Kleine Starterpopulation für Streuobstwiesen, kleine
Obst-Anlagen mit früh blühenden Sorten und als sehr früh im Jahr und
auch bei Kälte fliegende Bestäuber-Ergänzung, wenn sonst ausreichend
Honigbienen vorhanden sind.
Beim Einsatz in Erdbeertunneln ist auf eine geschickte Anlage der
Nistplätze zu achten. Diese sollten unmittelbar vor den Stirnseiten
angebracht werden.
Rote Mauerbiene: Flugzeit: etwa ab April; fliegt bereits ab ca. 8-10°C Einsatz
als Bestäuber: idealer Bestäuber von Kernobst (Apfel, Birne, Quitte),
aber auch für Stachel- und Johannisbeere, spätes Steinobst, Erdbeeren
und ganzjährig für Saatgutproduktion (auch in Gewächshäusern)
Wildbienen als perfekte, zuverlässige Bestäuber im Obst- und Gemüsebau. Der
Verkauf von Mauerbienen dient der Nutzung von Mauerbienen als Bestäuber
für Obst- und Gemüsekulturen. Der Verkauf ist nicht als
Artenschutzmassnahme gedacht, sowohl die Rote als auch die Gehörnte
Mauerbiene sind häufige, heimische Arten und bedürfen keiner speziellen
Schutzmassnahmen.
In Deutschland lassen sich die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis, früher O. rufa)
sehr leicht halten, vermehren und als verlässliche Bestäuber
verschiedenster Kulturpflanzen einsetzen. Beide Arten sind in
Deutschland heimisch und weit verbreitet. Sie sind vor allem in
Siedlungsbereichen anzutreffen und gelten als Kulturfolger. Wenn Sie
Ihre eigene Mauerbienenzucht starten möchten, können Sie entweder
Nisthilfen aufhängen und auf die natürliche Besiedlung warten
(empfohlen), oder eine Start-Kultur bestellen. Versendet werden die
Mauerbienen in ihren natürlichen Kokons, in denen sie überwintern. Sie
sollten die zugeschickte Schlupfbox mit den Kokons nach dem Erhalt
entweder gleich an den gewünschten Schlupfort bringen (kühl, trocken,
schattig) oder im Kühlschrank überwintern. Für die Rote Mauerbiene sind
normale Kühlschranktemperaturen geeignet, für die Überwinterung der
Gehörnten Mauerbiene sollten diese nicht über 4°C kommen. Im Frühjahr
schlüpfen die Bienen in ihrem natürlichen Schlupfzeitraum bzw. wenige
Tage nach der Entnahme aus dem Kühlschrank.
Gehörnte Mauerbiene:
Flugzeit: etwa ab März, fliegt bereits ab ca. 5°C. Einsatz als
Bestäuber: durch ihre besonders frühe Flugzeit der ideale Bestäuber vor
allem von Steinobst (Süß- und Sauerkirsch, Aprikose und Pflaume), aber
auch von Kernobst, Stachel- und Johannisbeere
Rote Mauerbiene:
Flugzeit: etwa ab April; fliegt bereits ab ca. 8-10°C. Einsatz als
Bestäuber: idealer Bestäuber von Kernobst (Apfel, Birne, Quitte), aber
auch für Stachel- und Johannisbeere, spätes Steinobst, Erdbeeren und
ganzjährig für Saatgutproduktion (auch in Gewächshäusern)
Wildbienen
gehören in Deutschland nach § 42 Abs. 2 BArtSchV zu den besonders
geschützten Tierarten.
Bitte
beachten Sie aber, dass nach Bundesartenschutzgesetz §40 das Ausbringen
von Tieren in der freien Natur einer Genehmigung durch die zuständige
Naturschutzbehörde bedarf.
Im Hobby- und Liebhabergarten sind Hummeln
beliebte Bewohner und Nützlinge. Noch vor den Bienen sind die Hummeln
unterwegs: ab +9° C fliegen die Hummeln aus und scheuen auch Regenwetter
nicht.
Sie können für die Bestäubung von allen Arten von
Gartenfrüchten eingesetzt werden. Auch der Blumengarten ist ein
willkommenes Umfeld für die Tiere.
Hummeln überwintern nicht. Die
Arbeitstiere sterben im Herbst. Die bis dahin geborenen Königinnen
verlassen die Hummelbox und suchen sich passende Erdlöcher zum
Überwintern. Im folgenden Frühjahr gründen die Königinnen einen neuen
Staat und sorgen so für den Fortbestand.
Hummeln können bis Anfang August im Garten eingesetzt werden.
Biologische Bestäubung mit Hummeln - großes Hummelvolk mit Königin, Arbeiterinnen und Brut.
Die Bestäubungshummeln haben einen Aktionsradius von 1000m² und dienen einer nachhaltigen Fruchterzeugung.
Anwendung: Der Hummelkasten soll an einem schattigen Ort
aufgestellt werden. Nach der Wahl des Aufstellungsortes (eben und
geschützt) soll das Ausflugsloch noch einige Stunden geschlossen
bleiben, damit sich die Hummeln vom Stress des Transportes erholen
können und wieder ihre Ruhe finden (halten Sie das Ohr an den
Hummelkasten, die Beruhigung ist deutlich wahrzunehmen).
Dieser Hummel-Nistkasten ist einfach zu verwenden und vollkommen wartungsfrei. Er besteht aus 5 wichtigen Elementen:
Der Nestbehälter - Hier befindet sich das eigentliche Hummelvolk samt Brut.
