es kaum, aber die Honigbiene ist nach Schweinen und Rindern das drittwichtigste Nutztier. Obstbauern kennen ihren Wert schon lange und nutzen sie aktiv für ihre Obstbäume. So können sie ihren Ertrag durch die Biene um ein Vielfaches steigern. Während die Biene ihren Rüssel tief in die Blüte stecken muss, um an den Nektar zu kommen, verfangen sich die Pollen an ihren haarigen Beinen. Fliegt sie nun von Blüte zu Blüte verteilt sie den Samen der Blumen. Durch die Bienenbestäubung wird also eine Vielfalt an Nahrungsmitteln und Blumenbestand gesichert.


Warum sind Bienen gefährdet? 

Noch nie war das Leben von (Honig-)Bienen so bedroht wie heute. Durch den Verlust ihres Lebensraums, durch den vermehrten Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft und durch die stetigen Veränderungen des Klimawandels, sowie durch eine Vielzahl heimischer und eingeschleppter Bakterien, Pilze, Parasiten und Fressfeinde, von denen jeder eine ganze Bienenkolonie innerhalb von Stunden vernichten kann, wächst die Bedrohung für unsere kleinen Nützlinge. 

Ein ausreichendes und vielfältiges Nahrungsangebot sorgt bei Bienen – wie bei Menschen – für Gesundheit und macht sie widerstandsfähig. Und gerade hier sehen Experten eine der größten Bedrohungen:
In vielen Teilen der Welt sorgt die moderne Landwirtschaft für sogenannte Monokulturen". Monokulturen sind große Flächen, welche mit einer einzigen Fruchtsorte bepflanzt werden. In Großstädten liegt das Problem wiederum anderswo. Zwar gibt es immer mehr Hobbyimker und die Zahl der Bienenstöcke steigt stetig an, allerdings werden Grünflächen immer häufiger als Wohnfläche aufgekauft und bebaut. 

Wie Du helfen kannst

Bienen brauchen vor allem heimische Wild- und Nutzpflanzen und vielfältige und ausreichende Nahrungsquellen. Zuchtblumen aus dem Baumarkt helfen hier leider gar nicht – auch wenn sie mitunter schön aussehen. Sie liefern kaum bis keinen Nektar. 

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur mehr vier Jahre zu leben“
- Albert Einstein

Hier kommen die Blühwiesen Samen von planseed ins Spiel. Qualitativ hochwertige Blühwiesen, wie unsere, sind speziell auf heimische Bienen, Hummeln und Schmetterlinge abgestimmt und bieten die richtigen Pflanzen und Wildkräuter – und sehen außerdem noch wunderschön aus! 
Verwandle auch Du ein bisschen Rasen, urbane Grünfläche oder deinen Balkon in eine blühende Bienen- oder Schmetterlingsweide! Unsere Samenmischungen beinhalten eine feine Auswahl an Wildblumen und -Kräuter, die Bienen und Schmetterlinge lieben!


Bienenzucht vor 3500 Jahren : Archäologen finden Afrikas ältesten Honigtopf

 Seit Tausenden von Jahren nutzen Menschen Honig. Aus Afrika fehlten aber bisher eindeutige archäologische Beweise. Dank Forschern aus Frankfurt und Bristol hat sich das jetzt geändert. 

 Den bisher ältesten direkten Beweis für die Nutzung von Honig in Afrika haben Archäologen der Goethe-Universität gefunden. Das Team um Peter Breunig untersuchte zusammen mit Chemikern der Universität Bristol 3500 Jahre alte Keramikgefäße aus Nigeria. Sie stammen aus der Nok-Kultur, die vor allem für ihre bis zu lebensgroßen Terrakotta-Skulpturen bekannt ist. Wie sich ihre Schöpfer ernährten, war bisher unklar, denn im Nok-Gebiet ist der Boden so sauer, dass sich Lebensmittelreste darin rasch zersetzen.

Um die Frage zu klären, begannen die Forscher, molekulare Rückstände an Keramikgefäßen zu analysieren. Dabei fanden sie außer Hinweisen auf den Verzehr von Wildtierfleisch auch Spuren von Bienenwachs. Welche Bienenprodukte die Nok-Menschen nutzten, ist daraus nicht zu erkennen. Wahrscheinlich lösten sie den Honig in den Töpfen durch Erhitzen aus den wachshaltigen Waben. Denkbar ist auch, dass die Tontöpfe als Bienenstöcke dienten.

 

Publikation hier!

Bienen kaufen: Worauf sollten Sie achten?

 

Gründe für den Kauf neuer Bienen gibt es viele: Der Verlust eines Volkes in einem harten Winter, oder der Start in die Imkerei. Nicht jeder Jungimker hat das Glück, ein Volk von einem anderen Imker übernehmen zu können. Manchmal muss auch eine alte oder erstorbene Weisel ersetzt werden, damit ein Volk weiterbesteht.

