Freitag, 4. Oktober 2024
Sonntag, 15. September 2024
Imker dürfen keine Wespen-Nester entfernen
Da es in letzter Zeit bei einigen Imkerkolleg*innen vermehrt zu Anfragen kam, ob sie nicht Wespen´-Nester entfernen könnten, hier ein paar Ausführungen dazu:
- Wespen stehen unter Naturschutz. Das Fangen, Verletzen, Töten von Wespen sowie für die Beschädigung oder Zerstörung der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten ist strafbar und kann mit einem Bußgeld geahndet werden.
- Heftige Bewegungen und Anpusten (das Kohlendioxid im menschlichen Atem gilt als Alarmsignal) machen Wespen aggressiv.
- Wespen können bestimmte Gerüche nicht leiden: Natürliche ätherische Öle in einer Duftlampe können helfen, die neugierigen Summsen fernzuhalten. Am besten eigenen sich dazu Pfefferminze und Lavendel. Aber auch Zitronenmelisse im Blumentopf auf dem Gartentisch soll helfen.
- Hat es Sie dann doch erwischt: scheiden Sie eine Zwiebel auf und drücken Sie die Schnittstelle auf den Stich. Das kühlt und die ätherischen Öle der Zwiebel lindern Schmerz und Schwellung.
- Nach den ersten Frostnächten im Herbst gehen die Wespen ein. Sie können dann gefahrlos die Wespen-Nester entfernen.
Donnerstag, 20. Juni 2024
Weshalb deutscher Honig teuer ist – und Sie zugreifen sollten
Deutschland produziert jährlich 33.760 Tonnen Honig, importiert aber zusätzlich 64.430 Tonnen aus Ländern wie der Ukraine, Argentinien und Mexiko, um den Bedarf zu decken. Müsste weniger Honig importiert werden, wenn es mehr deutsche Imker gäbe? Oder würden sich hierdurch noch mehr Probleme ergeben?
Verhindert ein Anstieg an Imkern in Deutschland den Honigimport? Seit mehreren Monaten bleiben zahlreiche deutsche Imker auf ihren Erträgen sitzen. Viele Großabnehmer bevorzugen inzwischen den ausländischen Honig, da dieser wesentlich günstiger auf dem Markt angeboten wird.
"Die Imkereien in Deutschland mussten ihre Iationsbedingten höheren Kosten (vor allem Energiekosten) über höhere Honigpreise an die Kunden weitergeben", erklärt der Deutsche Imkerbund e. V. Der dadurch hohe Preis für Deutschen Bienenhonig könnte zu einer Kaufzurückhaltung der Endverbraucher führen und demnach auch zu Absatzproblemen, mutmaßt der Verbund. Das Problem, das mit dem Honigimport einhergeht, hat also nichts damit zu tun, dass es zu wenig deutsche Imker gibt
Zumal es inzwischen viele Freizeitimker in Deutschland gibt, die sich mit ihren eigenen Bienenstöcken ihren eigenen Bedarf und den ihrer Verwandten und Freunde decken. Dieser Faktor ist zwar klein, jedoch nicht zu unterschätzen.
Mehr Bienen = mehr Honig?
Auch die Erhöhung der Zahl der Bienenvölker, die deutschen Honig herstellen, würde nicht zu sinkenden Preisen für Deutschen Honig oder eine Importreduktion von Honig führen. Denn der Kilopreis für Deutschen Honig ist meist so kalkuliert, dass er die Arbeits- und Materialkosten deckt. Bei einem niedrigeren Kilopreis würde sich der Aufwand nicht mehr lohnen, erklären viele Berufsimker. Darüber hinaus würden die zahlreichen Bienenvölker miteinander konkurrieren – und der ohnehin schon schwierige Kampf um das Nahrungsangebot mit anderen Insekten würde sich verschärfen. Mehr Bienenvölker würden den Großhandelspreis für Honig also nicht senken, sondern das Insektensterben beschleunigen. Apropos Nahrungsangebot. Auch aufgrund der Klimakrise und jahrelangen, bienen- und insektenunfreundlichen Gärtnerns haben Insekten zu wenig Nahrung: Hierzulande gibt es immer weniger Pflanzen, die ausreichend Nektar tragen. Dazu zählen beispielsweise Geranien, Lebensbäume oder gefüllte Dahlien. Und neue, klimaresistente, invasive Pflanzen sind ebenfalls eher nektararm. Verbraucher sollten handeln Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass es bei Ihrem Honigkonsum nicht nur um den Honig als Endprodukt geht. "Um aus Nektar Honig produzieren zu können, müssen die Honigbienen zunächst Nektar von den Blüten sammeln und eintragen. Bei diesem Sammeln von Nektar, sowie auch von Pollen, bestäuben die Bienen die jeweiligen Blüten.
Ergebnis der Bestäubung sind Samen und Früchte. Diese Bestäubungsleistung der Honigbienen ist volkswirtschaftlich noch viel höher zu bewerten als die Honigproduktion", mahnt der Deutsche Imkerbund. Denn im Gegensatz zu Honig könne man diese nicht importieren
Wenn Verbraucher etwas Gutes tun wollen, appelliert der Verbund, sollten sie bewusst regionalen Honig kaufen, um die Qualität zu sichern und die lokale Imkerei zu unterstützen. So können sie einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Sicherstellung eines authentischen Produktes leisten. Auch ist das Pflanzen von bienenfreundlichen Blumen ein guter Beitrag, um zumindest das Insektensterben zu verlangsamen und die Artenvielfalt zu schützen.
(c) T-online.de
Samstag, 23. März 2024
Montag, 15. Januar 2024
Gehörnte Mauerbiene
Starter-Population S, Gehörnte Mauerbiene, 100 Kokons
Kleine Starterpopulation für Streuobstwiesen, kleine Obst-Anlagen mit früh blühenden Sorten und als sehr früh im Jahr und auch bei Kälte fliegende Bestäuber-Ergänzung, wenn sonst ausreichend Honigbienen vorhanden sind.
Beim Einsatz in Erdbeertunneln ist auf eine geschickte Anlage der Nistplätze zu achten. Diese sollten unmittelbar vor den Stirnseiten angebracht werden.
