Sonntag, 9. November 2025

Tätigkeitsbericht 2024 jetzt online Deutscher Imkerbund

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Fachvortrag Pufferzonen und Naturschutzgebiete

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DIB Kompakt

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dib Aktuell

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Gemeinsam gegen Honigbetrug – ein internationales Statement

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Honig ist ein Naturprodukt – und zunehmend Ziel von Fälschern. Ein Bündnis von Verbänden fordert nun schärfere Regeln, moderne Analysen und mehr Transparenz. Der Deutsche Imkerbund hat dabei mitgewirkt.

Honig ist mehr als ein Lebensmittel. Er ist das Ergebnis fleißiger Bienenarbeit und Imkerei sowie Ausdruck einer jahrtausendealten Kultur. Umso schwerer wiegt es, dass der internationale Honigmarkt seit Jahren unter Fälschungen leidet. Betrüger mischen Sirup bei, manipulieren Herkunftsangaben oder tricksen mit Dokumenten. Leidtragende sind nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern vor allem die Imkerinnen und Imker, deren echtes Produkt im Wettbewerb unter Druck gerät.

Nun haben Apimondia, Copa-Cogeca, BeeLife, und der Europäische Berufsimkerbund ein Statement zu Honigbetrug veröffentlicht. Der Deutsche Imkerbund hat über Copa-Cogeca an der Erarbeitung dieses Dokuments mitgewirkt. Damit setzt der D.I.B. ein deutliches Signal für den Schutz echten Honigs – in Europa und weltweit.

Klare Regeln für echten Honig

Ein Kernpunkt des Statements: Es braucht eine eindeutige, international gültige Definition von „Honig“. Existierende Standards sind uneinheitlich und oft nicht verpflichtend in den einzelnen Ländern.

Zugleich fordern wir moderne Kontrollmethoden. Noch immer gibt es in der EU nur eine veraltete offizielle Analyse, die moderne Fälschungen nicht aufdecken kann. Nötig ist eine Kombination von Verfahren, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind und entsprechend validiert wurden.

Wissen, woher der Honig kommt

Echtheit beginnt an der Quelle. Deshalb schlagen wir eine internationale Datenbank mit authentischen Honigproben vor – also keine Datenbank, die nur einem privaten Labor gehört. Damit sich Verfälschungen zweifelsfrei nachweisen lassen, muss genügend Vergleichsmaterial aus unterschiedlichen Ländern, Trachten und Erntezeiten vorliegen.

Ebenso wichtig ist Transparenz in der Lieferkette: Vom Bienenvolk bis ins Verkaufsregal soll klar sein, woher ein Honig stammt. Digitale Systeme oder sogar Blockchains können hier helfen.

Betrug erkennen – und verhindern

Die Verfälschung von Honig hat viele Gesichter: Zusätze von Sirup, Entfernung von Pollen, falsche Etiketten oder manipulierte Dokumente. Darum braucht es ein Bündel an Maßnahmen:

  • strenge Kontrollen an den Grenzen und im Handel,
  • eine lückenlose Rückverfolgbarkeit,
  • regelmäßige Audits bei Erzeugern und Abfüllern,
  • und internationale Zusammenarbeit der Behörden.

Nur so lässt sich verhindern, dass Betrüger immer einen Schritt voraus sind. Hilfreich wäre eine internationale Taskforce, die Honigbetrug systematisch bekämpft. Damit echte Imkerarbeit auch künftig geschützt bleibt.

Voraussetzungen für verlässliche Analysen

Angesichts der Diskussion um neue Analysemethoden stellt das gemeinsame Statement auch heraus, dass klare Standards notwendig sind, damit eine Methode gegen Honigbetrug belastbar ist. Dies ist normalerweise wissenschaftlicher Konsens. So ist zuerst eine Akkreditierung nötig, etwa nach ISO 17025, und die Teilnahme an Ringversuchen, damit die Ergebnisse unterschiedlicher Labore vergleichbar sind.

Ebenso wichtig sind definierte Nachweisgrenzen und Messunsicherheiten. Nur so lassen sich Resultate zuverlässig einordnen. Grundlage müssen zudem authentische, unverfälschte Referenzproben mit vollständigen Metadaten sein.

