Bienenkunde
Honigbienen aus volkswirtschaftlicher Sicht
550 Bienenarten sind in Deutschland heimisch. Große ökologische Bedeutung hat die Bienenhaltung aufgrund der Bestäubung von wildwachsenden Blütenpflanzen durch Honigbienen. Dank der Bestäubung von Kulturpflanzen durch Bienen werden höhere und gesicherte Erträge erzielt. Die ökonomische Wertigkeit ergibt sich nicht nur aus dem Verkaufserlös der Produkte aus dem Bienenvolk, sondern auch durch die Bestäubungsleistung der Bienen. Daher werden bezüglich der volkswirtschaftlichen Bedeutung die Verkaufserlöse aus der Imkerei mit dem Faktor 15 multipliziert.
550 Bienenarten sind in Deutschland heimisch. Große ökologische Bedeutung hat die Bienenhaltung aufgrund der Bestäubung von wildwachsenden Blütenpflanzen durch Honigbienen. Dank der Bestäubung von Kulturpflanzen durch Bienen werden höhere und gesicherte Erträge erzielt. Die ökonomische Wertigkeit ergibt sich nicht nur aus dem Verkaufserlös der Produkte aus dem Bienenvolk, sondern auch durch die Bestäubungsleistung der Bienen. Daher werden bezüglich der volkswirtschaftlichen Bedeutung die Verkaufserlöse aus der Imkerei mit dem Faktor 15 multipliziert.
Probleme der BienenhaltungEine
flächendeckende Bestäubung ist durch die flächendeckende Verbreitung
von Bienenvölkern gesichert. Diese geforderte Verbreitung von
Bienenvölkern wiederum ist nur bei relativ gleichmäßiger Verteilung von
Imkerinnen und Imkern in der Fläche möglich. Imkerinnen und Imker
bleiben aber nur dann bei der sicher interessanten und reizvollen, aber
doch sehr beschwerlichen Bienenhaltung, wenn relativ problemlos mit
gesunden Völkern gearbeitet und für den geernteten Honig angemessene
Einkünfte erzielt werden können.
ProblemlösungDurch Fortbildungskurse, Beratung, Krankheitsdiagnostik und zahlreiche weitere Hilfen durch das Institut für Bienenkunde Celle
(IB Celle) des LAVES wird erreicht, dass Imkerinnen und Imker die
Bienenhaltung auch in Problemsituationen möglichst optimal und versiert
durchführen können. Eine hohe Qualität des Honigs wird durch Schulung
der Imkerinnen und Imker sowie Qualitätssicherung und -kontrolle durch
das IB Celle erreicht.
Eine weitere Optimierung für
die Imkerei wird erreicht, wenn die Öffentlichkeit über die Bedeutung
der Bienenhaltung und die möglichen Probleme informiert ist. Diese
Aufgabe des Informationstransfers wird ebenfalls vom LAVES geleistet.
Honigbiene
Die
bekannte Honigbiene ist ein staatenbildendes Fluginsekt, wobei nicht
alle Bienen der Gattung „Apis“ in größeren Staaten leben, sondern
einige auch vollständig allein. Es existieren circa 25 Unterarten
dieser apis mellifera, welche sich nahezu auf der gesamten Welt
verbreitet haben. Bei der Verbreitung hat der Mensch eine Großteil
beigetragen, durch die Kolonisierung der europäischen Imperialisten
wurde auch die Berufung des Imkers und somit die westliche Honigbiene
in die eroberten Gebiete mit eingeführt. Die Biene bietet dem Menschen
neben dem direkten Nutzen der Honiggewinnung auch eine wesentlichen
höheren indirekten Nutzen durch die Bestäubung von Nutzpflanzen aber
auch Wildpflanzen, die ohne die Biene keine Samen ausbilden könnten.
Bienen existieren bereits seit 100 Millionen Jahre, aber auch die
Imkerei und wirtschaftliche Nutzung von Bienen zur Honiggewinnung ist
bereits seit mehreren tausend Jahren bekannt. Bei vielen Menschen ist
die Biene durch ihr Gift bekannt, dieses nutzen die Arbeitsbienen zur
Verteidigung ihres Bienenstockes. Bei einem Teil der Menschen können
bereits geringen Dosen zu einer allergischen Reaktion mit Atemlähmung
und Hautreaktionen führen.
Die
nur etwa 10 Millimeter große westliche Honigbiene ist in der
Wissenschaft oftmals Gegenstand von Forschungen und Studien, neben der
medizinischen Wirkung von Bienenprodukten, ist die Schwarmintelligenz
der Bienen ein beliebter Forschungsgegenstand. Jeder der 40.000 bis
60.000 Individuen in einem Bienenvolk besitzt in ihrem jeweiligen
Lebensabschnitt eine dedizierte Aufgabe. Oftmals wird von den drei
Bienenwesen gesprochen, hierbei ist die Dreiteilung der Aufgaben der
jeweiligen Geschlechter gemeint. Die Drohnen als männliche Tiere in
einem Volk sind ausschließlich für die Begattung der Königinnen
zuständig. Im Sommer leben etwa 1.000 Drohnen im Volk, aber keine von
ihnen wird mit über den Winter gefüttert. Die Königin als Oberhaupt
eines Bienenvolkes regiert als Allein-Herrscherin, dessen einzige
Aufgabe die Ablage und Erzeugung von Eiern ist, um den Fortbestand des
Bienenvolkes zu gewährleisten. Die Tausende an Arbeitsbienen übernehmen
alle weiteren Aufgaben im Stock wie zum Beispiel die Brutpflege oder
Beschaffung von Nahrung.