Preis 100,00 €
Rote Mauerbiene, 100 Kokons
Beschreibung
100 Kokons der Roten Mauerbiene
(Osmia bicornis)
Rote Mauerbiene:
Flugzeit: etwa ab April; fliegt bereits ab ca. 8-10°C
Einsatz
als Bestäuber: idealer Bestäuber von Kernobst (Apfel, Birne, Quitte),
aber auch für Stachel- und Johannisbeere, spätes Steinobst, Erdbeeren
und ganzjährig für Saatgutproduktion (auch in Gewächshäusern)
Wildbienen als perfekte, zuverlässige Bestäuber im Obst- und Gemüsebau. Der Verkauf von Mauerbienen dient der Nutzung von Mauerbienen als Bestäuber für Obst- und Gemüsekulturen. Der Verkauf ist nicht als Artenschutzmassnahme gedacht, sowohl die Rote als auch die Gehörnte Mauerbiene sind häufige, heimische Arten und bedürfen keiner speziellen Schutzmassnahmen.
In Deutschland lassen sich die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis, früher O. rufa) sehr leicht halten, vermehren und als verlässliche Bestäuber verschiedenster Kulturpflanzen einsetzen. Beide Arten sind in Deutschland heimisch und weit verbreitet. Sie sind vor allem in Siedlungsbereichen anzutreffen und gelten als Kulturfolger. Wenn Sie Ihre eigene Mauerbienenzucht starten möchten, können Sie entweder Nisthilfen aufhängen und auf die natürliche Besiedlung warten (empfohlen), oder eine Start-Kultur bestellen. Versendet werden die Mauerbienen in ihren natürlichen Kokons, in denen sie überwintern. Sie sollten die zugeschickte Schlupfbox mit den Kokons nach dem Erhalt entweder gleich an den gewünschten Schlupfort bringen (kühl, trocken, schattig) oder im Kühlschrank überwintern. Für die Rote Mauerbiene sind normale Kühlschranktemperaturen geeignet, für die Überwinterung der Gehörnten Mauerbiene sollten diese nicht über 4°C kommen. Im Frühjahr schlüpfen die Bienen in ihrem natürlichen Schlupfzeitraum bzw. wenige Tage nach der Entnahme aus dem Kühlschrank.
Gehörnte Mauerbiene: Flugzeit: etwa ab März, fliegt bereits ab ca. 5°C. Einsatz als Bestäuber: durch ihre besonders frühe Flugzeit der ideale Bestäuber vor allem von Steinobst (Süß- und Sauerkirsch, Aprikose und Pflaume), aber auch von Kernobst, Stachel- und Johannisbeere
Rote Mauerbiene: Flugzeit: etwa ab April; fliegt bereits ab ca. 8-10°C. Einsatz als Bestäuber: idealer Bestäuber von Kernobst (Apfel, Birne, Quitte), aber auch für Stachel- und Johannisbeere, spätes Steinobst, Erdbeeren und ganzjährig für Saatgutproduktion (auch in Gewächshäusern)
Wildbienen gehören in Deutschland nach § 42 Abs. 2 BArtSchV zu den besonders geschützten Tierarten.
Bitte beachten Sie aber, dass nach Bundesartenschutzgesetz §40 das Ausbringen von Tieren in der freien Natur einer Genehmigung durch die zuständige Naturschutzbehörde bedarf.
Preis 85,00€
Hummeln kaufen
Hummelvolk klein für Hobbygärtner
Im Hobby- und Liebhabergarten sind Hummeln beliebte Bewohner und Nützlinge. Noch vor den Bienen sind die Hummeln unterwegs: ab +9° C fliegen die Hummeln aus und scheuen auch Regenwetter nicht.
Sie können für die Bestäubung von allen Arten von Gartenfrüchten eingesetzt werden. Auch der Blumengarten ist ein willkommenes Umfeld für die Tiere.
Hummeln überwintern nicht. Die Arbeitstiere sterben im Herbst. Die bis dahin geborenen Königinnen verlassen die Hummelbox und suchen sich passende Erdlöcher zum Überwintern. Im folgenden Frühjahr gründen die Königinnen einen neuen Staat und sorgen so für den Fortbestand.
Hummeln können bis Anfang August im Garten eingesetzt werden.
Preis 100,00 €
Anfrage an imkerei.stefan.boehm@web.de
Hummeln kaufen
Hummelvolk - Hummeln als Bestäubungshilfe
Biologische Bestäubung mit Hummeln - großes Hummelvolk mit Königin, Arbeiterinnen und Brut.
Die Bestäubungshummeln haben einen Aktionsradius von 1000m² und dienen einer nachhaltigen Fruchterzeugung.
Anwendung: Der Hummelkasten soll an einem schattigen Ort
aufgestellt werden. Nach der Wahl des Aufstellungsortes (eben und
geschützt) soll das Ausflugsloch noch einige Stunden geschlossen
bleiben, damit sich die Hummeln vom Stress des Transportes erholen
können und wieder ihre Ruhe finden (halten Sie das Ohr an den
Hummelkasten, die Beruhigung ist deutlich wahrzunehmen).
Dieser Hummel-Nistkasten ist einfach zu verwenden und vollkommen wartungsfrei. Er besteht aus 5 wichtigen Elementen:
- Der Nestbehälter - Hier befindet sich das eigentliche Hummelvolk samt Brut.
- Der Fütterungsbereich - Dieser enthält 2 kg Biogluc. Diese Menge ist für einen kompletten Lebenszyklus der Kolonie ausreichend.
- Die Pollenwanne - Diese versorgt die Hummeln mit Pollen (Blütenstaub).
- Der patentierte Deckel mit optionalen Belüftungssystem
- Flugöffnung und Ausflugssperre
Wirkung: Ein biologisches System für eine nachhaltige Fruchterzeugung. Es dient zur Züchtung von Paradeisern, Paprika, Himbeeren, Rote Johannisbeeren, Blaubeeren und anderen Klein- als auch Großfrüchten, sowie zur Saat- und Gemüsezucht. Hummeln ersetzen manuelles Schütteln und fliegen bereits bei Temperaturen ab 4°C mit einer Flugweite von 500m bis 6km. Hummeln garantieren eine höhere Fruchtqualität und sichern eine ertragreiche Ernte. Die Lebensdauer der Hummeln beträgt in etwa 6 Wochen.