Schließlich braucht es Schwellenwerte, die unbeabsichtigte Reste von Bienenfutter im Honig von absichtlicher Verfälschung unterscheiden. Denn nicht jede Spur von Zucker im Honig ist automatisch Betrug.

Nur unter diesen Bedingungen gelten Analysen als valide – und können wirksam im Kampf gegen Honigfälschungen eingesetzt werden.

Fazit

Honig ist ein Naturprodukt, das unsere Bienen und Imker mit viel Arbeit und Verantwortung hervorbringen. Sein Schutz vor Betrug ist unverzichtbar – für faire Märkte, für das Vertrauen der Verbraucher und für die Zukunft der Imkerei.

 

Gemeinsame Erklärung  

Eurobee 2025 am Bodensee

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 Am 7-9 November ist die Eurobee in Friedrichshafen am Bodensee! Dieses event ist zum 5ten mal dort unten in den Messehallen.

 

Hier die Fahrt und einige Eindrücke in Bildern festgehalten.

 

 

Freitag, 5. September 2025

Die Wildbiene des Jahres 2025

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 Die Garten-Blattschneiderbiene: Wildbiene des Jahres 2025. Die Garten-Blattschneiderbiene wurde zur Wildbiene des Jahres 2025 gekürt – ein verdienter Titel für die faszinierende Sommerbiene. Auch bekannt auch als „Tapezierbiene“ oder „Blumentopfbiene“, beeindruckt sie durch ihre ungewöhnliches Nist- und Balzverhalten.



Die Biene und der Klimawandel

 Der Klimawandel beeinflusst Bienen negativ, indem er zu einer zeitlichen Fehlabstimmung zwischen Blütezeiten der Pflanzen und der Aktivität der Bienen führt, was Nahrungsmangel zur Folge hat. Steigende Temperaturen begünstigen zudem das frühere Erwachen aus der Winterruhe und eine höhere Vermehrung von Schädlingen wie der Varroamilbe. Viele Wildbienenarten sind besonders betroffen, da sich ihr Lebensraum verkleinert und sie gezwungen sind, in höhere Lagen abzuwandern, wo sie auf eine verringerte Blütenvielfalt treffen. 

Auswirkungen auf Wildbienen:
  • Veränderte Lebensräume:
    Wildbienen müssen in höhere Lagen ziehen, um geeignete klimatische Bedingungen zu finden. Dies verengt ihren Lebensraum und reduziert die verfügbaren Nistplätze und Nahrungsquellen. 
  • Verlust an Spezialisierung:
    Viele Wildbienen sind hochspezialisiert und auf bestimmte Pflanzen angewiesen. Wenn sich die Blütezeiten dieser Pflanzen verschieben, kann dies zum Überlebensrisiko für die Bienenarten werden. 
Auswirkungen auf Honigbienen:
  • Früheres Erwachen:
    Mildere Winterbedingungen führen dazu, dass die Bienen früher aus ihrer Winterruhe erwachen und so bereits früh im Jahr eine höhere Volksstärke aufbauen müssen. 
  • Trachtlücken:
    Die Verschiebung der Blütezeiten kann dazu führen, dass die Obstblüte und die Rapsblüte zeitgleich erfolgen. Nach der Rapsblüte können dann Lücken im Nahrungsangebot entstehen, da wenig andere Pflanzen blühen. 
    Schädlinge und Krankheiten:
    Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung neuer Schädlinge wie der Asiatischen Hornisse oder des Kleinen Beutenkäfers. Auch die Vermehrung von Parasiten wie der Varroamilbe wird durch die milderen Winter und die Möglichkeit zur Winterbrut gefördert. 

  • Mögliche Maßnahmen:
  • Förderung der Vielfalt:
    Es ist sinnvoll, bienenfreundliche, mehrjährige Pflanzen wie Bäume und Sträucher zu pflanzen, deren Wurzeln tiefer reichen und die auch bei Trockenheit Nektar produzieren. 
  • Anpassung in der Imkerei:
    Die züchterische Unterstützung der Bienen muss auf die Anpassung an die Geschwindigkeit des Klimawandels abzielen, um Verluste durch Krankheiten zu vermeiden. 