Der Fütterungsbereich - Dieser enthält 2 kg Biogluc. Diese Menge ist für einen kompletten Lebenszyklus der Kolonie ausreichend.
Die Pollenwanne - Diese versorgt die Hummeln mit Pollen (Blütenstaub).
Der patentierte Deckel mit optionalen Belüftungssystem
Flugöffnung und Ausflugssperre
Wirkung: Ein
biologisches System für eine nachhaltige Fruchterzeugung. Es dient zur
Züchtung von Paradeisern, Paprika, Himbeeren, Rote Johannisbeeren,
Blaubeeren und anderen Klein- als auch Großfrüchten, sowie zur Saat- und
Gemüsezucht. Hummeln ersetzen manuelles Schütteln und fliegen bereits
bei Temperaturen ab 4°C mit einer Flugweite von 500m bis 6km. Hummeln
garantieren eine höhere Fruchtqualität und sichern eine ertragreiche
Ernte. Die Lebensdauer der Hummeln beträgt in etwa 6 Wochen.
Vorteile im Überblick:
Die Hummeln eignen sich hervorragend für die Bestäubung von frühen
und späten Zuchten, weil sie das gesamte Jahr über verfügbar sind.
Manuelle Bestäubung ist zeitraubend, und sie erschwert die Arbeitsorganisation.
Der Einsatz von Hormonen führt oft zu einer schlechteren Qualität
der Früchte, die dann nicht für den Export geeignet sind (weiche,
verformte und kern- bzw. samenlose Früchte), doch mit diesem System sind
keine Hormone mehr notwendig.
Vielseitig einsetzbare Arbeiterinnen: Hummeln arbeiten nicht nur im
Freien prima, sie verrichten auch im Gewächshaus und in Plastiktunneln
eine hervorragende Arbeit.
Höhere Fruchtqualität, sowie ertragreichere Ernte: Bei Aufzucht von
Tomaten, Paprika, Erdbeeren usw. führt die Bestäubung mit Hummeln zu
einer hohen Erzeugung von qualitativ besseren Früchten.
Hummeln sind die Zeppeline unter den Bienen. Die Tiere mit der
flauschigen Behaarung fliegen schon seit 25 Millionen Jahren über diese
Erde. Sie stammen aus den Bergen des Himalayas. Die robusten Insekten
breiteten sich fortwährend bis nach Sibirien, Alaska und Grönland aus.
Heute finden wir sie auf der gesamten eurasischen Landfläche. Nur wenige
Hummelarten fanden ihren Weg bis nach Südamerika. In wärmeren Regionen
beschränken sie sich auf die Gebirge.
Weltweit gibt es 250 Arten, wovon wir 70 in Europa finden. Bei uns in
Deutschland gelten 41 Hummelarten als heimisch. Aber nur sieben
Hummelarten können wir häufig in unseren Gärten und Parks beobachten. Zu
den Hummeln zählen wir auch die sogenannten Kuckuckshummeln, die keine
Völker bilden. Stattdessen legen sie ihre Eier in ein bestehendes
Hummelnest und lassen sie dort fremd ausbrüten. Die sozial organisierten
Hummeln bilden Staaten mit bis zu 600 Tieren. Das Hummelvolk besteht
wie bei Honigbienen aus Arbeiterinnen, Drohnen und einer Hummelkönigin.
Sie leben vornehmlich im Sommer und sterben im Herbst. Nur die
begatteten Jungköniginnen eines Staates überwintern und beginnen im
zeitigen Frühjahr mit dem Nestbau und der Gründung eines neuen Staates.
Speiseplan der Blütenbesucher
Hummeln brauchen Nektar und Pollen von Blütenpflanzen. Dabei sind die
meisten genügsame Sammlerinnen vieler verschiedener Pflanzenfamilien.
Ihren Nektar saugen sie am liebsten an blauen Kelchen, denn die
harmlosen Tiere können kein rot sehen. Hummeln erkennen zudem, ob zuvor
andere Bestäuber an einer Blüte waren und ob sich der Aufwand lohnt,
diese noch anzufliegen.
Die Körpergröße und Rüssellänge von Hummeln spielen beim Blütenbesuch
eine wichtige Rolle. Da sich die Größen schon bei Hummeln des gleichen
Volkes unterscheiden, finden wir auch bei den „Geschwistern“
unterschiedliche Vorlieben beim Nektarsaugen. Hummeln mit langen Rüsseln
wie die Gartenhummel kommen auch an tiefliegenden Nektar von
Schmetterlingsblütlern. Hummeln mit kurzem Rüssel, wie die Erd- oder
Heidehummel, sind eingeschränkter in ihrer Nahrungswahl.
Gelegenheit macht Diebe
Sitzt der Nektar zu tief, können Hummeln zu Nektarräubern werden. Mit
ihren scharfen Mundwerkzeugen beißen sie seitlich oder am Boden kleine
Löcher in die Blüten tiefkelchiger Pflanzen wie Akelei oder Roter
Lichtnelke. Ohne die Pflanze zu bestäuben, fliegen sie gestärkt durch
das zuckerhaltige Diebesgut davon.
Dabei sind Hummeln meisterlich beim Bestäuben von Blütenpflanzen. Sie
beherrschen eine spezielle Technik: die Vibrationsbestäubung. Das
sogenannte Buzzing bezeichnet das Vibrieren der Hummel mit dem Oberkörper in der Blüte. Das Rütteln und Schütteln löst den Pollen aus der Blüte.