 

Gerade Anfänger stellen sich sehr viele Fragen, woraus sie achten müssen. Damit Ihr Bienenkauf gelingt, geben wir Ihnen hier Tipps, worauf es ankommt.

 

Bienen kaufen: Ableger, Königin und Kunstschwarm

Wenn Sie Bienen kaufen, können Sie zwischen Ablegern, einzelnen Königinnen und Kunstschwärmen wählen. Welches die richtige Wahl ist, hängt von Ihrer Situation am Bienenstand ab.

 

Einen Bienenableger kaufen

Ein Ableger ist ein kleines Bienenvolk inklusive Königin, das auf Rähmchen mit Waben sitzt. Sie können diese direkt in Ihre Beute einhängen. Dadurch bringen Ableger einige Vorteile mit:

Es existiert bereits Brut, so dass jeden Tag neue Bienen schlüpfen.

Der Ableger wird die Beute nicht verlassen, da Brut zu pflegen ist und eingelagerte Nahrung vorhanden ist.

Ableger sind ideal für Anfänger, da sie einen sehr sicheren Start in die Imkerei erlauben.

 

Damit das Volk schnell wächst, sollten drei Brutwaben vorhanden sein. Da Sie einen Ableger nicht auf ein anderes Rähmchenformat umziehen können ist es wichtig, dass Sie diese passend zur vorhandenen Beute bestellen.

Wir bieten standardmäßig die Maße Zander und Dadant an, aber auch ZaDant oder Deutschnormal sind möglich. Zu den Ablegern, die Sie bei uns kaufen können, gehören drei Brutwaben, eine Futterwabe und eine im Aufbau befindliche Wabe sowie eine erprobte jährige Königin.

 

Eine Bienenkönigin kaufen

Nicht immer ist die alte Weisel gestorben, wenn Imker eine neue Königin kaufen. Auch eine nachlassende Legeleistung oder Drohnenbrütigkeit sind Gründe für einen Wechsel.

Bei der Wahl der neuen Königin müssen Sie sich für die Rasse entscheiden und wählen, ob sie stand- oder belegstellenbegattet sein soll. Das Maß der Beute ist dafür unerheblich, da die Königin nicht mit Rähmen geliefert wird. Stattdessen sitzt sie mit einigen Begleitbienen und einem Futtervorrat in einem Einsetzkäfig, der zwischen die Waben des weisellosen Volkes gehängt wird. Damit das Zusetzen gelingt, muss das Volk ohne Königin sein und keine Nachschaffungszelle existieren.

Bei uns finden Sie Carnica-, Buckfast- und Ligustica-Königinnen. Auf das Beschneiden der Flügel verzichten wir grundsätzlich. Der Versand erfolgt im Nicot Zusetzkäfig.

 

Einen Kunstschwarm kaufen

Als Kunstschwarm wird ein künstlich erzeugtes Bienenvolk bezeichnet, das aus einer befruchteten Königin und wenigstens 1,5kg Bienenmasse besteht. Teilweise wird nur die Bienenmasse verkauft und Sie müssen die Königin separat bestellen. Wichtig ist, dass die Ankunft von Kunstschwarm und Königin gut miteinander koordiniert werden.

Kunstschwärme haben den Vorteil, dass sie in eine frisch gereinigte Beute gebracht werden können. Auf diese Weise ist die Belastung durch Milben quasi nicht vorhanden. Auch die Umstellung auf ein anderen Beutenformat ist so einfach möglich.

Allerdings ist es etwas anspruchsvoller, einen Kunstschwarm anzusiedeln. Da die Tiere keine Vorräte haben, müssen sie von Beginn an zugefüttert werden. Auch muss der Schwarm erst seine gesamte Struktur aufbauen, so dass Sie etwa 21 Tage bis zum Schlupf der ersten Arbeiterinnen schlüpfen.

 

Der richtige Transport

Wenn Sie Ihre Bienen von einem befreundeten in Ihrer Umgebung beziehen, ist der Transport keine allzu große Herausforderung und auch für die Bienen noch nicht übermäßig stressig. Stammen die Tiere aber von einem Imker, der weiter von Ihnen wohnt, entscheidet der Transport maßgeblich darüber, in welchem Zustand die Bienen bei Ihnen eintreffen.

Um in gutem Zustand bei Ihnen anzukommen, brauchen die Bienen nicht nur Futter und Wasser. Auch für eine ausreichende Belüftung und die richtige Temperatur muss gesorgt sein. Wählen Sie deshalb einen Imker, der nicht nur Erfahrung mit Bienen hat, sondern auch darin die Tiere zu verschicken. Transportunternehmen, die sich auf Tiere spezialisiert haben, sind zwar etwas kostspieliger, aber dafür auch ein Garant, dass die Bienen Sie in gutem Zustand erreichen.

