3000 Liter Honig auf der Bundesstraße
Das haben die Proben ergeben, die vom Gesundheitsamt des Kreises Mayen-Koblenz
in Auftrag gegeben wurden.
Die Faulbrut ist für den Menschen ungefährlich, kann bei den Bienen aber zum Tod einer
ganzen Generation führen.
Der Faulbrut-Befund hat nun eine umfangreiche Überwachung, ein
sogenanntes Monitoring, zur Folge.
Denn vorerst steht lediglich fest,
dass der Unfall-Honig belastet ist.
Ob sich Bienen mit dem Erreger
infiziert haben, muss nun geklärt werden. Zwar hatten sich in
den
Stunden nach dem Unfall Tausende der Insekten auf den ausgelaufenen
Honig gestürzt.
Doch noch ist nicht klar, ob sie den Erreger auch in die
Bienenstöcke getragen haben. Diese Frage muss
das Monitoring
beantworten.
Dazu werden in den Bienenständen der Umgebung Proben entnommen und
auf Faulbrut-Erreger geprüft. Untersucht werden zum einen Stände im
Umkreis von zwei bis drei Kilometern rund um die Unfallstelle
nahe der
Auffahrt zur A 61, wie Thomas Brunnhübner, der bei der Kreisverwaltung
Mayen-Koblenz für
die Lebensmittelkontrolle zuständig ist, auf Anfrage
der Rhein-Zeitung erläutert.
Daneben ist noch ein weiteres Areal betroffen. Das zweite
Untersuchungsgebiet liegt rund um
den Aufbewahrungsort der Honigfässer,
die der verunglückte Transporter geladen hatte.
Sie werden derzeit in
der Halle eines Mendiger Abschleppunternehmens gelagert.
Vom Monitoring
sind 10 bis 15 Imker betroffen. Nachdem der Faulbrut-Befund am
Donnerstagmittag feststand, haben bei der Kreisverwaltung die Planungen
für das Monitoring begonnen. Neben den Lebensmittelkontrolleuren sind
Mitarbeiter des Kreisveterinäramtes und ein Sachverständiger für
Bienenseuchen beteiligt. Wie Brunnhübner am Freitagmittag mitteilte,
soll das Monitoring spätestens am Montag beginnen. Die Ergebnisse stehen
voraussichtlich gut eine Woche nach Entnahme der Proben fest. Dann
entscheidet sich auch das weitere Vorgehen.
Bei der Faulbrut handelt es sich um eine anzeigenpflichtige
Tierseuche. Das bedeutet, dass gesetzlich geregelt ist, was getan werden
muss, wenn die Erreger in Bienenständen nachgewiesen werden. „Durch
frühzeitige Maßnahmen kann man gegebenenfalls noch etwas retten“, sagt
Brunnhübner. Ob und inwieweit die Bienenbestände der Region gefährdet
sind, lässt sich ohne die Befunde aus dem Monitoring noch nicht
abschätzen.
Unklar ist zudem noch, was mit dem belasteten Honig geschehen wird.
Bei dem Unfall waren rund 3000 Liter auf die B 262 gelaufen. Um die
Straße wieder befahrbar zu machen, hatte die Feuerwehr Mendig den Honig
zunächst an den Seitenstreifen geräumt. Mitarbeiter der Straßenmeisterei
Mayen bedeckten die Masse am folgenden Tag mit einer Schicht aus Erde
und Lavagestein, um die Bienen vom Honig fernzuhalten. Voraussichtlich
im Herbst soll die etwa 35 Quadratmeter große Fläche abgetragen werden.
Die übrigen Honigfässer, die bei dem Abschleppunternehmen in Mendig
eingelagert sind, könnten zurück an den spanischen Hersteller geliefert
werden. Brunnhübner macht deutlich: „Wir stehen auf dem Standpunkt, dass
der Honig vernichtet werden muss.“