Hummelpflanzen
Bei der Wahl ihrer Pflanzen gibt es ein paar Favoriten, mit denen wir im Garten vielen Hummeln helfen können.
Die Top-Hummelpflanzen sind:
Rot-Klee
Hornklee
Beinwell
Disteln
Gewöhnlicher Natternkopf
Wiesen-Löwenzahn
Flockenblumen
Außerdem bestäuben Hummeln über 100 Sorten von Obst und Gemüse.
Auberginen, Gurken, Kiwi, Mandeln, Melonen, Paprika, Pfirsiche, Tomaten
und viele mehr werden angeflogen. Diese Effektivität ist für Hummeln
Fluch und Segen zugleich.
Das Hummelnest
Die Brutstätten von Hummeln reichen bis zu drei Meter tief in den
Boden. Lange Röhren bahnen sich den Weg, verborgen unter Baumwurzeln
oder Hecken. Auch alte Behausungen von Mäusen und Maulwürfen werden gern
genutzt. Manche Hummelarten nisten hingegen lieber an der Oberfläche.
Komposthaufen, Dachböden, Meisenkästen oder Dornengestrüpp sind
besonders beliebt. Andere wollen eine noch bessere Aussicht. Die
Baumhummel etwa nistet in natürlichen Baumhöhlen. Hummeln haben also
unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Wir unterscheiden daher
zwischen Arten der Ebenen, der offenen Landschaften und lichten Wälder
und Arten der Hügelländer und Gebirge.
Der Hummelstaat
Die Flugzeiten der Hummeln Mitteleuropas unterscheiden sich. Die
Zeitigsten sind bereits im Februar unterwegs, andere fliegen noch im
Oktober. Die meisten Königinnen erwachen bereits im Frühjahr aus ihrem
Winterschlaf und krabbeln aus der auftauenden Erde. Sogleich beginnen
sie mit der Suche nach Nahrung. Dabei sind sie auf die früh blühenden Krokusse und Sal-Weiden angewiesen.
Die Hummelkönigin wurde bereits im Vorjahr begattet, benötigt
allerdings reichlich Blütenpollen, bevor es an den Nestbau geht.
Nachdem sich die designierte Königin gestärkt hat, baut sie in einem
passenden Hohlraum das Nest für den neuen Hummelstaat. Als Dämmmaterial
verwenden Hummelköniginnen Haare, Federn, Moos, Gras oder gelegentlich
auch Dachbodendämmung. Nun formt sie eine Hohlkugel von der Größe eines
Tennisballs, in die sie einen fingerhutförmigen Behälter aus Wachs baut –
den sogenannten Honigtopf. Dieser wird mit Nektar befüllt. Anschließend
rollt sie eine erbsengroße Kugel aus Blütenpollen und umhüllt sie mit
Wachs. Darauf legt sie ein Ei und befruchtet es.
Vom Ei zum Pelz
Durch intensives Vibrieren bebrütet die Hummelkönigin die Eier bei
konstanten 30° Celsius. Um ausreichend Energie für diese Leistung zu
haben, braucht sie die Zuckermenge von 6.000 Blütenbesuchen.
Die Hummellarven schlüpfen nach vier bis fünf Tagen.
Eine Woche später spinnt sich die Larve ein Kokon aus Seide. Die
Puppen, aus denen Arbeiterinnen, Drohnen und Jungköniginnen werden,
brauchen unterschiedlich lange Puppenruhen. Die früh fliegenden
Arbeiterinnen verbringen 9 Tage im Kokon. Drohnen und Jungköniginnen
fliegen später im Jahr. Die Drohnen benötigen 11 Tage und die
Jungköniginnen sogar 13 Tage Puppenruhe.
Die ersten Arbeiterinnen des neuen Staates übernehmen zunächst die
Aufzucht der zweiten Larvengeneration. Ab dem Moment, da die
Arbeiterinnen auf Futtersuche gehen, stellt die Königin diese Tätigkeit
ein. Sie verbringt den Rest ihres Hummellebens im Nest und legt fleißig
Eier. Der Hummelstaat wächst. Die Königin stellt irgendwann die eigene
Pheromonproduktion um, woraufhin weibliche und männliche Eier gelegt
werden. Die weiblichen Larven entwickeln sich zu potenziellen Königinnen
und die männlichen zu paarungswilligen Drohnen. Im Sommer sehen wir nun
verstärkt Nektar trinkende Drohnen. Sie haben allerdings keine Chance,
den Winter zu überleben.
Um zu überleben kann es vorkommen, dass Arbeiterinnen und Königinnen
ihre Eier in fremde Nester legen. Hier ist jedes Mittel recht, um den
Fortbestand des eigenen Erbguts zu sichern. Arbeiterinnen selbst können
sich nicht paaren, sie können aber unbefruchtete Eier einschleusen, die
sich zu Männchen entwickeln.
Generationenvertrag
Im Hochsommer ist Paarungszeit. Die begatteten Jungköniginnen
beginnen kurz darauf ihren Winterschlaf – in den Monaten Juli und
August. Den Winter verbringen die künftigen Hummelköniginnen geschützt
in lockerer Erde. Dabei fahren sie alle ihre Körperfunktionen auf ein
Minimum herunter. So können ihnen Frost und Kälte nichts anhaben.