Vorteile im Überblick:
- Die Hummeln eignen sich hervorragend für die Bestäubung von frühen und späten Zuchten, weil sie das gesamte Jahr über verfügbar sind.
- Manuelle Bestäubung ist zeitraubend, und sie erschwert die Arbeitsorganisation.
- Der Einsatz von Hormonen führt oft zu einer schlechteren Qualität der Früchte, die dann nicht für den Export geeignet sind (weiche, verformte und kern- bzw. samenlose Früchte), doch mit diesem System sind keine Hormone mehr notwendig.
- Vielseitig einsetzbare Arbeiterinnen: Hummeln arbeiten nicht nur im Freien prima, sie verrichten auch im Gewächshaus und in Plastiktunneln eine hervorragende Arbeit.
- Höhere Fruchtqualität, sowie ertragreichere Ernte: Bei Aufzucht von Tomaten, Paprika, Erdbeeren usw. führt die Bestäubung mit Hummeln zu einer hohen Erzeugung von qualitativ besseren Früchten.
Preis 135 €
Anfrage an imkerei.stefam.boehm@web.de
Hummeln
Auch Hummeln sind Wildbienen
Hummeln sind die Zeppeline unter den Bienen. Die Tiere mit der flauschigen Behaarung fliegen schon seit 25 Millionen Jahren über diese Erde. Sie stammen aus den Bergen des Himalayas. Die robusten Insekten breiteten sich fortwährend bis nach Sibirien, Alaska und Grönland aus. Heute finden wir sie auf der gesamten eurasischen Landfläche. Nur wenige Hummelarten fanden ihren Weg bis nach Südamerika. In wärmeren Regionen beschränken sie sich auf die Gebirge.
Weltweit gibt es 250 Arten, wovon wir 70 in Europa finden. Bei uns in Deutschland gelten 41 Hummelarten als heimisch. Aber nur sieben Hummelarten können wir häufig in unseren Gärten und Parks beobachten. Zu den Hummeln zählen wir auch die sogenannten Kuckuckshummeln, die keine Völker bilden. Stattdessen legen sie ihre Eier in ein bestehendes Hummelnest und lassen sie dort fremd ausbrüten. Die sozial organisierten Hummeln bilden Staaten mit bis zu 600 Tieren. Das Hummelvolk besteht wie bei Honigbienen aus Arbeiterinnen, Drohnen und einer Hummelkönigin. Sie leben vornehmlich im Sommer und sterben im Herbst. Nur die begatteten Jungköniginnen eines Staates überwintern und beginnen im zeitigen Frühjahr mit dem Nestbau und der Gründung eines neuen Staates.
Speiseplan der Blütenbesucher
Hummeln brauchen Nektar und Pollen von Blütenpflanzen. Dabei sind die meisten genügsame Sammlerinnen vieler verschiedener Pflanzenfamilien. Ihren Nektar saugen sie am liebsten an blauen Kelchen, denn die harmlosen Tiere können kein rot sehen. Hummeln erkennen zudem, ob zuvor andere Bestäuber an einer Blüte waren und ob sich der Aufwand lohnt, diese noch anzufliegen.
Die Körpergröße und Rüssellänge von Hummeln spielen beim Blütenbesuch eine wichtige Rolle. Da sich die Größen schon bei Hummeln des gleichen Volkes unterscheiden, finden wir auch bei den „Geschwistern“ unterschiedliche Vorlieben beim Nektarsaugen. Hummeln mit langen Rüsseln wie die Gartenhummel kommen auch an tiefliegenden Nektar von Schmetterlingsblütlern. Hummeln mit kurzem Rüssel, wie die Erd- oder Heidehummel, sind eingeschränkter in ihrer Nahrungswahl.
Gelegenheit macht Diebe
Sitzt der Nektar zu tief, können Hummeln zu Nektarräubern werden. Mit ihren scharfen Mundwerkzeugen beißen sie seitlich oder am Boden kleine Löcher in die Blüten tiefkelchiger Pflanzen wie Akelei oder Roter Lichtnelke. Ohne die Pflanze zu bestäuben, fliegen sie gestärkt durch das zuckerhaltige Diebesgut davon.
Dabei sind Hummeln meisterlich beim Bestäuben von Blütenpflanzen. Sie beherrschen eine spezielle Technik: die Vibrationsbestäubung. Das sogenannte Buzzing bezeichnet das Vibrieren der Hummel mit dem Oberkörper in der Blüte. Das Rütteln und Schütteln löst den Pollen aus der Blüte.
Hummelpflanzen
Bei der Wahl ihrer Pflanzen gibt es ein paar Favoriten, mit denen wir im Garten vielen Hummeln helfen können.
Die Top-Hummelpflanzen sind:
- Rot-Klee
- Hornklee
- Beinwell
- Disteln
- Gewöhnlicher Natternkopf
- Wiesen-Löwenzahn
- Flockenblumen
Außerdem bestäuben Hummeln über 100 Sorten von Obst und Gemüse. Auberginen, Gurken, Kiwi, Mandeln, Melonen, Paprika, Pfirsiche, Tomaten und viele mehr werden angeflogen. Diese Effektivität ist für Hummeln Fluch und Segen zugleich.
Das Hummelnest
Die Brutstätten von Hummeln reichen bis zu drei Meter tief in den Boden. Lange Röhren bahnen sich den Weg, verborgen unter Baumwurzeln oder Hecken. Auch alte Behausungen von Mäusen und Maulwürfen werden gern genutzt. Manche Hummelarten nisten hingegen lieber an der Oberfläche. Komposthaufen, Dachböden, Meisenkästen oder Dornengestrüpp sind besonders beliebt. Andere wollen eine noch bessere Aussicht. Die Baumhummel etwa nistet in natürlichen Baumhöhlen. Hummeln haben also unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Wir unterscheiden daher zwischen Arten der Ebenen, der offenen Landschaften und lichten Wälder und Arten der Hügelländer und Gebirge.