In der Natur
bilden die Bienen über Schwärme neue Staaten, hierzu teilt sich das
Altvolk mit seiner Königin und verlässt die angestammte Behausung. Im
Altvolk dienen angesetzte Weiselzellen zur Anzucht neuer Königinnen und
dem Fortbestand des Volkes. Die entstehenden Schwärme nisten sich in
hohlen Baumstämmen ein und bilden ein neues Bienenvolk. Viele Schwärme
versterben innerhalb des ersten Jahres, weil die Behausung nicht
optimal ist oder zu wenige Bienen mit dem Schwarm abgegangen sind. In
den aus Wachs bestehenden Waben legen die Königinnen befruchtete Eier
ab, aus denen nach 21 Tagen wieder Arbeitsbienen schlüpfen. Weiterhin
dienen die Zellen zur Einlagerung von Honig als Vorrat für den Winter,
Pollen als Futter für die Brut oder Wasser. In den letzten Jahrzehnten
ist die Anzahl der Bienenvolkes der westlichen Honigbiene stark
zurückgegangen, dies liegt nicht nur an der sinkenden Anzahl der Imker,
sondern auch an den starken Einwirkungen verschiedener
Bienenkrankheiten. Insbesondere die Varroa Milbe sorgt jedes Jahr für
einen erheblichen Winterverlust an Bienenvölkern, da die heimischen
Bienen nicht resistent gegen die Milbe sind.
Bienenpflege
Die Pflegezeit
schließt sich unmittelbar an die letzte Schleuderung an, in dieser
werden die Bienen auf die bevorstehende Winterzeit vorbereitet und die
genommenen Vorräte wieder aufgestockt. Die Bienen benötigen diese
imkerlichen Eingriffe zwingend um ausreichend gestärkt in die kalte
Periode überführt werden zu können. Ein entscheidendes Ziel sowohl für
den Imker als auch für den Bien ist die Schaffung von ausreichend
Winterbienen, welche die weitere Pflege der Königin übernehmen und
somit die Basis für ein stark auszuwinterndes Wirtschaftsvolk schaffen.
Die Bienen können jetzt noch, sofern nicht bereits während der
Trachtsaison geschehen, genügend Pollen in die Waben eintragen um im
Frühjahr bei wärmeren Temperaturen unmittelbar mit der Bruttätigkeit
beginnen zu können. Insbesondere Ableger benötigen für das noch
ausgeprägte Brutgeschäft sehr viel Pollen welcher von den Bienen in
ihren Pollenhöschen auch im Spätsommer und Herbst noch in den Stock
getragen wird.
Sofern es die bestehende Bienenmasse erlaubt, sollte das Volk in zwei Zargen überwintert werden, dies bietet den Vorteil, dass während der Einfütterung die Bienen das Zuckerwasser in der oberen Zarge einlagern, während in der unteren Zargen noch gebrütet werden kann. Zwar werden auch die Futterkränze im Brutraum größer, trotzdem bleibt noch ausreichend Fläche für weitere Bienenbrut. In einzargigen Völkern werden die bestifteten Brutwaben, sofern nicht durch den Bien selbst geschehen, an eine Zargenseite geschoben, sodass eingetragenes Futter auf der anderen Seite eingelagert werden kann. Hierdurch kann das Wintervolk entsprechend ohne Futterabriss von einer auf die andere Seite wandern.
Nach Abschluss der darauf anstehenden Milbenbehandlung wird das Bienenvolk vollständig aufgefüttert, dies sollte spätestens Mitte September abgeschlossen sein. Dem Volk werden innerhalb der notwendigen 2 Wochen für den Eintrag in die Waben, etwa 10 – 18 Kg Zucker gelöst im Verhältnis 3:2 in Wasser in mehreren Gaben verabreicht. Je nach Witterung und Volkstärke kann eine Gabe etwa alle 2 – 5 Tage angeboten werden. Nach der endgültigen Einfütterung sollte nur noch ein sehr kleines Brutnest verbleiben, welches von ausgiebigen Futterkränzen umgeben ist.
Etwa 2 – 3 Wochen nach der ersten Behandlung mit Ameisensäure wird die zweite Behandlung durchgeführt, diese kann ebenfalls mit einem identischen Verfahren erfolgen oder auch durch ein ergänzendes Verfahren optimiert werden. Einige Imker nutzen in dieser zweiten Welle gegen die Varroamilbe ein anderes Präparat wie zum Beispiel Thymol um eine Risikostreuung bei Fehlanwendung oder der Resistenzbildung vorzunehmen. Zu bedenken ist, dass auch während dieser zweiten Durchführung immer noch offene und verschlossene Brut im Volk ist, sodass die meisten Behandlungsmittel nur gegen die Milben auf den Bienen und Waben wirken. Die Windeldiagnose nach der zweiten Behandlung sollte einen wesentlich verringerten Milbenabfall hervorbringen als nach der ersten Behandlung.