Entscheidend dabei ist ihr Winterproviant. Die künftigen
Hummelköniginnen führen in ihrer Honigblase einen kleinen Nektarvorrat
mit sich. Dieser dient als „Brennstoff“, den sie im Laufe der
Wintermonate nach und nach aufzehren. Sofern sie Überschwemmungen,
Minusgrade und Winterstürme überleben, können sie im nächsten Frühjahr
ihren eigenen Hummelstaat gründen. Der Zyklus beginnt von Neuem.
Hummeln in Gefahr
Sie sind anpassungsfähig, robust und tragen einen Wehrstachel. Doch
auch die resoluten Hummeln sind bedroht. Krankheiten wie der
Flügeldeformationsvirus, Agrargifte (Neonicotinoide, Glyphosat), Verlust
von Lebensräumen durch Monokulturen und das Verschwinden von
Blütenwiesen setzt den pelzigen Bienen zu. Vor 15 Jahren flogen noch 12
Arten häufig auf Blüten, heute sind es lediglich 7 heimische Arten. In
der Summe ist etwa ein Drittel aller europäischen Hummelarten vom
Aussterben bedroht.
„Trotzdem sie in der Bevölkerung als
Sympathieträger gelten und einen sehr hohen Bekanntheitsgrad haben,
zählen viele Hummelarten zu den an stärksten gefährdeten Wildbienen.
Schutzprojekte beschränken sich meist auf die sieben häufigen Arten, die
noch regelmäßig in Gärten und dem Siedlungsbereich vorkommen. Von
diesen oft unspezifischen Artenschutzmaßnahmen profitieren die seltenen
Arten in der Regel nicht.“ Rolf Witt
Helfen Sie Hummeln!
Insektenfreundliche Gärten sind lebensfreundlicher als die meisten
Ackerflächen. Daher sind auch kleine Wohltaten bedeutsam, wenn wir
Hummeln helfen wollen. Heimische Pflanzen von Staudengärtnereien und Gartenstrukturen, wie sie auf unseren Unterseiten zu Naturgärten zu finden sind, helfen allen Insekten & Co.
"Die Hummel hat eine 0,7 Quadratzentimeter große Flügelfläche und
wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei
diesem Verhältnis zu fliegen. Doch die Hummel weiß das nicht und fliegt
trotzdem."
Diese Geschichte entstand wahrscheinlich zunächst als Scherz Anfang
der 1930er Jahre unter Studenten des Physikers Ludwig Prandtl an der
Universität Göttingen. Die Presse sorgte dafür, dass sie sich
weiterverbreitete. Doch nur weil etwas theoretisch nicht möglich ist,
bedeutet das nicht, dass die Natur nicht doch Mittel und Wege findet uns
zu verblüffen.
Richtig ist, dass das Gelenk der Hummelflügel, wie bei vielen
Insekten, aus einem extrem elastischen Eiweißmolekül, dem Resilin,
besteht. Durch die Biegsamkeit und die schnelle Flügelbewegung werden
Wirbel erzeugt, die der Hummel den nötigen Auftrieb und Vorschub
ermöglichen. Mehr als 100 mal pro Sekunde(!) schlagen die kleinen
Flügel. So können Hummeln schnell auf Änderungen im Luftstrom reagieren
und brauchen auch bei stürmischem Wetter nicht mehr Energie als bei
lauen Lüftchen.
Sie wirken wie die Zeppeline der Lüfte, dabei sind sie wendige
Meisterflieger. Sie können nicht nur vor- und seitwärts fliegen, bei
Bedarf können sie sogar den Rückwärtsgang einlegen.
Hummelarten
Neben den selten anzutreffenden Arten wie Obst-, Moos- oder
Grashummel, finden wir Hummelarten die häufiger durch unsere Gärten
summen. Wer sich im Hummeln bestimmen üben möchte, kann dank kompakter Bestimmungsschlüssel schnell zum Hobby-Hummelkenner werden. Im Folgenden ist eine Auswahl heimischer Hummeln in Kurzporträts dargestellt:
Ackerhummel (Bombus pascuorum)
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
Steinhummel (Bombus lapidarius)
Wiesenhummel (Bombus pratorum)
Baumhummel (Bombus hypnorum)
Helle Erdhummel (Bombus lucorum)
Gartenhummel (Bombus hortorum)
Bunte Hummel (Bombus sylvarum)
Veränderliche Hummel (Bombus humilis)
Heide-Erdhummel (Bombus cryptarum)
Kuckuckshummeln – die anderen Hummeln
Jede vierte Wildbienenart in Deutschland betreibt ein räuberisches
Verhalten. Auch Kuckuckshummeln weichen von der bekannten Lebensweise
ab. Die Brutpflege und dazugehörige Sorgearbeit haben sie verlernt. Sie
nutzen lieber das gemachte Nest. Denn Kuckuckshummeln lassen ihre
Nachkommen von Arbeiterhummeln des Wirtsvolkes ausbrüten und
anschließend aufziehen.
Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch
Ausgangslage
Landwirte und Imker sind aufeinander angewiesen: Die Landwirte haben
Vorteile durch die Bestäubung Ihrer Kulturpflanzen durch die
Honigbienen. Die Imker benötigen Blühpflanzen zur Versorgung Ihrer
Bienen und zur Honigproduktion.
Symbolbild BTBCarsten Rieckmann / Hartmut Meyhoff
Ziel des Projektes
Mit dem Ziel, die Kooperation und Kommunikation zwischen
Honigbienenhaltern und Landwirten zu verbessern wurde in einem von der
DBU geförderten Projekt durch LAVES Bieneninstitut,
Landwirtschaftskammer und dem EDV-Dienstleister IPSYSCON die
Bestäubungs- und Trachtbörse im Internet entwickelt. Sie soll
Tracht-/Blühflächen bzw. Honigbienen-Völker vermitteln und stellt
Information über Imkerei und Landwirtschaft in Form eines
Fragenkataloges bereit. Die Bestäubungs- und Trachtbörse finden Sie hier, der Abschlussbericht des Projekts ist hier nachzulesen.