Der Hummelstaat
Die Flugzeiten der Hummeln Mitteleuropas unterscheiden sich. Die Zeitigsten sind bereits im Februar unterwegs, andere fliegen noch im Oktober. Die meisten Königinnen erwachen bereits im Frühjahr aus ihrem Winterschlaf und krabbeln aus der auftauenden Erde. Sogleich beginnen sie mit der Suche nach Nahrung. Dabei sind sie auf die früh blühenden Krokusse und Sal-Weiden angewiesen. Die Hummelkönigin wurde bereits im Vorjahr begattet, benötigt allerdings reichlich Blütenpollen, bevor es an den Nestbau geht.
Nachdem sich die designierte Königin gestärkt hat, baut sie in einem passenden Hohlraum das Nest für den neuen Hummelstaat. Als Dämmmaterial verwenden Hummelköniginnen Haare, Federn, Moos, Gras oder gelegentlich auch Dachbodendämmung. Nun formt sie eine Hohlkugel von der Größe eines Tennisballs, in die sie einen fingerhutförmigen Behälter aus Wachs baut – den sogenannten Honigtopf. Dieser wird mit Nektar befüllt. Anschließend rollt sie eine erbsengroße Kugel aus Blütenpollen und umhüllt sie mit Wachs. Darauf legt sie ein Ei und befruchtet es.
Vom Ei zum Pelz
Durch intensives Vibrieren bebrütet die Hummelkönigin die Eier bei
konstanten 30° Celsius. Um ausreichend Energie für diese Leistung zu
haben, braucht sie die Zuckermenge von 6.000 Blütenbesuchen.
Die Hummellarven schlüpfen nach vier bis fünf Tagen.
Eine Woche später spinnt sich die Larve ein Kokon aus Seide. Die Puppen, aus denen Arbeiterinnen, Drohnen und Jungköniginnen werden, brauchen unterschiedlich lange Puppenruhen. Die früh fliegenden Arbeiterinnen verbringen 9 Tage im Kokon. Drohnen und Jungköniginnen fliegen später im Jahr. Die Drohnen benötigen 11 Tage und die Jungköniginnen sogar 13 Tage Puppenruhe.
Die ersten Arbeiterinnen des neuen Staates übernehmen zunächst die Aufzucht der zweiten Larvengeneration. Ab dem Moment, da die Arbeiterinnen auf Futtersuche gehen, stellt die Königin diese Tätigkeit ein. Sie verbringt den Rest ihres Hummellebens im Nest und legt fleißig Eier. Der Hummelstaat wächst. Die Königin stellt irgendwann die eigene Pheromonproduktion um, woraufhin weibliche und männliche Eier gelegt werden. Die weiblichen Larven entwickeln sich zu potenziellen Königinnen und die männlichen zu paarungswilligen Drohnen. Im Sommer sehen wir nun verstärkt Nektar trinkende Drohnen. Sie haben allerdings keine Chance, den Winter zu überleben.
Um zu überleben kann es vorkommen, dass Arbeiterinnen und Königinnen ihre Eier in fremde Nester legen. Hier ist jedes Mittel recht, um den Fortbestand des eigenen Erbguts zu sichern. Arbeiterinnen selbst können sich nicht paaren, sie können aber unbefruchtete Eier einschleusen, die sich zu Männchen entwickeln.
Generationenvertrag
Im Hochsommer ist Paarungszeit. Die begatteten Jungköniginnen beginnen kurz darauf ihren Winterschlaf – in den Monaten Juli und August. Den Winter verbringen die künftigen Hummelköniginnen geschützt in lockerer Erde. Dabei fahren sie alle ihre Körperfunktionen auf ein Minimum herunter. So können ihnen Frost und Kälte nichts anhaben. Entscheidend dabei ist ihr Winterproviant. Die künftigen Hummelköniginnen führen in ihrer Honigblase einen kleinen Nektarvorrat mit sich. Dieser dient als „Brennstoff“, den sie im Laufe der Wintermonate nach und nach aufzehren. Sofern sie Überschwemmungen, Minusgrade und Winterstürme überleben, können sie im nächsten Frühjahr ihren eigenen Hummelstaat gründen. Der Zyklus beginnt von Neuem.
Hummeln in Gefahr
Sie sind anpassungsfähig, robust und tragen einen Wehrstachel. Doch
auch die resoluten Hummeln sind bedroht. Krankheiten wie der
Flügeldeformationsvirus, Agrargifte (Neonicotinoide, Glyphosat), Verlust
von Lebensräumen durch Monokulturen und das Verschwinden von
Blütenwiesen setzt den pelzigen Bienen zu. Vor 15 Jahren flogen noch 12
Arten häufig auf Blüten, heute sind es lediglich 7 heimische Arten. In
der Summe ist etwa ein Drittel aller europäischen Hummelarten vom
Aussterben bedroht.
„Trotzdem sie in der Bevölkerung als
Sympathieträger gelten und einen sehr hohen Bekanntheitsgrad haben,
zählen viele Hummelarten zu den an stärksten gefährdeten Wildbienen.
Schutzprojekte beschränken sich meist auf die sieben häufigen Arten, die
noch regelmäßig in Gärten und dem Siedlungsbereich vorkommen. Von
diesen oft unspezifischen Artenschutzmaßnahmen profitieren die seltenen
Arten in der Regel nicht.“ Rolf Witt
Helfen Sie Hummeln!
Insektenfreundliche Gärten sind lebensfreundlicher als die meisten Ackerflächen. Daher sind auch kleine Wohltaten bedeutsam, wenn wir Hummeln helfen wollen. Heimische Pflanzen von Staudengärtnereien und Gartenstrukturen, wie sie auf unseren Unterseiten zu Naturgärten zu finden sind, helfen allen Insekten & Co.
Inspiration für die Gestaltung von vielfältigen Lebensräumen finden Sie auch auf den Seiten unseres alljährlich stattfindenden Bundesweiten Pflanzwettbewerbs – wir tun was für Bienen und in den Wettbewerbsbeiträgen.
Warum können Hummeln fliegen?
"Die Hummel hat eine 0,7 Quadratzentimeter große Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Doch die Hummel weiß das nicht und fliegt trotzdem."