Königinnen zu verschicken ist etwas einfacher, da die Zusatzkäfige in Briefumschläge passen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die Weiseln nur mit Sorgfalt verschickt werden sollten.

 

Worauf sollten Sie noch achten?

Beim Bienenkauf kommt es nicht nur auf die Rasse und den richtigen Transport an. Auch von dem Imker, bei dem Sie Ihre Bienen beziehen, hängt sehr viel ab. Mit diesen Tipps wissen Sie, wie Sie den richtigen Händler für sich ausfindig machen.

 

Wie viele Völker für Jungimker?

Auch, wenn die Motivation groß ist: Für Anfänger sind ein bis vier Völker eine gute Menge für den Einstieg. Beginnen Sie lieber im Kleinen und steigern sich in den nächsten Jahren, statt sich am Anfang zu übernehmen. Wenn Sie bereits Erfahrung bei anderen Imkern gesammelt haben und besser abschätzen können, was auf Sie zukommt, ist auch eine größere Zahl von Völkern kein Problem.

 

Erfahrene, zuverlässige Verkäufer aus Deutschland.

Imker, bei denen Sie Bienen beziehen, müssen die Tiere nicht nur passend auf den Transport vorbereiten. Sie müssen auch Ahnung von ihrem Beruf haben, um Ihnen bei Fragen zur Seite zu stehen.

Die Kommunikation mit dem Händler muss gut funktionieren und keine langen Antwortzeiten aufweisen. Denn wenn Sie beispielsweise kurzfristig eine neue Weisel benötigen, brauchen Sie umgehend eine Antwort und können nicht eine Woche oder länger darauf warten. Auch damit die Ankunft der Bienen bei ihnen reibungslos abläuft ist ein guter Austausch mit dem Händler wichtig.

Zu bevorzugen sind dabei Züchter aus dem Inland. Zwar gibt es im Ausland immer wieder einmal günstigere Angebote, doch häufig lohnen sich diese nicht. Kommunikationsprobleme, mitunter sehr lange Transportwege oder unterschiedliche Regeln bezüglich der Bienen können einen vermeintlich einfachen Kauf schnell zu einem komplizierten Unterfangen machen.

 

Die Kosten

Gesunde Bienen mit guten Anlagen kosten vielleicht ein wenig mehr. Dieses Geld ist aber in jedem Fall gut angelegt: Sie haben die Gewissheit, gesunde Tiere und starke Ableger zu erhalten, die robust und widerstandsfähig in den nächsten Winter gehen werden.

Je nach Region und Anbieter kann der Peis stark variieren. In der Regel liegt er zwischen 130€ und bis zu 250€. Die Kosten für eine gesunde junge und begattete Königin liegen im Bereich von 25€ bis 60€, abhängig von der Rasse des Tieres.

 

Ein Gesundheitszeugnis

Privat gekaute Bienen sind zwar meist günstiger. Allerdings fehlt ihnen so auch die Sicherheit amtstierärztlicher Untersuchungen, die mit einem Gesundheitszeugnis belegt werden. Im schlimmsten Fall holen Sie sich so Krankheiten oder Parasiten in Ihren Bienenstand.

Um Ihnen die nötige Sicherheit zu geben, erhalten Sie für alle bei uns gekauften Bienen ein gültiges Gesundheitszeugnis.

Bienen im Islam

 

Wir dagegen halten es in dem Fall mit dem Prediger des Über- und Herrenmenschen Friedrich Nietzsche, Pastorensohn wie wir: „Friede und Freundschaft dem Islam“. Das gefällt uns, weil wir vor unserem inneren Auge den wedelnden Palmenzweig sehen. Wie könnten wir im Zusammenhang unseres Bienenblogs auch anders, wenn wir an die 16. Sure des Korans denken.

Die ist immerhin überschrieben mit „Die Biene“.

Den schönsten Vers aus ihr haben wir auf diesen Seiten wiederholt zitiert und wollen es in diesem Zusammenhang noch einmal tun. „Und dein Herr hat der Biene eingegeben“, lesen wir in den Versen 68 und 69, „baue dir Häuser in den Bergen und in den Bäumen und in dem, was sie errichten. Dann iss von allen Früchten und folge den Wegen deines Herrn, (die Er dir) leicht gemacht hat. Aus ihren Leibern kommt ein Trank, mannigfach an Farbe. Darin liegt ein Heilmittel für die Menschen. Wahrlich, hierin ist ein Zeichen für Leute, die nachdenken.“

Jetzt verstehen wir auch besser, warum Muslime so allergisch auf die durchaus reale Unter- bzw. Beimischung von Zucker in Honig reagieren. Wir haben das beim Honigkauf von Marokkanern und Kosovaren erlebt. Bloß lecker süß reicht ihnen eben nicht; da fände man auf dem Markt allerlei preiswertere Brotaufstriche als Alternative. Es geht ihnen um ihre Gesundheit. Honig ist für sie vor allem ein „Heilmittel für die Menschen“. Da auch wir uns zu den Leuten zählen, die nachdenken – um noch einmal den Gedanken des Korans aufzugreifen – können wir diese Passage des heiligen Buches der Muslime nicht oft genug zitieren.