Projektdurchführung
Die Bestäubungs- und Trachtbörse (BTB) im Internet bringt Imker und
Landwirte zusammen. Von der Partnerschaft profitieren beide Seiten.
Im Mittelpunkt des Projekts „Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch“ steht der intensive Wissens- und Erfahrungsaustausch von Imkerei und Landwirtschaft. Ziel ist es, das Miteinander und das gegenseitige Verständnis beider Interessengruppen füreinander zu stärken.
Das von der DBU finanzierte Projekt, das sich über einen Zeitraum von drei Jahren erstreckt, sieht dazu verschiedene Beteiligungsformate vor. So lieferten die teilnehmenden Imker und Landwirte innerhalb eines ersten Workshops im Juni mit ihren konstruktiv geführten Diskussionen bereits wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung der Online-Austauschplattform Mein Bienenstand (www.meinbienenstand.de). Auf dieser sollen Landwirte in Zukunft die Möglichkeit bekommen ihre Flächen mit geeigneten Blüh- und Trachtpflanzen, wie bspw. Raps oder Obstkulturen, interessierten Imkern anzubieten. Diese können das Angebot wahrnehmen, um Trachtlücken zu schließen und die Entwicklung ihrer Völker zu fördern. Ein Vorteil für die Landwirte besteht hierbei in der Ertragssteigerung durch die Bestäubung ihrer Kulturen. Daneben erhalten Landwirte in Niedersachsen für eine Imkerbeteiligung bei der Anlage von Blühstreifen/-flächen zusätzlich 100 €/ha/Jahr. Von welchem Nutzen angelegte Blühflächen für die Gesundheit und Ernährung der Honigbienenvölker sind, soll im Projekt durch ein Blühflächenmonitoring innerhalb der Projektgebiete Altes Land und Lüneburger Heide untersucht werden. Zudem wird ein Fragenkatalog in die Online-Plattform integriert, durch den sich Informationslücken bei Landwirten bezüglich Imkerei und bei Imkern bezüglich Landwirtschaft schließen lassen.
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernimmt das Institut für Bienenkunde in Celle, das zum Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gehört, zusammen mit der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen. Mit dabei ist außerdem das Softwareunternehmen IP SYSCON GmbH aus Hannover. Da der Erfolg des Projektes maßgeblich von der Beteiligung der Imker und Landwirte abhängt, startet nun eine Online-Umfrage zum Thema. Die Ergebnisse der Befragung fließen direkt in die Gestaltung der Bestäubungs- und Trachtbörse ein und liefern darüber hinaus essentielle Beiträge um die bereits seit Jahren andauernde Debatte in Politik und Öffentlichkeit über den Einfluss der Landwirtschaft auf Bienenvölker und Bienenhaltung in eine fachlich fundierte und lösungsorientierte Richtung voranzutreiben.
Mehr als 1000 Imker und Landwirte beteiligen sich an Online-Umfrage-
Einen Monat lang konnten Imker und Landwirte im Rahmen des von der
DBU-geförderten Projekts „Bestäubungs- und Trachtbörse im
Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im
Austausch“ an einer Online-Umfrage teilnehmen. Innerhalb dieser wurden
Informationslücken und die Kooperationsbereitschaft bezüglich
Landwirtschaft und Imkerei abgefragt. Außerdem sollten die Teilnehmer
mit Ihrem Input zur Ausgestaltung der Bestäubungs- und Trachtbörse (BTB)
beitragen.
Die Resonanz war erstaunlich hoch und verdeutlicht das Interesse an der
Thematik sowie das Bedürfnis und die Notwendigkeit den Austausch der
beiden Zielgruppen zu fördern.
Weit über 80% der Teilnehmer, sowohl Imker, als auch Landwirte,
schätzen demnach eine Kooperation mit der jeweiligen Person der anderen
Seite als sinnvoll für sich selbst ein.
Hervorzuheben ist zudem, dass fast alle an der Umfrage teilnehmenden
Landwirte angaben, wie wichtig Ihnen persönlich die Berücksichtigung des
Bienenschutzes bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sei.
Über den richtigen Umgang mit und die Eigenschaften von PSM sowie über
zahlreiche weitere imkerliche und landwirtschaftliche Themen wird die
Online-Plattform nach ihrer Fertigstellung informieren. Denn mehr als
die Hälfte der Befragten beider Seiten haben persönlichen
Informationsbedarf.
Besondere Beachtung wird in Anlehnung an die Umfrageergebnisse ebenso
der äußerst sensible Umgang mit persönlichen Daten der Nutzer innerhalb
der Online-Austauschplattform finden. Vorgesehen ist ebenso, die
Benutzeroberfläche anwenderfreundlich und intuitiv zu gestalten.
Weiterhin wurde immer wieder der Wunsch von Imkern und Landwirten
genannt, dass die Dienste der Online-Plattform auch über die
Landesgrenze hinaus auf Bundesebene angeboten werden sollten.
Die Projektzuständigen des LAVES - Instituts für Bienenkunde Celle,
der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Firma IP Syscon bemühen
sich alle Wünsche und Anmerkungen der Befragten bei der Gestaltung der
BTB zu berücksichtigen. Diese soll dann in einem Workshop mit Landwirten
und Imkern im Februar 2018 weiterentwickelt werden.