Diese Geschichte entstand wahrscheinlich zunächst als Scherz Anfang der 1930er Jahre unter Studenten des Physikers Ludwig Prandtl an der Universität Göttingen. Die Presse sorgte dafür, dass sie sich weiterverbreitete. Doch nur weil etwas theoretisch nicht möglich ist, bedeutet das nicht, dass die Natur nicht doch Mittel und Wege findet uns zu verblüffen.
Richtig ist, dass das Gelenk der Hummelflügel, wie bei vielen Insekten, aus einem extrem elastischen Eiweißmolekül, dem Resilin, besteht. Durch die Biegsamkeit und die schnelle Flügelbewegung werden Wirbel erzeugt, die der Hummel den nötigen Auftrieb und Vorschub ermöglichen. Mehr als 100 mal pro Sekunde(!) schlagen die kleinen Flügel. So können Hummeln schnell auf Änderungen im Luftstrom reagieren und brauchen auch bei stürmischem Wetter nicht mehr Energie als bei lauen Lüftchen.
Sie wirken wie die Zeppeline der Lüfte, dabei sind sie wendige Meisterflieger. Sie können nicht nur vor- und seitwärts fliegen, bei Bedarf können sie sogar den Rückwärtsgang einlegen.
Hummelarten
Neben den selten anzutreffenden Arten wie Obst-, Moos- oder Grashummel, finden wir Hummelarten die häufiger durch unsere Gärten summen. Wer sich im Hummeln bestimmen üben möchte, kann dank kompakter Bestimmungsschlüssel schnell zum Hobby-Hummelkenner werden. Im Folgenden ist eine Auswahl heimischer Hummeln in Kurzporträts dargestellt:
Kuckuckshummeln – die anderen Hummeln
Jede vierte Wildbienenart in Deutschland betreibt ein räuberisches Verhalten. Auch Kuckuckshummeln weichen von der bekannten Lebensweise ab. Die Brutpflege und dazugehörige Sorgearbeit haben sie verlernt. Sie nutzen lieber das gemachte Nest. Denn Kuckuckshummeln lassen ihre Nachkommen von Arbeiterhummeln des Wirtsvolkes ausbrüten und anschließend aufziehen.
Samstag, 6. Januar 2024
BTB
Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch
Ausgangslage
Landwirte und Imker sind aufeinander angewiesen: Die Landwirte haben
Vorteile durch die Bestäubung Ihrer Kulturpflanzen durch die
Honigbienen. Die Imker benötigen Blühpflanzen zur Versorgung Ihrer
Bienen und zur Honigproduktion.
Symbolbild BTBCarsten Rieckmann / Hartmut Meyhoff |
Ziel des Projektes
Mit dem Ziel, die Kooperation und Kommunikation zwischen
Honigbienenhaltern und Landwirten zu verbessern wurde in einem von der
DBU geförderten Projekt durch LAVES Bieneninstitut,
Landwirtschaftskammer und dem EDV-Dienstleister IPSYSCON die
Bestäubungs- und Trachtbörse im Internet entwickelt. Sie soll
Tracht-/Blühflächen bzw. Honigbienen-Völker vermitteln und stellt
Information über Imkerei und Landwirtschaft in Form eines
Fragenkataloges bereit. Die Bestäubungs- und Trachtbörse finden Sie hier, der Abschlussbericht des Projekts ist hier nachzulesen.
Projektdurchführung
Die Bestäubungs- und Trachtbörse (BTB) im Internet bringt Imker und
Landwirte zusammen. Von der Partnerschaft profitieren beide Seiten.
„Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch“
Im Mittelpunkt des Projekts „Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem
Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch“ steht der intensive Wissens- und
Erfahrungsaustausch von Imkerei und Landwirtschaft. Ziel ist es, das Miteinander und das
gegenseitige Verständnis beider Interessengruppen füreinander zu stärken.
Das von der DBU finanzierte Projekt, das sich über einen Zeitraum von drei Jahren erstreckt, sieht
dazu verschiedene Beteiligungsformate vor. So lieferten die teilnehmenden Imker und Landwirte
innerhalb eines ersten Workshops im Juni mit ihren konstruktiv geführten Diskussionen bereits
wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung der Online-Austauschplattform Mein Bienenstand
(www.meinbienenstand.de). Auf dieser sollen Landwirte in Zukunft die Möglichkeit bekommen ihre
Flächen mit geeigneten Blüh- und Trachtpflanzen, wie bspw. Raps oder Obstkulturen, interessierten
Imkern anzubieten. Diese können das Angebot wahrnehmen, um Trachtlücken zu schließen und die
Entwicklung ihrer Völker zu fördern. Ein Vorteil für die Landwirte besteht hierbei in der
Ertragssteigerung durch die Bestäubung ihrer Kulturen. Daneben erhalten Landwirte in
Niedersachsen für eine Imkerbeteiligung bei der Anlage von Blühstreifen/-flächen zusätzlich 100
€/ha/Jahr. Von welchem Nutzen angelegte Blühflächen für die Gesundheit und Ernährung der
Honigbienenvölker sind, soll im Projekt durch ein Blühflächenmonitoring innerhalb der
Projektgebiete Altes Land und Lüneburger Heide untersucht werden. Zudem wird ein Fragenkatalog
in die Online-Plattform integriert, durch den sich Informationslücken bei Landwirten bezüglich
Imkerei und bei Imkern bezüglich Landwirtschaft schließen lassen.
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernimmt das Institut für Bienenkunde in Celle, das
zum Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gehört,
zusammen mit der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen. Mit dabei ist außerdem das
Softwareunternehmen IP SYSCON GmbH aus Hannover.
Da der Erfolg des Projektes maßgeblich von der Beteiligung der Imker und Landwirte abhängt, startet
nun eine Online-Umfrage zum Thema. Die Ergebnisse der Befragung fließen direkt in die Gestaltung
der Bestäubungs- und Trachtbörse ein und liefern darüber hinaus essentielle Beiträge um die bereits
seit Jahren andauernde Debatte in Politik und Öffentlichkeit über den Einfluss der Landwirtschaft auf
Bienenvölker und Bienenhaltung in eine fachlich fundierte und lösungsorientierte Richtung
voranzutreiben.