Um den Eindruck zu zerstreuen, wir hätten nur auf Grund seiner Bienen- und Honigpräferenzen eine Schwäche für den Islam, was in der Tat wirklich etwas dürftig wäre, wollen wir von unserer ersten Begegnung mit islamischer Frömmigkeit berichten. Dabei sah der junge Student der evangelischen Theologie gar nicht gut aus.

Im heißen Sommer des Jahres 1964 gelangte er an seinen Sehnsuchtsort Istanbul. Geld hatte er kaum, deshalb reagierte er auf eine Einladung froh und dankbar. Die sie „aussprachen“ – eine Verständigung war praktisch nur mit Gesten möglich – gehörten offensichtlich zu den Armen der Ärmsten. Sie lebten um ein kleines Zelt am Ufer des Marmara-Meeres nahe der Bahnstation Kumkapi. Wie selbstverständlich wollten sie ihr karges Essen mit dem deutschen Gast teilen. Der war schon im Begriff, hungrig wie er war, auf den Teller mit Bohnen und Tomaten zugreifen, als er mit eindeutigen Gesten ermahnt, wahrscheinlich sogar zurechtgewiesen wurde: Wie er ohne ein Gebet beginnen könne. So bekam der junge Deutsche seine Lektion, die für ein langes Leben anhielt: Bismillah… im Namen Allahs, zu ergänzen wäre:… das Allbarmherzigen. Tischgebet ist seit den Istanbuler Tagen eherne Pflicht.

Wunden heilen mit Honig

 Autsch! Manchmal häufen sich die Verletzungen in unserer Familie geradezu. Kürzlich waren wieder aufgeschlagene Knie, Prellungen und Schürfwunden zu versorgen. Besonders letztere heilen schlecht, wenn sie großflächig und dazu noch verschmutzt sind.

 

Honig heilt
Unter Imkern und zunehmend auch unter Medizinern ist bekannt, dass Honig die Wundheilung unterstützen kann. Die Uniklinik Bonn hat dazu vor Jahren eine Studie durchgeführt - Infos darüber gibt es hier, leider konnte ich die Ergebnisse der Studie im Netz nicht finden.
Ohne mich jetzt in medizinischen Details zu verlieren, ist bestätigt, dass Honig antiseptisch wirkt und den Körper unterstützt, abgestorbenes Gewebe schneller abzustoßen und die Wunde schneller heilen zu lassen.
Der hohe Zuckeranteil des Honigs (85 % Fructose und Glucose) zieht die Flüssigkeit aus der Wunde. Der saure pH-Wert (zwischen 3 und 4) sorgt dafür, dass sich Bakterien nicht weiter vermehren können. Zusätzliche Enzyme, wie Glucose-Oxydase, die Bienen dem Honig zufügen, setzen antibakteriell wirkendes Wasserstoffperoxid frei.

Manuka-Honig stammt aus Neuseeland wirkt im Vergleich mit anderen Honigen stärker antibakteriell.
Manuka-Honig stammt aus Neuseeland soll im Vergleich mit anderen Honigen stärker antibakteriell wirken.

Nicht den eigenen Honig verwenden
Den eigenen Honig sollte man allerdings nicht zur Wundbehandlung verwenden, da er Bakteriensporen enthalten kann.
Stattdessen sollte sogenannter sterilisierter Honig, z.B. Medihoney verwendet werden, den man in Apotheken, im Internet oder so wie ich beim Apisticus-Tag in Münster kaufen kann. Dort habe ich ein 50- g-Gläschen Manuka-Honig für 7 € erstanden. Durch seinen besonders hohen Gehalt an Methylglyoxal soll Manuka-Honig besonders stark antibiotisch wirken.

Wunden bleiben feucht
Selbst Familienmitglieder, die alternativen Therapien eher zweifelnd gegenüberstehen, haben den Honig schon ausprobiert. Nun kann ich natürlich nicht sagen, ob die Wunden ohne Honig schlechter verheilt wären. Geschadet hat es jedenfalls nicht. Die Wunden blieben feucht und es bildete sich kein Schorf, der die Heilung behindern würde.
Einen Pluspunkt gibt es von mir allein schon dafür, dass sich Honig-Pflaster von der Wunde ablösen lassen, ohne die neu gebildete Hautschicht wieder aufzureißen. Das erspart Schmerzen und Tränen.