Uelzen. Landwirte interessieren sich für Bienen – und Imker
interessieren sich für Landwirtschaft. Beide Gruppen streben darüber
hinaus eine verständnis- und respektvolle Zusammenarbeit miteinander an:
Dies wurde beim zweiten gemeinsamen Workshop im Projekt „Bestäubungs-
und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand –
Landwirtschaft und Imkerei im Austausch‘“ erneut deutlich. Rund 40
Landwirte und Imker trafen sich dazu unlängst in der Woltersburger Mühle
in Uelzen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen begleitet das
Projekt wissenschaftlich zusammen mit dem federführenden Institut für
Bienenkunde in Celle.
Bei dem Treffen in Uelzen ging es um die konkrete Umsetzung einer
zukünftigen Austausch- und Informationsplattform im Internet. Sie soll
die Kooperation zwischen beiden Gruppen verbessern und Trachtflächen an
Imker sowie Bienen zur Bestäubung an Landwirte vermitteln.
Trachtpflanzen sind Pflanzen, die besonders viel Nektar oder Pollen
produzieren und die deswegen von Bienen angeflogen werden.
Nachdem im vergangenen Jahr in einem ersten Workshop und einer
teilnehmerstarken Online-Umfrage grundsätzliche Wünsche beider
Interessensgruppen ermittelt wurden, ging es diesmal um die Gestaltung
des Online-Portals. So wurden unter anderem ein passender Name für die
Plattform gesucht, der Landwirte und Imker gleichermaßen anspricht.
Weiterhin wurden die Handhabung der Registrierung und die Vernetzung mit
anderen Teilnehmern besprochen sowie nutzerfreundliche Wege für die
Platzierung von Angeboten sowie für die Informationsweitergabe
landwirtschaftlicher und imkerlicher Themen diskutiert. Auf Basis dieser
Ergebnisse wird in den nächsten Monaten die erste Testversion der
Plattform konzipiert.
Der Erkenntnis folgend, dass ein Internetportal allein jedoch nicht
genügt, um den direkten Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Imker
und Landwirt anzuregen, startet das Projekt nun mit einem
Blühflächenmonitoring. Hierbei dokumentieren und beobachten 20
landwirtschaftliche Betriebe und Imker in Ost-Niedersachsen die
Entwicklung ihrer Blühflächen beziehungsweise Bienenvölker über einen
Zeitraum von zwei Jahren. Die Imker arbeiten dabei eng mit den
Landwirten zusammen und stellen ihre Bienenvölker im näheren Umfeld der
Blühflächen auf. Auf die Fragen nach dem Nutzen von Blühflächen für die
Bienenvölker und den Imker sowie für den Landwirt sollen somit innerhalb
des Monitorings Antworten gefunden werden.
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts, das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, übernimmt das Institut für Bienenkunde
in Celle, das zum Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (LAVES) gehört, zusammen mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Mit dabei ist außerdem das Softwareunternehmen IP SYSCON GmbH aus Hannover. Das Obstbauzentrum Jork (Esteburg)
im Kreis Stade bringt zudem seine langjährigen Erfahrungen der
erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Imkern und Obstbauern aus dem
Alten Land mit in das Projekt ein.
(c)Carl-Christian Rosenau, LAVES/Institut für Bienenkunde
Ministerin Kaniber prämiert Energiepflanzen-Honig aus Unterfranken
Von Dipl.-Biol. Janine Fritsch
Geballte Frauenpower: Imkerin Annette Seehaus-Arnold und Bäuerin
Margit Ziegler zeigen, dass Landwirtschaft auch Biodiversität kann! Der
süße Beweis dafür ist ihr regionaler Hanfmix-Honig. Aber hauptsächlich
entsteht bei dem Projekt Biogas und hektarweise Lebensraum für seltene
Wildbienen
Wenn Landwirte sich um die #Artenvielfalt kümmern
und dann noch mit lokalen Imkern zusammentun, können daraus
einzigartige und effektive Naturschutz-Projekte entstehen.
Landwirtschaftsministerin Michaela #Kaniber hat
jetzt die drei besten Partnerschaften beim Wettbewerb
„Landwirt.Imker.Miteinander“ ausgezeichnet. „Der Wettbewerb zeigt
eindrucksvoll das unglaubliche Engagement, das die Landwirte und Imker
bayernweit für den #Insektenschutz leisten“, so die Ministerin.
Der erste Preis geht dieses Jahr ins nördliche Bayern: Margit Ziegler
aus Merkershausen und Annette Seehaus-Arnold aus Burglauer, die auch
Präsidentin des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund ist, setzen
schon seit Jahren die jetzt preisgekrönte Idee um. Denn beide – Bäuerin
und Imkerin – haben an nahrungsreichen Blühflächen und bestäubenden
Insekten ein besonderes Interesse. Weil eine nachhaltige Landwirtschaft
stabile, blütenreiche Ökosysteme braucht, fördert das Bayerische
Landwirtschaftsministerium gelungene Partnerschaften zwischen
Bienenhaltern und Bauern mit der Auszeichnung.