Vielversprechende Ergebnisse bei Online-Befragung zu Landwirtschaft-Imker-Kooperation
Mehr als 1000 Imker und Landwirte beteiligen sich an Online-Umfrage-
Einen Monat lang konnten Imker und Landwirte im Rahmen des von der DBU-geförderten Projekts „Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch“ an einer Online-Umfrage teilnehmen. Innerhalb dieser wurden Informationslücken und die Kooperationsbereitschaft bezüglich Landwirtschaft und Imkerei abgefragt. Außerdem sollten die Teilnehmer mit Ihrem Input zur Ausgestaltung der Bestäubungs- und Trachtbörse (BTB) beitragen.
Die Resonanz war erstaunlich hoch und verdeutlicht das Interesse an der Thematik sowie das Bedürfnis und die Notwendigkeit den Austausch der beiden Zielgruppen zu fördern.
Weit über 80% der Teilnehmer, sowohl Imker, als auch Landwirte, schätzen demnach eine Kooperation mit der jeweiligen Person der anderen Seite als sinnvoll für sich selbst ein.
Hervorzuheben ist zudem, dass fast alle an der Umfrage teilnehmenden Landwirte angaben, wie wichtig Ihnen persönlich die Berücksichtigung des Bienenschutzes bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sei. Über den richtigen Umgang mit und die Eigenschaften von PSM sowie über zahlreiche weitere imkerliche und landwirtschaftliche Themen wird die Online-Plattform nach ihrer Fertigstellung informieren. Denn mehr als die Hälfte der Befragten beider Seiten haben persönlichen Informationsbedarf.
Besondere Beachtung wird in Anlehnung an die Umfrageergebnisse ebenso der äußerst sensible Umgang mit persönlichen Daten der Nutzer innerhalb der Online-Austauschplattform finden. Vorgesehen ist ebenso, die Benutzeroberfläche anwenderfreundlich und intuitiv zu gestalten. Weiterhin wurde immer wieder der Wunsch von Imkern und Landwirten genannt, dass die Dienste der Online-Plattform auch über die Landesgrenze hinaus auf Bundesebene angeboten werden sollten.
Die Projektzuständigen des LAVES - Instituts für Bienenkunde Celle, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Firma IP Syscon bemühen sich alle Wünsche und Anmerkungen der Befragten bei der Gestaltung der BTB zu berücksichtigen. Diese soll dann in einem Workshop mit Landwirten und Imkern im Februar 2018 weiterentwickelt werden.
Dialog zwischen Imkern und Bauern nimmt Fahrt auf - Erfolgreiche Zusammenarbeit bei Workshop zur Kooperation von Honigbienenhaltern und Landwirten
Uelzen. Landwirte interessieren sich für Bienen – und Imker interessieren sich für Landwirtschaft. Beide Gruppen streben darüber hinaus eine verständnis- und respektvolle Zusammenarbeit miteinander an: Dies wurde beim zweiten gemeinsamen Workshop im Projekt „Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch‘“ erneut deutlich. Rund 40 Landwirte und Imker trafen sich dazu unlängst in der Woltersburger Mühle in Uelzen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen begleitet das Projekt wissenschaftlich zusammen mit dem federführenden Institut für Bienenkunde in Celle.
Bei dem Treffen in Uelzen ging es um die konkrete Umsetzung einer zukünftigen Austausch- und Informationsplattform im Internet. Sie soll die Kooperation zwischen beiden Gruppen verbessern und Trachtflächen an Imker sowie Bienen zur Bestäubung an Landwirte vermitteln. Trachtpflanzen sind Pflanzen, die besonders viel Nektar oder Pollen produzieren und die deswegen von Bienen angeflogen werden.
Nachdem im vergangenen Jahr in einem ersten Workshop und einer teilnehmerstarken Online-Umfrage grundsätzliche Wünsche beider Interessensgruppen ermittelt wurden, ging es diesmal um die Gestaltung des Online-Portals. So wurden unter anderem ein passender Name für die Plattform gesucht, der Landwirte und Imker gleichermaßen anspricht. Weiterhin wurden die Handhabung der Registrierung und die Vernetzung mit anderen Teilnehmern besprochen sowie nutzerfreundliche Wege für die Platzierung von Angeboten sowie für die Informationsweitergabe landwirtschaftlicher und imkerlicher Themen diskutiert. Auf Basis dieser Ergebnisse wird in den nächsten Monaten die erste Testversion der Plattform konzipiert.
Der Erkenntnis folgend, dass ein Internetportal allein jedoch nicht genügt, um den direkten Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Imker und Landwirt anzuregen, startet das Projekt nun mit einem Blühflächenmonitoring. Hierbei dokumentieren und beobachten 20 landwirtschaftliche Betriebe und Imker in Ost-Niedersachsen die Entwicklung ihrer Blühflächen beziehungsweise Bienenvölker über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Imker arbeiten dabei eng mit den Landwirten zusammen und stellen ihre Bienenvölker im näheren Umfeld der Blühflächen auf. Auf die Fragen nach dem Nutzen von Blühflächen für die Bienenvölker und den Imker sowie für den Landwirt sollen somit innerhalb des Monitorings Antworten gefunden werden.
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts, das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, übernimmt das Institut für Bienenkunde in Celle, das zum Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gehört, zusammen mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Mit dabei ist außerdem das Softwareunternehmen IP SYSCON GmbH aus Hannover. Das Obstbauzentrum Jork (Esteburg) im Kreis Stade bringt zudem seine langjährigen Erfahrungen der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Imkern und Obstbauern aus dem Alten Land mit in das Projekt ein.
Erster Preis für Landwirt-Imker-Partnerschaft
Ministerin Kaniber prämiert Energiepflanzen-Honig aus Unterfranken
Von Dipl.-Biol. Janine Fritsch
Geballte Frauenpower: Imkerin Annette Seehaus-Arnold und Bäuerin Margit Ziegler zeigen, dass Landwirtschaft auch Biodiversität kann! Der süße Beweis dafür ist ihr regionaler Hanfmix-Honig. Aber hauptsächlich entsteht bei dem Projekt Biogas und hektarweise Lebensraum für seltene Wildbienen
Wenn Landwirte sich um die #Artenvielfalt kümmern und dann noch mit lokalen Imkern zusammentun, können daraus einzigartige und effektive Naturschutz-Projekte entstehen. Landwirtschaftsministerin Michaela #Kaniber hat jetzt die drei besten Partnerschaften beim Wettbewerb „Landwirt.Imker.Miteinander“ ausgezeichnet. „Der Wettbewerb zeigt eindrucksvoll das unglaubliche Engagement, das die Landwirte und Imker bayernweit für den #Insektenschutz leisten“, so die Ministerin.