Wichtiger Hinweis
Dieser Blogeintrag ist nicht als Anleitung zur Eigenmedikation zu verstehen. Bienenprodukte (insbesondere Bienengift, das auch in der Api-Therapie eingesetzt wird), können im Einzelfall allergische Reaktionen verursachen. Allein Ärzte und Naturheilkundler dürfen Diagnosen und Behandlungsempfehlungen geben. Viele weitere Infos enthält z.B. der Artikel "Superfood Manuka Honig".

Honig hinterlässt Spuren
Und noch ein Hinweis aus eigener Erfahrung: Unter Umständen muss man nach der Versorgung von Verletzungen an den Fingern beim Schreiben des nächsten Blogeintrags mit einer klebrigen Tastatur rechnen...

Sonntag, 18. April 2021

Neue Leitung im Institut für Bienenkunde in Celle

 

 

 Nach mehr als 20 Jahren unter der Leitung von Professor Dr. Werner von der Ohe bricht im Celler Institut für Bienenkunde eine neue Ära an: Ab dem 01. April 2021 leitet Frau Dr. Kirsten Traynor dasdem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zugehörendeInstitut. Mit Frau Dr. Traynor zieht Internationalität indas Bieneninstitut ein. Die gebürtige New Yorkerin, die in Deutschland und den USA aufgewachsen ist, kann auf eine langjährige Erfahrung in der theoretischen, sowie der angewandten praktischen Bienenforschung in den USA und in Deutschland zurückgreifen. Zu der Imkerei kam sie nach ihrem Biologie Studium, als sie praktische Erfahrung mit Bienenvölkern auf einer amerikanischen Farm sammelte. Nach diversen Forschungs-projekten, unter anderem auch 2006 im IB Celle zur Praxis der Bienenkunde in Europa und den VereinigtenStaaten, promovierte sie 2014 in Biologie im Bereich Bienenkunde.In den letzten Jahren leitete Frau Dr. Traynor mehrere Projekte ander Arizona State University,University of Marylandund der Freien Universität Berlin zuVarroamilben und Pestiziden. Als Herausgeberin und Redakteurin verschiedener Zeitschriften im Bereich der Imkereiund Bestäubungist sie in der Fachwelt hervorragend vernetzt und wird das Bieneninstitut bereichern.Wir freuen uns, dass wir Frau Dr. Traynor für diese herausfordernde, wichtigeAufgabe gewinnen konnten und sind sicher, dass sie auch Ihnen eine kompetente Ansprechpartnerin im Celler Bieneninstitut sein wird.

SPD und CDU in Niedersachsen fordern Imkerschein

 

Ein Antrag der SPD- und CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag über die Einführung eines Imkerscheins soll am Mittwoch Thema im Plenum sein.

Die Diskussion darüber, ob Freizeitimker verpflichtend einen Imkerschein ablegen sollen, hat Einzug in den niedersächsischen Landtag erhalten. Anfang März 2021 stellten die Fraktionen der SPD und CDU einen Entschließungsantrag zur Einführung eines verpflichtenden Imkerscheins, der das „notwendige Mindestmaß an Sachkunde der Bienenhaltung“ belegen soll. Die bisherigen Gesetze und Regelungen zur Bienenhaltung wurden als unzureichend deklariert. So würde es zwar im § 2 des Tierschutzgesetzes heißen, dass derjenige, der ein Tier hält, über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung verfügen muss. Allerdings fehle für Imker ein Ausbildungsnachweis oder Imkerschein, der dies auch belegen könnte. Die Folgen des Nichtwissens seien verheerend, was schon vor längerer Zeit von Experten festgestellt worden wäre.

Imkerschein: Wichtig für Neuimker?

 Die Befürchtung der Antragsteller lautet, dass gerade Neuimker unzureichendes Fachwissen besäßen – was gerade auf die zuträfe, welche die Bienenhaltung ohne Bindung an einen Verein und Imkerpaten beginnen. Die nicht fachgerechte Betreuung wird als Gefahr für die Gesundheit der Bienenvölker angesehen. Bedroht seien damit auch die Berufsimker Niedersachsens, auf die der Antrag verweist.

Jürgen Frühling, 1. Vorsitzende des Landesverbandes Hannoverscher Imker e. V., zeigt sich geschockt über den Antrag: „Das wurde mit uns nicht abgesprochen.“ Ansätze wie diese habe es in Niedersachsen schon mehrfach gegeben – aber die Imker hätten sich immer dagegengestellt. „Wir sind dagegen, weil Imker die Schulung in Eigenverantwortung absolvieren. Wir wollen nicht, dass die Menschen unter Zwang zu den Imkervereinen kommen.“ Die Landesverbände der Hannoverschen Imker e. V.  und der Imker Weser-Ems e. V. zählen zusammen rund 15.000 Mitglieder. Es gibt aber auch einen Teil nichtorganisierter Imker. „Dass im Antrag abgeleitet wird, dass diese nichtorganisierten Imker schlechte Imker sind, halte ich für grotesk und unangebracht“, sagt Frühling.