  • Anlegen von Blühflächen:
    Die Schaffung von bienenfreundlichen Flächen mit einer größeren Vielfalt an Blütenpflanzen kann dazu beitragen, Lücken im Nahrungsangebot zu schließen. 
  • Wie können wir die Bienen schützen?
    Alles, was den Klimawandel aufhält, wird natürlich auch den Bienen helfen! Darüber hinaus sollten wir versuchen, artenreiche, vernetzte Lebensräume in der Landwirtschaft zu schaffen, wie zum Beispiel Hecken, Alleen oder Blühstreifen, die Futterquellen für Bienen, aber auch anderen Insekten bieten. Hier ist nicht nur der Gesetzgeber, sondern auch wir alle als Verbraucher sind in der Verantwortung. Unsere Kaufentscheidungen bei Lebensmitteln beeinflussen maßgeblich die Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft. Und wer Honig bei den Imker:innen aus der Nachbarschaft kauft, unterstützt die lokale Bienenpopulation und reduziert die teilweise langen Transportwege von preiswertem Supermarkt-Honig.
    Eine weitere wichtige Aufgabe ist der Erhalt der genetischen Vielfalt der Honigbienenrassen weltweit. In Deutschland und Österreich wurde eine Unterart der Westlichen Honigbiene erfolgreich auf eine hohe Honigleistung und Sanftmut gezüchtet. Daher wird sie in großem Maße weltweit exportiert und verdrängt die heimischen Rassen, die besser mit wärmerem und trockenerem Klima – zum Beispiel im Nahen Osten oder in Asien – klarkommen. Wir befürchten, dass dort der Klimawandel besonders hart zuschlagen wird und dann auf Honigbienen trifft, die noch nicht einmal mit den aktuellen Klimabedingungen in diesen Ländern zurechtkommen. Daher fordern wir, dass Honigbienen nicht mehr aus Deutschland exportiert werden sollten. Die einheimischen Honigbienenarten können sich besser an die klimatischen Bedingungen und die lokalen Parasiten anpassen. Eine genetische Vielfalt der Honigbienen ist Grundbedingung für die Anpassung an den Klimawandel.
  • Montag, 28. Juli 2025

    Belegstelle

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    Eine Bienenbelegstelle ist ein speziell eingerichteter und geschützter Ort in der Bienenzucht, der dazu dient, die kontrollierte Paarung von jungen, unbegatteten Bienenköniginnen mit ausgewählten Drohnen zu ermöglichen. Das primäre Ziel ist die gezielte Reinzucht von Honigbienen einer bestimmten Rasse (z.B. Carnica, Buckfast, Dunkle Biene), um deren genetische Eigenschaften zu erhalten und zu verbessern.

    Hier sind die Hauptmerkmale und der Zweck einer Bienenbelegstelle:

    Zweck einer Bienenbelegstelle

    • Gezielte Reinzucht: Bienenköniginnen paaren sich in der Luft mit mehreren Drohnen. Auf einer Belegstelle wird sichergestellt, dass nur Drohnen der gewünschten Rasse und Zuchtlinie in der Umgebung vorhanden sind, um eine "Fremdbegattung" zu verhindern. Dies ist entscheidend, um die Zuchtziele zu erreichen und die genetische Reinheit einer Linie zu gewährleisten.

    • Verbesserung von Eigenschaften: Durch die gezielte Anpaarung können positive Eigenschaften wie Sanftmut, Schwarmträgheit, Honigleistung, Krankheitsresistenz (z.B. Varroatoleranz) und Winterhärte gezielt weitergegeben und verstärkt werden.

    • Qualitätssicherung: Nur begattete und legende Königinnen werden in der Regel von der Belegstelle zurück an die Imker gegeben. Dies reduziert das Risiko von Fehlbegattungen oder unbegatteten Königinnen im eigenen Bienenstand.

    Aufbau und Schutz einer Belegstelle

    Eine Belegstelle zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

    1. Isolierte Lage: Belegstellen müssen in Gebieten liegen, die von anderen Bienenständen räumlich isoliert sind. Das können sein:

      • Inselbelegstellen: Auf Inseln (z.B. in der Nord- oder Ostsee), wo die Wahrscheinlichkeit, dass fremde Drohnen vom Festland einfliegen, extrem gering ist.