Der erste Preis geht dieses Jahr ins nördliche Bayern: Margit Ziegler aus Merkershausen und Annette Seehaus-Arnold aus Burglauer, die auch Präsidentin des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund ist, setzen schon seit Jahren die jetzt preisgekrönte Idee um. Denn beide – Bäuerin und Imkerin – haben an nahrungsreichen Blühflächen und bestäubenden Insekten ein besonderes Interesse. Weil eine nachhaltige Landwirtschaft stabile, blütenreiche Ökosysteme braucht, fördert das Bayerische Landwirtschaftsministerium gelungene Partnerschaften zwischen Bienenhaltern und Bauern mit der Auszeichnung.
Perfekte Kombi für Hanfmix-Honig
Die Voraussetzungen für eine solche Partnerschaft sind in Rhön-Grabfeld ideal: 60 Landwirte bauen hier seit 2017 auf 130 Hektar nachhaltige Biogasfelder mit dem Veitshöchheimer Hanfmix an, einer mehrjährigen Energiepflanzenmischung, die beides kann: Biodiversität und Biogas. Dabei kam den beiden Gewinnerinnen die Idee mit dem regionalen Honig: „Wir dachten an eine perfekte Kombination, die den Mehrwert dieser einzigartigen Blühmischung noch unterstreicht.“ Denn die wird in den „BiogasBlühfeldern“ einerseits zur regionalen Biogaserzeugung genutzt, hat aber durch ihre besondere Wildpflanzenmischungen eine immens aufbauende Wirkung auf den Bestand an Insekten: Im Hanfmixfeld sammeln neben Honigbienen auch 57 Wildbienenarten, von denen 18 auf der Roten Liste Bayerns stehen.
Bestäubungsleistung für Bauern – Schutz für Niederwild
„Wir Imker profitieren von der artenreichen Nektar- und Pollenquelle und für die Landwirte bedeuten mehr Insekten eine bessere Bestäubungsleistung und damit auch bessere Menge und Qualität der Früchte“, betont Seehaus-Arnold vom Berufsimkerverband. Auf den Flächen werden keine Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt. Die 30 verschiedenen Wild- und Kulturpflanzen versorgen nach der Mahd mit einer Nachblüte die Insekten noch einmal mit Pollen, wenn andere Agrarkulturen bereits abgeerntet sind. Der Wiederaufwuchs bietet außerdem Nistplatz und Schutz, auch für Niederwild, Rebhühner und andere Vögel.
„Den regionalen Veitshöchheimer-Hanfmix-Honig erzeugen wir von Anfang an sozusagen als „Projekt im Projekt“, erklärt die Imkerin. Das Biogasfeld ist eine Gemeinschaftsarbeit von Landwirten, die weg wollten von artenarmen Maisfeldern. Agrokraft, Bayerischer Bauernverband und BUND Naturschutz in Bayern sind die Projektträger.
Klimastabiler Blütenmix
Die Samenmischung wurde von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim (LWG) als Biogasblühmischung entwickelt und in ersten Jahren wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse übertrafen alle Erwartungen: 158 Wildbienenarten, davon 49 auf der Roten Liste, zwei in Bayern vom Aussterben bedroht, 388 Schmetterlingsarten davon 57 auf der Roten Liste. Auch zahlreiche gefährdete Vogelarten wie Bekassine, Bluthänfling und Neuntöter suchen hier Schutz. Und mit dem Klimawandel kann die Mischung auch umgehen, weil Pflanzen wie Dill, Muskatellersalbei, Amaranth und Eseldistel, der Wasserknappheit, dem Bodenverlust und einer CO2-Anreicherung entgegenwirken.
Förderung im KULAP
„Man bekommt zwar weniger Biomasse und auch die Gasausbeute ist auch deutlich geringer als bei Mais“, so Landwirtin Ziegler. Das kann auch der betörende Duft nach ätherischen Ölen in der Gasanlage nicht wettmachen. Um den Anbau aber trotzdem interessant zu machen, wird er seit 2023 im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in der Maßnahme „K52 Wildpflanzenmischungen“ mit 450 €/ha für einzelflächenbezogene Maßnahmen gefördert.
Ministerin Kaniber betont die Leuchtturmfunktion solcher Projekte und hofft auf viele Nachahmer: „Die Jury mit Fachleuten aus Landwirtschaft, Imkerei und Naturschutz hatte es echt nicht leicht, aus den vielen hochkarätigen Bewerbungen eine Auswahl zu treffen. Die jetzt prämierten Vorbilder sollen auch andere zu solchem Teamwork inspirieren und davon begeistern!“
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23.08.2023 / 4.800 Zeichen
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Autor: Janine Fritsch, janine.fritsch@berufsimker.de, 0172 8246210
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Bienenwanderung.de vermittelt Imker an Landwirte
Bienenwanderung.de organisiert eine kostenlose Vernetzung von Obstbauern und Landwirten mit Imkern, um Bestäubungsleistungen zu vereinbaren.
Auch im dritten Jahr gab es wieder wachsendes Interesse an der Nutzung der Website www.bienenwanderung.de, um das einfache Dating zwischen Imkern und Landwirten/Obstbauern Realität werden zu lassen.