Im Antrag wird zwar betont, dass die Imkerverbände und das LAVES – Institut für Bienenkunde in Celle bereits einen großen Beitrag im Bereich der Fort- und Weiterbildung Imkern leisten. Allerdings würde das Problem fehlender Fachkenntnisse unter Imkernden dadurch nicht behoben werden, da es sich um ein freiwilliges Angebot handle.

Landesverbände sind sich einig: Kein Nachweis notwendig

Die beiden Landesverbände sind sich indes einig, dass keine weiteren Reglementierungen notwendig sind und auch zukünftig auf Freizügigkeit und Eigenverantwortung in der Bienenhaltung gesetzt werden muss. Der Landesverband-Vorsitzende Jürgen Frühling bestätigt: „Unsere Schulungen funktionieren. Außerdem gibt es die Meldepflicht – wenn ein Problem auftritt, kann man sich immer an das Veterinäramt wenden.“

 In dem Entschließungsantrag fordert der Landtag die Landesregierung dazu auf, das Thema auf Bundesebene anzusprechen. Die Plenarsitzung findet am Mittwoch, 17.3. statt; die Redebeiträge zum Imkerschein beginnen um 13 Uhr und können im NDR geschaut werden.

 Brauchen Imker einen Imkerschein? Das sagt Dr. Pia Aumeier dazu>>>

(c) Deutschen Bienen Journal


 

 

CDU und SPD in Niedersachsen fordern Imkerschein


Der Landesverband Hannoverscher Imker e.V. protestiert gegen die Pläne von SPD und CDU im niedersächsischen Landtag, der am 17. März 2021 über die Einführung eines sogenannten Imkerscheins beraten will. Der Landesverband will Fortbildung, aber nur auf freiwilliger Basis. Die Tagesordnung vom 17. März 2021 im niedersächsischen Landtag und der zur Beratung anstehende 

 

Entschließungsantrag Drs. 18/8731

Bundesbehörde verbietet Anwendung von umstrittenem Pestizid-Wirkstoff in der Rapsblüte

 


Aurelia Stiftung und Deutscher Berufs und Erwerbs Imker Bund e.V. (DBIB) begrüßen die neu erlassene Anwendungsbeschränkung für Pestizide mit dem Neonicotinoid-Wirkstoff Acetamiprid und werten diese als einen wichtigen Schritt für den Schutz von Bienen und Imkereien.
Berlin, 16. März 2021 Acetamiprid ist ein Insektizid aus der Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide, die aufgrund ihrer besonderen Bienenschädlichkeit hochumstritten und bereits teilweise verboten sind. Im Rapsanbau wird Acetamiprid zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers angewendet. Der Einsatz von Neonicotinoiden in der Rapsblüte war bisher gängige Praxis, auch die acetamipridhaltigen Pflanzenschutzmittel Mospilan SG und Danjiri waren hierfür zugelassen. Dass solche Blütenspritzungen zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden bei Bienen und darüber hinaus zu problematischen Rückstandsbelastungen von Honig führen können, ist nachgewiesen. Ist der Honig übermäßig durch Pestizide belastet, wird er unverkäuflich und dadurch zu einem Existenzrisiko für die betroffenen Imkereibetriebe.

BVL reagiert auf öffentlichen Druck

Nach anhaltender Kritik unter anderem vonseiten der Aurelia Stiftung und des DBIB hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) endlich reagiert und eine Mitteilung veröffentlicht, dass ab sofort die Verwendung von Mospilan SG und Danjiri gegen den Rapsglanzkäfer eingeschränkt wird. Die Insektengifte dürfen ab sofort nur noch vor dem Öffnen der Rapsblüte gespritzt werden.

Der DBIB und die Aurelia Stiftung bewerten diesen Schritt als großen Erfolg für die gemeinsam betriebene Aufklärungsarbeit zum Schutz von bestäubenden Insekten und deutschen Imkereiprodukten – insbesondere dem allseits beliebten Rapshonig. Wir erwarten jetzt von den rapsanbauenden Betrieben, dass sie den neuen Vorschriften Folge leisten und keine acetamipridhaltigen Pestizide mehr in die Rapsblüte spritzen. Außerdem erwarten wir eine erhöhte Sensibilität und Rücksicht auf Bienen und Imkereien bei der Anwendung anderer Insektizide und Fungizide in der Rapsblüte.