Sofern es die bestehende Bienenmasse erlaubt, sollte das Volk in zwei Zargen überwintert werden, dies bietet den Vorteil, dass während der Einfütterung die Bienen das Zuckerwasser in der oberen Zarge einlagern, während in der unteren Zargen noch gebrütet werden kann. Zwar werden auch die Futterkränze im Brutraum größer, trotzdem bleibt noch ausreichend Fläche für weitere Bienenbrut. In einzargigen Völkern werden die bestifteten Brutwaben, sofern nicht durch den Bien selbst geschehen, an eine Zargenseite geschoben, sodass eingetragenes Futter auf der anderen Seite eingelagert werden kann. Hierdurch kann das Wintervolk entsprechend ohne Futterabriss von einer auf die andere Seite wandern.
Auffüttern und Einfüttern
Sowohl das Auffüttern als auch das Einfüttern sind getrennt voneinander zu betrachten. Unmittelbar nach der letzten Schleuderung wird mit Beginn der Pflegezeit ein Teil des genommenen Wintervorrats wieder aufgefüttert, damit die Bienen ausreichend Nahrung während der Varroabehandlung haben. Es ist entscheidend, dass nach begonnener Auffütterung kein Honig mehr von den Wirtschaftsvölkern geerntet werden darf. Zur Auffütterung wird dem Bienenvolk etwa 5 Liter Flüssigfütter in einer Gabe gereicht, welche in spätestens 2 – 5 Tagen aufgenommen und verarbeitet sein sollte. Dieser kurze Anreiz veranlasst die Königin häufig nochmal die seit Juli langsam abflachende Bruttätigkeit wieder kurzzeitig zu steigern. Durch die Gabe von Futter als Nektor-Honigersatz können die Flugbienen sich zudem wesentlich mehr auf den Polleneintrag konzentrieren.Nach Abschluss der darauf anstehenden Milbenbehandlung wird das Bienenvolk vollständig aufgefüttert, dies sollte spätestens Mitte September abgeschlossen sein. Dem Volk werden innerhalb der notwendigen 2 Wochen für den Eintrag in die Waben, etwa 10 – 18 Kg Zucker gelöst im Verhältnis 3:2 in Wasser in mehreren Gaben verabreicht. Je nach Witterung und Volkstärke kann eine Gabe etwa alle 2 – 5 Tage angeboten werden. Nach der endgültigen Einfütterung sollte nur noch ein sehr kleines Brutnest verbleiben, welches von ausgiebigen Futterkränzen umgeben ist.
Entmilbung in der Pflegezeit
Wahrscheinlich der für jeden Imker wichtigste Aspekt der Pflegezeit ist die massive Behandlung gegen die Varroamilbe. Erst nach dem nehmen des letzten Honigraums darf der Imker mit dem Einsatz von natürlichen Säuren an seinen Wirtschaftsvölkern beginnen. Für die erste Behandlung sollte sofern möglich eine Langzeitbehandlung über einen Zeitraum von mindestens 7 Tage, besser sogar 10 Tage gewählt werden. Die optimale Verdunstungsmenge beträgt je Zarge und Tag etwa 7 – 8 ml Ameisensäure. Vor der Behandlung muss der natürliche Milbenfall über die Windel kontrolliert und anschließend mit den Entmilbungsergebnissen vergleichen werden um den Erfolg der Behandlung sicherzustellen. Bereits bei der ersten Behandlungswelle wird ein Großteil der Milbenlast aus dem Volk genommen, der Behandlungserfolg einer ersten Entmilbung liegt zwischen 80% – 95%. Im Anschluss an die erste Entmilbung findet die vollständige Einfütterung statt, während dieser sollte auf den Einsatz von Ameisensäure verzichtet werden, denn die Bienen würden andernfalls den Eintrag von Zuckerwasser nur noch spärlich vornehmen. Dies könnte das Risiko beinhalten, dass die Zuckerlösung aufgrund ihres hohen Wassergehalts verdirbt.Etwa 2 – 3 Wochen nach der ersten Behandlung mit Ameisensäure wird die zweite Behandlung durchgeführt, diese kann ebenfalls mit einem identischen Verfahren erfolgen oder auch durch ein ergänzendes Verfahren optimiert werden. Einige Imker nutzen in dieser zweiten Welle gegen die Varroamilbe ein anderes Präparat wie zum Beispiel Thymol um eine Risikostreuung bei Fehlanwendung oder der Resistenzbildung vorzunehmen. Zu bedenken ist, dass auch während dieser zweiten Durchführung immer noch offene und verschlossene Brut im Volk ist, sodass die meisten Behandlungsmittel nur gegen die Milben auf den Bienen und Waben wirken. Die Windeldiagnose nach der zweiten Behandlung sollte einen wesentlich verringerten Milbenabfall hervorbringen als nach der ersten Behandlung.
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