      • Hochgebirgsbelegstellen: In abgelegenen Hochgebirgstälern, die natürliche Barrieren gegen den Eintrag von Fremdbienen bieten.

      • Landbelegstellen: Auf dem Festland, die durch einen gesetzlich festgelegten Schutzradius (oft 7-10 km) umgeben sind. Innerhalb dieses Schutzradius ist es verboten, andere Bienenrassen oder nicht der Belegstelle gemeldete Bienenvölker zu halten. Die Einhaltung wird durch die zuständigen Behörden (Veterinäramt, Imkerverbände) kontrolliert.

    2. Drohnenvölker (Vatervölker): Auf der Belegstelle werden spezielle Bienenvölker aufgestellt, die nur einen Zweck haben: die Produktion einer großen Anzahl von Drohnen der gewünschten Zuchtlinie. Diese Drohnen sind genetisch sorgfältig ausgewählt und stammen von leistungsstarken und reinrassigen Muttertieren ab.

    Ablauf auf einer Belegstelle

    1. Vorbereitung der Jungköniginnen: Der Züchter oder Imker bereitet kleine Völkchen vor, sogenannte Begattungseinheiten oder Begattungskästchen (oft Mini-Plus-Kästchen oder Kieler Begattungskästchen). Diese enthalten eine kleine Anzahl Arbeiterinnen (ca. 1000 Bienen), Futter und eine junge, unbegattete Königin, die meist kurz vor dem Schlupf steht oder frisch geschlüpft ist.

    2. Anlieferung zur Belegstelle: Die Begattungseinheiten werden zum festgelegten Zeitpunkt zur Belegstelle gebracht. Oft gibt es feste Anlieferungs- und Abholtage.

    3. Begattungsflug: Nach einigen Tagen Eingewöhnung und bei gutem Flugwetter fliegt die junge Königin von ihrem Begattungskästchen aus zu den Drohnensammelplätzen in der Umgebung. Dort trifft sie auf eine große Anzahl von Drohnen, darunter die gewünschten Drohnen der Belegstelle. Sie paart sich auf einem oder mehreren Hochzeitsflügen mit mehreren Drohnen (bis zu 15-20 Drohnen) und speichert deren Spermien in ihrer Spermatheka.

    4. Eiablage und Kontrolle: Nach erfolgreicher Begattung kehrt die Königin in ihr Begattungskästchen zurück und beginnt nach einigen Tagen mit der Eiablage. Die Zuchtwarte der Belegstelle überprüfen die Königinnen, ob sie erfolgreich in Eiablage gegangen sind und ob die Brut einheitlich und vital ist, was ein Zeichen für eine erfolgreiche Begattung mit den gewünschten Drohnen ist.

    5. Rücksendung/Abholung: Die begatteten und legenden Königinnen werden dann an die Imker zurückgegeben, die sie in ihre größeren Wirtschaftsvölker einweiseln können, um die gewünschten Eigenschaften in ihrem Bestand zu etablieren.

    Eine Bienenbelegstelle ist somit ein zentraler Baustein in der professionellen und qualitätsorientierten Bienenzucht, der dazu beiträgt, die Vitalität, Gesundheit und Leistung der Honigbienenpopulationen zu sichern und weiterzuentwickeln.

    Die Varroamilbe

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    Die Varroamilbe () ist eine der größten Bedrohungen für Honigbienen weltweit. Da die Milben Resistenzen gegen einige der älteren chemischen Behandlungen entwickeln und Imker immer mehr nach bienenfreundlicheren und rückstandsfreien Methoden suchen, gibt es ständig neue Forschungen und Entwicklungen.