Perfekte Kombi für Hanfmix-Honig
Die Voraussetzungen für eine solche Partnerschaft sind in
Rhön-Grabfeld ideal: 60 Landwirte bauen hier seit 2017 auf 130 Hektar
nachhaltige Biogasfelder mit dem Veitshöchheimer Hanfmix an, einer
mehrjährigen Energiepflanzenmischung, die beides kann: Biodiversität und
Biogas. Dabei kam den beiden Gewinnerinnen die Idee mit dem regionalen
Honig: „Wir dachten an eine perfekte Kombination, die den Mehrwert
dieser einzigartigen Blühmischung noch unterstreicht.“ Denn die wird in
den „BiogasBlühfeldern“ einerseits zur regionalen Biogaserzeugung
genutzt, hat aber durch ihre besondere Wildpflanzenmischungen eine
immens aufbauende Wirkung auf den Bestand an Insekten: Im Hanfmixfeld
sammeln neben Honigbienen auch 57 Wildbienenarten, von denen 18 auf der
Roten Liste Bayerns stehen.
Bestäubungsleistung für Bauern – Schutz für Niederwild
„Wir Imker profitieren von der artenreichen Nektar- und Pollenquelle
und für die Landwirte bedeuten mehr Insekten eine bessere
Bestäubungsleistung und damit auch bessere Menge und Qualität der
Früchte“, betont Seehaus-Arnold vom Berufsimkerverband. Auf den Flächen
werden keine Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt. Die 30 verschiedenen
Wild- und Kulturpflanzen versorgen nach der Mahd mit einer Nachblüte die
Insekten noch einmal mit Pollen, wenn andere Agrarkulturen bereits
abgeerntet sind. Der Wiederaufwuchs bietet außerdem Nistplatz und
Schutz, auch für Niederwild, Rebhühner und andere Vögel.
„Den regionalen Veitshöchheimer-Hanfmix-Honig erzeugen wir von Anfang
an sozusagen als „Projekt im Projekt“, erklärt die Imkerin. Das
Biogasfeld ist eine Gemeinschaftsarbeit von Landwirten, die weg wollten
von artenarmen Maisfeldern. Agrokraft, Bayerischer Bauernverband und
BUND Naturschutz in Bayern sind die Projektträger.
Klimastabiler Blütenmix
Die Samenmischung wurde von der Landesanstalt für Wein- und
Gartenbau in Veitshöchheim (LWG) als Biogasblühmischung entwickelt und
in ersten Jahren wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse übertrafen
alle Erwartungen: 158 Wildbienenarten, davon 49 auf der Roten Liste,
zwei in Bayern vom Aussterben bedroht, 388 Schmetterlingsarten davon 57
auf der Roten Liste. Auch zahlreiche gefährdete Vogelarten wie
Bekassine, Bluthänfling und Neuntöter suchen hier Schutz. Und mit dem
Klimawandel kann die Mischung auch umgehen, weil Pflanzen wie Dill,
Muskatellersalbei, Amaranth und Eseldistel, der Wasserknappheit, dem
Bodenverlust und einer CO2-Anreicherung entgegenwirken.
Förderung im KULAP
„Man bekommt zwar weniger Biomasse und auch die Gasausbeute ist auch
deutlich geringer als bei Mais“, so Landwirtin Ziegler. Das kann auch
der betörende Duft nach ätherischen Ölen in der Gasanlage nicht
wettmachen. Um den Anbau aber trotzdem interessant zu machen, wird er
seit 2023 im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in der Maßnahme „K52
Wildpflanzenmischungen“ mit 450 €/ha für einzelflächenbezogene Maßnahmen
gefördert.
Ministerin Kaniber betont die Leuchtturmfunktion solcher Projekte und
hofft auf viele Nachahmer: „Die Jury mit Fachleuten aus Landwirtschaft,
Imkerei und Naturschutz hatte es echt nicht leicht, aus den vielen
hochkarätigen Bewerbungen eine Auswahl zu treffen. Die jetzt prämierten
Vorbilder sollen auch andere zu solchem Teamwork inspirieren und davon
begeistern!“
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23.08.2023 / 4.800 Zeichen
Disclaimer: Artikel darf unter Nennung von
Quelle und Autor honorarfrei verwendet werden. Text und Bilder
unterliegen dem Urheberschutz. Bei Verwendung angeben: Deutscher Berufs
und Erwerbs Imker Bund/Janine Fritsch
Bienenwanderung.de organisiert eine kostenlose Vernetzung von Obstbauern
und Landwirten mit Imkern, um Bestäubungsleistungen zu vereinbaren.
Auch im dritten Jahr gab es wieder wachsendes Interesse an der Nutzung der Website www.bienenwanderung.de, um das einfache Dating zwischen Imkern und Landwirten/Obstbauern Realität werden zu lassen.
Die ökologischen Debatten aus dem Alltag stärken weiter das
Bewußtsein für die natürliche Möglichkeiten der Bestäubung und die damit
einhergehenden Ertragssteigerung und Reduzierung von eingesetztem
Dünger und Pflanzenschutzmitteln. Ronald Wenzel aus Falkenhagen Mark, der hinter Bienenwanderung.de
steht, hat das Ziel, vor allem noch mehr große Berufsimker an der
Bestäubung-Vermittlung zu beteiligen, um auch die Nachfrage nach
mehreren hundert Bienenvölkern für einige Trachten befriedigen zu
können. "Im letzten Jahr haben einige Landwirte festgestellt, dass sich
zu wenig Imker auf Ihre Ausschreibungen melden. Als Hauptproblem wird
von den Imkern ganz klar gesehen, dass sich landwirtschaftliche Trachten
meist ohne eine Bestäubungsprämie nicht lohnen. Dies ist besonders der
Fall, wenn andere Naturrachten parallel zur landwirtschaftlichen Tracht
blühen und oft mehr Honig- und Pollenertrag versprechen", erklärt
Wenzel.