Annette Seehaus-Arnold, Präsidentin des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund e.V., erläutert dazu: „Mehrfach haben wir uns bezüglich der Blütenspritzungen von Raps an das BVL und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gewandt. Immer wieder haben wir gefordert sicherzustellen, dass die EU-Bestimmungen zum Schutz der Bienen eingehalten werden und der Einsatz bienenschädigender Pestizide in blühenden Pflanzen verboten wird. Vor allem die unsägliche Spritzung in die Blüten haben immer wieder zu Bienenschäden und Pestizid-Rückständen im Honig geführt. Für uns ist die jetzt erfolgte Mitteilung des BVL ein wichtiger Erfolg. Unsere Forderung, die Anwendung von Acetamiprid in der Rapsblüte zu unterbinden, wurde endlich umgesetzt. Noch mehr Freude würde es uns bereiten, wenn das BVL auch noch die Notfallzulassungen von Insektengiften, die von der EU bereits verboten sind, generell unterbinden würde.“

Johann Lütke Schwienhorst, Agrarreferent der Aurelia Stiftung, erklärt: Neben den bestäubenden Insekten und Imker*innen profitieren letztlich auch die Rapsanbauer selbst erheblich von der geschaffenen Klarheit, die das Anwendungsverbot von Acetamiprid in der Blüte mit sich bringt. Der Rapsglanzkäfer, gegen den dieser Wirkstoff zugelassen ist, richtet im Blühstadium ohnehin keinen Schaden mehr an. Der Schutz von Bestäubern liegt im ureigenen Interesse von Rapsanbauern und ist auf lange Sicht ertragsfördernd. Die bisherige Zulassung von Acetamiprid-Produkten wie auch die Werbung der Herstellerfirmen luden regelrecht dazu ein, diese Mittel auch gegen andere Rapsschadinsekten in die Blüte zu spritzen, gegen die Acetamiprid-Produkte gar nicht offiziell zugelassen sind.“

Weitergehende Schritte notwendig

Im Zuge der neu erlassenen Anwendungsbeschränkung sehen DBIB und Aurelia Stiftung weiteren dringenden Handlungsbedarf aufseiten der Behörden. Die Anwendungsbeschränkung in der Rapsblüte muss nun schnellstmöglich auch über die Landespflanzenschutzdienste und die Fachverbände an die rapsanbauenden Betriebe kommuniziert werden. Weiterhin ist ein konsequenter Vollzug der Anwendungsbeschränkung auch für die schon laufende Anbausaison zu gewährleisten. Nur wenn die Behörden konsequent auf Verstöße hin kontrollieren und diese nachverfolgen, kann die Haftungsfrage bei Acetamiprid-Grenzwertüberschreitungen im Honig zwischen Imkereien und Verursachern geklärt werden. Bisher bleiben Imkereien auf den fremdverursachten Schäden sitzen und müssen ihren verunreinigten Honig am Ende sogar noch auf eigene Kosten entsorgen.

Wir geben außerdem zu bedenken, dass die grundsätzlichen Defizite in der Pestizid-Produktzulassung, die überhaupt erst zu einer Zulassung von Acetamiprid-Produkten in der Blüte geführt haben, noch immer nicht behoben sind. Das BVL hat zum Beispiel das im Rapsanbau weit verbreitete Pyrethroid Karate Zeon (Hersteller Syngenta) wie auch schon Acetamiprid als „schädigend für bestäubende Insekten“ eingestuft und empfiehlt unverbindlich, diese Mittel vorzugsweise in den Abendstunden auszubringen, um Bestäuberpopulationen zu schonen. Im Widerspruch zu dieser sowie der neu erfolgten Auflage stuft das BVL beide Mittel aber weiterhin als „B4=Bienenungefährlich“ ein. An diesem von uns seit Langem angeprangerten Missstand ändert auch die neue Auflage für Acetamiprid nichts. Produkte wie Karate Zeon und andere für Bestäuber sowie Honigernten problematische Pestizide werden trotzdem weiter in der Rapsblüte zum Einsatz kommen. Blütenspritzungen bleiben grundsätzlich möglich und sind nach wie vor eine erhebliche Gefahr für Honigernten und für blütenbesuchende Insekten und somit für die Biodiversität. DBIB und Aurelia Stiftung setzen sich deshalb weiter für eine grundlegende Anwendungsbeschränkung von Pestiziden in blühenden Pflanzenbeständen ein.

 

(c) Dbib

 

Berufsverband der Imkerinnen und Imker fordert Einführung eines Bienenhaltungsscheins für Freizeitbienenhalter

 


Bienenhaltung ist zum Trend geworden, was nicht zuletzt durch die immer häufiger in Discountern, Fernsehen oder über Social Media angebotenen „alternativen“ Bienenbeuten, -kisten, -stämme, -boxen oder ähnliches zu beobachten ist. Beim Kauf solcher, vermeintlicher Neuigkeiten wird aber oft übersehen, dass Imkern auf einer jahrtausendealten Beschäftigung des Menschen mit der Natur beruht, aus der sich über einen langen Zeitraum hinweg ein heute klar definiertes Berufsbild entwickelt hat.