    Es gibt nicht die eine neue Behandlung, sondern eher eine Weiterentwicklung und Kombination verschiedener Ansätze:

    1. Biotechnische Verfahren (nicht-chemische Methoden)

    Diese Methoden nutzen die Biologie der Bienen und Milben aus und sind oft chemiefrei:

    • Drohnenbrutentnahme (Drohnenschnitt): Die Varroamilbe bevorzugt Drohnenbrut, da die Entwicklungszeit der Drohnen länger ist. Indem man verdeckelte Drohnenbrut regelmäßig aus dem Volk entfernt und einschmilzt, werden viele Milben noch vor ihrer Vermehrung aus dem Volk genommen.

    • Künstliche Brutunterbrechung / Bannwabenverfahren: Hier wird der Brutzyklus des Bienenvolkes gezielt unterbrochen, indem die Königin für eine bestimmte Zeit eingesperrt wird oder die gesamte Brut bis auf eine "Bannwabe" entfernt wird. Ohne Brut können sich die Milben nicht fortpflanzen und verhungern oder fallen ab. Die Bannwabe, auf der sich die Milben dann sammeln, wird nach einiger Zeit entnommen und zerstört.

    • Totale Brutentnahme: Alle Brutwaben werden aus dem Volk entfernt und entweder vernichtet oder, falls möglich, die gesunde Brut anderweitig verwendet. Das Volk muss dann eine neue Brut anlegen. Dies schafft eine brutfreie Phase, in der die Milben besonders anfällig sind.

    • Thermische Behandlung (Hyperthermie): Hierbei wird die Brut auf eine Temperatur erhitzt, die für die Milben tödlich ist, den Bienenlarven aber nicht schadet. Diese Methode erfordert spezielle Geräte und Erfahrung.

    2. Weiterentwickelte oder neue chemische Behandlungen (auf Basis von Säuren und anderen Wirkstoffen)

    Obwohl der Trend zu chemiefreien Methoden geht, bleiben bewährte Säurebehandlungen wichtig und werden optimiert:

    • Oxalsäure (verdampfen, träufeln, sprühen): Oxalsäure ist eine bewährte Methode, besonders effektiv in brutfreien Völkern (z.B. im Winter), da sich die Milben dann auf den Bienen befinden und direkt mit der Säure in Kontakt kommen.

      • Verdampfung: Hier wird feste Oxalsäure im Stock verdampft, was einen feinen Säureschleier im Bienenstock verteilt. Moderne Verdampfer wie "Varrox Eddy" sollen die Anwendung einfacher und sicherer machen.

      • Träufeln: Eine Oxalsäurelösung wird direkt auf die Bienen geträufelt. Produkte wie "Varroxal" oder "Bienenwohl" sind dafür zugelassen.

      • Sprühen: Insbesondere für Schwärme oder Kunstschwärme kann eine Oxalsäurelösung auch gesprüht werden.

    • Ameisensäure: Wird häufig im Spätsommer eingesetzt, oft über Verdunster, die eine langsame Abgabe gewährleisten. Es gibt verschiedene Verdunster (z.B. Liebig-Dispenser, Nassenheider-Verdunster).

    • Thymol: Ein natürlicher Wirkstoff aus Thymianöl, der ebenfalls in Form von Gelen oder Streifen im Stock angewendet wird.

    • Lithiumchlorid (Forschung): Dies ist ein vielversprechender neuer Ansatz aus der Forschung. Wissenschaftler der Universität Hohenheim haben herausgefunden, dass geringe Mengen Lithiumchlorid, die den Bienen über Zuckerwasser gefüttert werden, die auf den Bienen aufsitzenden Milben abtöten können, ohne den Bienen, dem Imker oder dem Honig zu schaden. Dieses Mittel befindet sich noch in der Entwicklung und Zulassung.

    3. Monitoring und angepasste Behandlungsstrategien

    Ein wichtiger Aspekt "neuer" Behandlungen ist auch das verbesserte Monitoring des Milbenbefalls, um Behandlungen gezielter und bedarfsgerechter einzusetzen:

    • Varroaschalen: Diese werden unter das Gitter im Bienenstock geschoben, um den natürlichen Milbenfall zu messen. So kann der Imker den Befallsgrad besser einschätzen und entscheiden, wann und ob eine Behandlung notwendig ist.

    • Puderzuckermethode / Auswaschmethode: Diese Methoden dienen ebenfalls der Befallsermittlung, um den Zeitpunkt und die Art der Behandlung anzupassen.