Die ökologischen Debatten aus dem Alltag stärken weiter das Bewußtsein für die natürliche Möglichkeiten der Bestäubung und die damit einhergehenden Ertragssteigerung und Reduzierung von eingesetztem Dünger und Pflanzenschutzmitteln. Ronald Wenzel aus Falkenhagen Mark, der hinter Bienenwanderung.de steht, hat das Ziel, vor allem noch mehr große Berufsimker an der Bestäubung-Vermittlung zu beteiligen, um auch die Nachfrage nach mehreren hundert Bienenvölkern für einige Trachten befriedigen zu können. "Im letzten Jahr haben einige Landwirte festgestellt, dass sich zu wenig Imker auf Ihre Ausschreibungen melden. Als Hauptproblem wird von den Imkern ganz klar gesehen, dass sich landwirtschaftliche Trachten meist ohne eine Bestäubungsprämie nicht lohnen. Dies ist besonders der Fall, wenn andere Naturrachten parallel zur landwirtschaftlichen Tracht blühen und oft mehr Honig- und Pollenertrag versprechen", erklärt Wenzel.
Landwirte haben auf bienenwanderung.de nun die Möglichkeit, den Bestäubungsbedarf der Saison ganz unkompliziert als Fließtext auf einer Profilseite auszuschreiben. Das Angebot wird die gesamte Saison über angezeigt und ermöglicht es den Imkern, das ganze Jahr über mit dem Landwirt in Kontakt zu treten. Dies ist vor allem für Berufsimker besonders wichtig, da diese teilweise schon Monate vor der Saison ihre Wanderplätze planen, heißt es. Zu einem späteren Zeitpunkt können dann die einzelnen Felder wie bisher zusätzlich ausgeschrieben werden, um das gesamte Feld Management auszunutzen.
2. Welche Bienen, welche Erfolgsaussichten?
Wie viel Bienenvölker an ein Feld gehören, lässt sich für alle relevanten Trachten auf der Website nachlesen. "In diesem Jahr haben wir die Webseite www.bienenwanderung.de auch noch um die Informationen ergänzt, welche Wildbienen überhaupt für eine “wilde Bestäubung” sorgen können. Leider ist die Wildbienen-Bestäubung für mittelgroße und große Felder faktisch nicht vorhanden, da Wildbienen nicht in Monokulturen einfliegen, sondern maximal die Randstreifen bestäuben. Nur durch eine sinnvolle Verteilung einer ausreichenden Zahl an Bienenvölkern kann die Bestäubung von Feldern gelingen. Auch der Einsatz von Hummeln z.B. im Inneren von Gewächshäusern erzieht hohe Erfolge", erklärt Wenzel weiter.
3. Verifizierte Biosiegel
Landwirte und Imker könnten außerdem sichtbar machen, ob sie mit Bio-Siegeln zusammenarbeiten und so über die Website die passenden Partner finden. Dafür habe sich das Portal mit allen großen Bio-Siegeln in Verbindung gesetzt und könne Bio-Siegel-Einträge verifizieren. Wenn Bio-Siegel auf der Website ausgewiesen werden, so wurden diese also durch die Bio-Siegel Anbieter vorher bestätigt.
4. Management
Eine weitere große Neuerung in diesem Jahr betrifft das Feld Management und die Kommunikation zwischen Landwirten/Obstbauern und Imkern während der Blütezeit. Für jedes Feld gibt es die Option Informationen zum Ausfahren von Pflanzenschutzmitteln zu senden. Dabei gibt der Landwirt/Obstbauer den Zeitpunkt an, sowie die eingesetzten Mittel und ob es für den Imker etwas zu beachten gibt. Diese Information wird dann an alle entsprechenden Imker versendet, welche im Gegenzug bestätigen können, ob sie die Informationen gelesen haben.
Eine Bestätigung kann dabei auch bequem vom Handy aus erfolgen. Der Landwirt/Obstbauer erhält somit eine Übersicht darüber, welche Imker die Informationen gelesen haben oder wo er ggf. noch einmal anrufen muss. Dies soll den Zeitaufwand für die Landwirte/Obstbauern deutlich verkürzen.
(c) Top agrar online
Bestäubung und Ertrag sichern - Imker und ihre Bienen unterstützen
Die Temperaturen steigen, das Wachstum auf den Feldern nimmt Fahrt auf. Nicht mehr lange und der Raps blüht. Auch die Honigbienen beginnen bei steigenden Temperaturen wieder mit dem Flug und sind auf der Suche nach Blüten.
Der Raps ist eine der wichtigsten Frühjahrstrachten für die Imker. Aber auch der Landwirt hat Vorteile: Die Bestäubung durch die Bienen sichert den Ertrag. Verschiedene Versuche zeigen signifikant höhere Rapserträge mit Bienen, je nach Untersuchung wurden Mehrerträge in Höhe von 9 – 15% gemessen oder höhere Samenanzahlen sowie ein höherer Ölgehalt festgestellt (Mandl 2011). Die Bienen im Raps sind also sowohl für Imker als auch für Landwirte wertvoll.
Daher gibt es schon viele langjährige und bewährte Partnerschaften zwischen Bauern und Imkern.
Doch wenn die Partnerschaft noch nicht besteht - wie erfahren Bauer und Imker voneinander?
Für diesen Zweck wurde in einem von der DBU geförderten Projekt durch LAVES Bieneninstitut, Landwirtschaftskammer und dem EDV-Dienstleister IPSYSCON die Bestäubungs- und Trachtbörse im Internet entwickelt. Sie soll Tracht-/Blühflächen bzw. Honigbienen-Völker vermitteln und stellt Information über Imkerei und Landwirtschaft in Form eines Fragenkataloges bereit.
Melden auch Sie sich auf dieser Internetseite an und bieten dort Ihre Blühflächen an.
Auch nach der Rapsblüte bis in den Herbst hinein benötigen die Bienen Blüten. Im Spätsommer/Herbst nimmt das Angebot aber ab. Die Bienen benötigen jedoch gerade auch in dieser Zeit noch Nektar und Pollen, um robuste Winterbienen aufziehen zu können. Blühstreifen, Brachen und frühe Zwischenfrüchte sind daher nötig. Gut überwinterte Bienenvölker starten dann im Frühjahr kraftvoll und sichern dann auch die Bestäubung vieler Kulturpflanzen. Legen Sie daher entsprechende Flächen an und melden Sie diese unter diesem Link.
Schock nach DNA-Test: 80 % beprobter Honige gefälscht!
http://www.honigretten.de
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Hummelvolk - Hummeln als Bestäubungshilfe Volk mit Königin für 1000 m² Biologische Bestäubung mit Hummeln - großes Hummelvolk mit Königin,...