Landwirte haben auf bienenwanderung.de nun die Möglichkeit, den
Bestäubungsbedarf der Saison ganz unkompliziert als Fließtext auf einer
Profilseite auszuschreiben. Das Angebot wird die gesamte Saison über
angezeigt und ermöglicht es den Imkern, das ganze Jahr über mit dem
Landwirt in Kontakt zu treten. Dies ist vor allem für Berufsimker
besonders wichtig, da diese teilweise schon Monate vor der Saison ihre
Wanderplätze planen, heißt es. Zu einem späteren Zeitpunkt können dann
die einzelnen Felder wie bisher zusätzlich ausgeschrieben werden, um das
gesamte Feld Management auszunutzen.
2. Welche Bienen, welche Erfolgsaussichten?
Wie viel Bienenvölker an ein Feld gehören, lässt sich für alle
relevanten Trachten auf der Website nachlesen. "In diesem Jahr haben wir
die Webseite www.bienenwanderung.de auch noch um die Informationen
ergänzt, welche Wildbienen überhaupt für eine “wilde Bestäubung” sorgen
können. Leider ist die Wildbienen-Bestäubung für mittelgroße und große
Felder faktisch nicht vorhanden, da Wildbienen nicht in Monokulturen
einfliegen, sondern maximal die Randstreifen bestäuben. Nur durch eine
sinnvolle Verteilung einer ausreichenden Zahl an Bienenvölkern kann die
Bestäubung von Feldern gelingen. Auch der Einsatz von Hummeln z.B. im
Inneren von Gewächshäusern erzieht hohe Erfolge", erklärt Wenzel weiter.
3. Verifizierte Biosiegel
Landwirte und Imker könnten außerdem sichtbar machen, ob sie mit
Bio-Siegeln zusammenarbeiten und so über die Website die passenden
Partner finden. Dafür habe sich das Portal mit allen großen Bio-Siegeln
in Verbindung gesetzt und könne Bio-Siegel-Einträge verifizieren. Wenn
Bio-Siegel auf der Website ausgewiesen werden, so wurden diese also
durch die Bio-Siegel Anbieter vorher bestätigt.
4. Management
Eine weitere große Neuerung in diesem Jahr betrifft das Feld
Management und die Kommunikation zwischen Landwirten/Obstbauern und
Imkern während der Blütezeit. Für jedes Feld gibt es die Option
Informationen zum Ausfahren von Pflanzenschutzmitteln zu senden. Dabei
gibt der Landwirt/Obstbauer den Zeitpunkt an, sowie die eingesetzten
Mittel und ob es für den Imker etwas zu beachten gibt. Diese Information
wird dann an alle entsprechenden Imker versendet, welche im Gegenzug
bestätigen können, ob sie die Informationen gelesen haben.
Eine Bestätigung kann dabei auch bequem vom Handy aus erfolgen.
Der Landwirt/Obstbauer erhält somit eine Übersicht darüber, welche Imker
die Informationen gelesen haben oder wo er ggf. noch einmal anrufen
muss. Dies soll den Zeitaufwand für die Landwirte/Obstbauern deutlich
verkürzen.
Die Temperaturen steigen, das Wachstum auf den Feldern nimmt Fahrt
auf. Nicht mehr lange und der Raps blüht. Auch die Honigbienen beginnen
bei steigenden Temperaturen wieder mit dem Flug und sind auf der Suche
nach Blüten.
Der Raps ist eine der
wichtigsten Frühjahrstrachten für die Imker. Aber auch der Landwirt hat
Vorteile: Die Bestäubung durch die Bienen sichert den Ertrag.
Verschiedene Versuche zeigen signifikant höhere Rapserträge mit Bienen,
je nach Untersuchung wurden Mehrerträge in Höhe von 9 – 15% gemessen
oder höhere Samenanzahlen sowie ein höherer Ölgehalt festgestellt (Mandl
2011). Die Bienen im Raps sind also sowohl für Imker als auch für
Landwirte wertvoll.
Daher gibt es schon viele langjährige und bewährte Partnerschaften zwischen Bauern und Imkern.
Doch wenn die Partnerschaft noch nicht besteht - wie erfahren Bauer und Imker voneinander?
Für diesen Zweck wurde in
einem von der DBU geförderten Projekt durch LAVES Bieneninstitut,
Landwirtschaftskammer und dem EDV-Dienstleister IPSYSCON die
Bestäubungs- und Trachtbörse im Internet entwickelt. Sie soll
Tracht-/Blühflächen bzw. Honigbienen-Völker vermitteln und stellt
Information über Imkerei und Landwirtschaft in Form eines
Fragenkataloges bereit.
Melden auch Sie sich auf dieser Internetseite an und bieten dort Ihre Blühflächen an.
Auch nach der Rapsblüte bis
in den Herbst hinein benötigen die Bienen Blüten. Im Spätsommer/Herbst
nimmt das Angebot aber ab. Die Bienen benötigen jedoch gerade auch in
dieser Zeit noch Nektar und Pollen, um robuste Winterbienen aufziehen zu
können. Blühstreifen, Brachen und frühe Zwischenfrüchte sind daher
nötig. Gut überwinterte Bienenvölker starten dann im Frühjahr kraftvoll
und sichern dann auch die Bestäubung vieler Kulturpflanzen. Legen Sie
daher entsprechende Flächen an und melden Sie diese unter diesem Link.