    • Integrierte Varroabekämpfungskonzepte: Statt nur einer Methode wird ein Jahresverlaufskonzept empfohlen, das verschiedene biotechnische und chemische Methoden kombiniert, um die Milbenpopulation über das Jahr verteilt unter Kontrolle zu halten.

    4. Züchtung von Varroaresistenten Bienen

    Langfristig wird intensiv an der Züchtung von Bienenrassen geforscht, die eine natürliche Resistenz oder verbesserte Abwehrmechanismen gegen die Varroamilbe besitzen. Dazu gehören:

    • Hygieneverhalten (Varroa Sensitive Hygiene - VSH): Bienen mit ausgeprägtem Hygieneverhalten erkennen und entfernen varroabefallene Brutzellen.

    • Grooming-Verhalten: Bienen, die sich gegenseitig von Milben befreien (abknabbern).

    • Genetische Selektion: Forscher suchen nach genetischen Markern, die mit Varroaresistenz korrelieren, um gezielt widerstandsfähigere Königinnen zu züchten.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "neue" Behandlungen gegen die Varroa-Milbe oft eine Kombination aus:

    • Verbesserten biotechnischen Verfahren

    • Optimierten Anwendungen bekannter Wirkstoffe (insbesondere Oxalsäure)

    • Vielversprechenden neuen Wirkstoffen (wie Lithiumchlorid in der Forschung)

    • Präziserem Monitoring des Befalls

    • Langfristiger Züchtung resistenter Bienenrassen

    bestehen. Das Ziel ist immer, die Bienen so wenig wie möglich zu belasten, Rückstände im Honig zu vermeiden und die Effektivität der Bekämpfung zu maximieren.

    Freitag, 27. Juni 2025

    Aus der Vergangenheit! Der erste Vorsitzende des Kreisimkerverein Osterode am Harz

     

    Osteroder Kreis=Anzeiger

     vom 

    Hans "Maxe" Schweiger. Foto: all


    HARZER GESICHTER

    Von Bienen und Banausen

    Es ist schon zwanzig Jahre her.

    Aber wenn Hans Schweiger an die streitenden Frauen denkt, die sich in einem Treppenhaus wütend mit Heringen beschmissen haben, könnte er sich immer noch kaputtlachen. Kramt der Polizist in seiner Erinnerung, fördert er lustige, beschauliche oder skurrile Geschichten über kleine und große menschliche Abgründe, über Rüpel und Raufbolde zutage. „Hätte ich bloß mal alles aufgeschrieben", sagt der Lerbacher nachdenklich und schiebt eine Hand in den Nacken.

    Einmal hat ihn ein äußerst tatkräftiger Banause an einen Garderobenhaken gehängt, weil der Mann verhindern wollte, daß sein Sohn verhaftet wird. Und eines Nachts gab es einen Rohrbruch im Osteroder Obdachlosenasyl: Die Überschwemmung nutzte ein Betrunkener, um sein Bettzeug aufzuschlitzen und sich in den Federn zu suhlen wie ein Schweinchen. „Wir dachten, vor uns steht 'ne Gans", lacht Hans Schweiger, den alle Kollegen liebevoll nur „Maxe" nennen.

    Dank an Schutzengel

    Seit Juli 1967 tut er Dienst in der Polizeiinspektion Osterode und ist längst zu einem stadtbekannten Original geworden. Früher fuhr er meistens Streife, heute sitzt er fast ausschließlich im Wachlokal und ist in seiner Schicht immer erster Ansprechpartner für die Beschwerden, Sorgen und Nöte der Bürger. Lang ist's her, da rettete Schweiger mit einem Kollegen sogar mal einen Selbst-mord-Kandidaten. „Der hatte sich schon aufgehängt. Wir kamen buchstäblich in letzter Sekunde." Danach besuchte der junge Mann seine Schutzengel oft auf der Wache, um sich zu bedanken.

    Mit seiner freundlichen Art gewinnt Hans Schweiger sofort das Vertrauen seiner Mitmenschen. Manche private Geschichte mußte sich der 57jährige schon anhören und wie ein Priester Seelentrost spenden. Auch die kleinen Ganoven und sogar die miesen Missetäter werden von dem ehemals gelernten Metallgießer nett behandelt, was ihm in deren Kreisen einen entsprechend guten Ruf brachte.