Annette Seehaus-Arnold, Präsidentin des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund erläutert dazu: „Imkerin bzw. Imker war und ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Darum fordern wir vom Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund auch wieder die traditionelle Berufsbezeichnung „Imkerin“ bzw. „Imker“ zurück. Die heute übliche Benennung als „Tierwirt Fachrichtung Imkerei“ ist für die Allgemeinheit einfach nicht aussagekräftig genug, um uns Imkerinnen und Imker darin wiederzuerkennen. Eine Imkerin oder ein Imker kann sogar die Meisterprüfung ablegen und damit auch Lehrlinge ausbilden.“ 

Der Berufsverband der Erwerbsimkerinnen und -imker erkennt außerdem auch erfahrene Bienenhalterinnen und Bienenhalter, die über Jahre mindestens 30 Völker besitzen und betreuen, als Imkerin oder Imker an.

„Imkerinnen und Imker sorgen intensiv für ihre Bienen und deren Wohlergehen ebenso wie Landwirte ihre Hühner, Schweine oder Kühe betreuen. Vergleichbar den Kolleginnen und Kollegen aus der Landwirtschaft, bestreiten auch Berufs-Imkerinnen und -Imker ihren Lebensunterhalt – zumindest zu einem wesentlichen Teil – von den Schätzen ihrer Nutztiere, auch wenn diese wesentlich kleiner sind als die üblichen Bauernhoftiere,“ erklärt Imkermeister Klaus Ahrens, Vizepräsident des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund.

Darum empfiehlt der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund dringend – ähnlich wie es z. B. für die Haltung von Lamas oder Alpakas vorgeschrieben ist – auch für die Bienenhaltung die Ablegung entweder einer Prüfung oder wenigstens eines Sachkundenachweises zur Bestätigung der notwendigen Kenntnisse zur artgerechten Haltung von Bienen einzuführen. Denn oft wird aus falscher Bienenliebe eine Kiste mit Bienen angeschafft und diese werden aufgrund fehlender Kenntnisse nicht artgerecht betreut oder verwahrlosen gar. Hierin sieht der Berufsverband der deutschen Erwerbsimker einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Honigbienen bedürfen wie jedes andere Nutztier besonderer Fürsorge. Verwahrloste Bienenschwärme können u. a. durch die Übertragung von Krankheiten eine Gefahr für anderen Bienen darstellen, finden unter Umständen keine geeignete Behausung mehr und sind dann dem Tod geweiht, da sie verhungern oder durch die Varroamilbe zu Grunde gehen, weil sie keine professionelle Schutzbehandlung gegen die Milbe erhalten.

Für Bienenfreunde, die Bienen als Hobby halten möchten, verlangt der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund zum Wohl der Bienen und auch aus tierschutzrechtlichen Gründen die Einführung eines „Bienenhaltungsscheins“ analog des Anglerscheins, der z.B. auch für Hobby-Angler erforderlich ist. Der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund schlägt für den Bienenhaltungsschein, der unter dem Begriff „Imkerführerschein“ bereits politisch diskutiert wird, die Qualifikation als „Freizeitbienenhalter“ vor, der Bienen betreut oder beherbergt. Wobei darauf hingewiesen werden muss, dass schon jetzt – nach aktueller Gesetzeslage – jeder, der Bienen hält, dazu verpflichtet ist, dies bei seinem örtlichen Veterinäramt zu melden, je nach Bundesland auch bei der Tierseuchenkasse und zudem deutschlandweit die Verpflichtung besteht, gegen die für Bienen lebensbedrohende Varroamilbe zu behandeln.

Als minimale Ausbildungsinhalte fordert der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund, der als Berufsverband der deutschen Imkerinnen und Imker auf ein Mitspracherecht bei der Festlegung der Inhalte besteht, einen Nachweis von Kenntnissen in den folgenden Grundlagenbereichen der Bienenhaltung: Biologie der Honigbiene, Völkerführung, Tierwohl, Bienengesundheit und Bienenkrankheiten, Lebensmittelhygiene und Gesetzesgrundlagen zum Honig sowie Varroamanagement. Die abschließende Prüfung soll von den örtlichen Veterinärämtern abgenommen werden um zu gewährleisten, dass dort auch gleich alle Bienenfreunde erfasst und ordnungsgemäß gemeldet werden. Die theoretischen Grundlagen können durch Eigenstudium erworben oder durch entsprechende Kurse vermittelt werden. Nach bestandener theoretischer Prüfung kann dann ein Praxiskurs besucht werden, um die notwendige Erfahrung im direkten Umgang mit den Bienen zu erlangen.

 

(c) DbIb

 

Die lange Nacht der Bienenwissenschaftern