    Ruhe und Kraft für seine anstrengende Arbeit findet Hans Schweiger in seinem Hobby: Der passionierte Imker verbringt viele Stunden an den Bienenstöcken, beobachtet die fleißigen Insekten und erntet schließlich eimerweise Honig, den er privat verkauft. Ohne die Hilfe seiner Frau Brigitte wäre das nicht möglich. Sie unterstützt ihn, wo es nur geht, auch in seiner Arbeit als Vorsitzender des Osteroder Imkervereins.

    Die drei Kinder sind aus dem Haus, so bleibt seit einigen Jahren mehr Zeit für die Imkerei. Von April bis September fahren die Eheleute täglich zu ihren Bienenstöcken nach Dorste, zum Feldbrunnen oder an die Sösetalsperre, um nach dem Rechten zu sehen. „Ich weiß noch, wie stolz mein Mann auf seine erste Honigernte war", erzählt Brigitte Schweiger. „So hat er eigentlich nie wieder gelächelt."

    13 Jahre alt war der gebürtige Ostpreuße, als er seinen ersten Bienenstock geschenkt bekam und die Faszination der Schwarzgelben hat ihn seither nie mehr losgelassen.

    Für ein Amt bleibt neben Polizei und Imkerei aber noch Zeit: Seit 25 Jahren ist Hans Schweiger der Kirchenvorsteher in Lerbach. Sicher ein guter Ausgleich zu Gangstern und Gesumm

    Freitag, 7. Februar 2025

    Bericht über die Jahreshauptversammlung des Imkervereins Osterode am Harz

     Am 30.01.2025 fand die Jahreshauptversammlung des Imkervereins Osterode im Förste für das Bienenjahr 2024 statt.

    Begrüßung und Jahresrückblick

    Der 1. Vorsitzende Andreas Vihs eröffnete die Sitzung und begrüßte die anwesenden Mitglieder sowie Gäste. In seinem Jahresrückblick ließ er die Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren. Der Trend des früheren Blühbeginns der Pflanzen im Frühjahr konnte auch wieder beobachtet werden, dieser wurde aber auch durch einen Kälteeinbruch vehement gestoppt und hatte zu einer geringeren Ernte bei den Äpfeln und Kirschen geführt. Besonders positiv hervorgehoben wurde das gut besuchte Jung-Imkerseminar welches wieder mit über 20 Teilnehmern in Dorste durchgeführt werden konnte und ein toller Erfolg war. Ein besonderer Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder. Die Ehrungen wurden vom 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Hannoverscher Imker Jürgen Frühling übernommen.
    Geehrt wurden:
    Horst Feindt für 15 Jahre Mitgliedschaft
    Dr. Eckhard Zenker und der langjährige 1. Vorsitzende des Kreisimkervereins Günther Schulz
    wurden für besondere Verdienste in der Vereinsarbeit geehrt. Mit der Lehzen Medaille wurde Günther Schulz die höchste imkerliche Auszeichnung zu ehre. Zum Abschluss der Sitzung hat sich der 1. Vorsitzende noch bei seinen Vorstandskollegen bedankt und geplante Aktivitäten für das kommende Jahr vorgestellt. Das nächste Zusammentreffen ist für den 27.02.2025 wieder im Schwarzen Bären geplant. Nach dem offiziellen Teil ließen die Mitglieder den Abend bei geselligem Beisammensein ausklingen.



    v.l.n.r Rene Bock, Jürgen Frühling, Lars Becker, Andreas Vihs, Günther Schulz, Horst Feindt, Dr.

    Eckhard Zenker und Stefan Böhm.

    Günter Vorsatz, Präsident des Sklenarbundes

     



    Günter Vorsatz, Präsident des Sklenarbundes, besucht den Stand des D.I.B. Auf der Grünen Woche.


    Orginal Sklenar Königinen 

     

    (c) Deutscher Imkerbund 


    100 Jahre Echter Deutscher Honig

     


    Die Honighoheiten gratulieren der Marke Echter Deutscher Honig zum 100. Geburtstag



    Ein Tag im Honiglabor

     


    Honigproben gegen Honigverfälschung

     Der Deutsche Imkerbund unterstützt das EU-Projekt HarmHoney zur Bekämpfung von Honigbetrug. Mit Beginn des neuen Jahres haben sich die ersten 26 authentischen Honigproben aus Deutschland auf den Weg zur Gemeinsamen Forschungsstelle der EU gemacht. Insgesamt hat der Deutsche Imkerbund rund 100 Proben gesammelt, um das Projekt HarmHoney zu unterstützen.

    Dessen Ziel ist die Optimierung und Harmonisierung von Analysemethoden zum Nachweis von Honigverfälschungen. Dabei werden mehrere Methoden untersucht, da es keine einzelne gibt, die alle Verfälschungen aufdecken kann. Vielmehr ist ein großes Repertoire an Methoden notwendig.

    Auf Basis der Ergebnisse wird die Forschungsstelle Empfehlungen zur Standardisierung für entsprechende Normungsorganisation ausarbeiten. Die Standardisierung ist notwendig, um vergleichbare Ergebnisse durch unterschiedliche Labore zu gewährleisten. Auch die offizielle Anerkennung ist in der Regel von der vorherigen Standardisierung der Methode abhängig. Somit kommt das Ergebnis der europäischen Gemeinschaft insgesamt zugute und nicht nur einem einzelnen Labor.

    Für die Harmonisierung ist unter anderem eine Datenbank von Honigen mit unterschiedlichen Sorten und Herkünften notwendig. Der Deutsche Imkerbund stellt hierfür nun die ersten Proben aus Deutschland zur Verfügung.

    Das Projekt entstand als Folge der Ergebnisse der Koordinierten EU-Aktion "From the hives". Angesichts der Anzahl verdächtiger Proben unter den untersuchten Importhonigen hatte der Deutsche Imkerbund gemeinsam mit Verbänden aus anderen Mitgliedstaaten Konsequenzen gefordert. Durch intensive Arbeit gelang schließlich die Aufnahme der Thematik in die neue EU-Honigrichtlinie.

    Wir möchten uns bei allen Imkerinnen und Imkern bedanken, die Honigproben zur Verfügung gestellt haben. Unser besonderer Dank gilt dem LAVES - Institut für Bienenkunde in Celle, das die Sortenbestimmung vieler Proben übernommen hat, sowie Wolfgang Baum, Honigobmann des Berliner Landesverbandes, der voller Engagement die Koordination der Probensammlung übernommen hat.


    (c) Deutscher Imkerbund

     

    Die neue EU-Honigrichtlinie - noch viele offene Fragen zu klären

     Gestern hat der Rat der EU-Landwirtschaftsminister einstimmig die sogenannten Frühstücksrichtlinien angenommen, darunter auch die wichtige Honigrichtlinie. Nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union dauert es noch zwei Jahre, bis die neuen Regeln gelten. Die europäischen Imkerinnen und Imker können sich über einige Verbesserungen freuen. So müssen bald alle Ursprungsländer sowie deren prozentuale Anteile in absteigender Reihenfolge vorne auf dem Etikett angegeben werden. Dies wird es den Verbraucherinnen und Verbrauchern zukünftig erleichtern, die genaue Herkunft von Mischhonigen im Supermarkt zu erfahren. Allerdings wurde den Mitgliedstaaten die Möglichkeit offengelassen, die Prozentsätze nur für die vier größten Anteile anzugeben, sofern diese mehr als 50 % des Gewichts der Mischung ausmachen. Die Option wird vom Deutschen Imkerbund, aber auch allen anderen europäischen Imkerverbänden abgelehnt. Sie würde wieder zu Ungleichheiten im europäischen Markt führen.

    "Der Deutsche Imkerbund hat sich stark für eine Verbesserung der Honigrichtlinie eingesetzt", erklärt Torsten Ellmann, Präsident des Deutschen Imkerbundes. "Wir haben viel Zeit und Arbeit investiert, aber es wurden am Ende auch einige wichtige Punkte für die Bekämpfung von Honigbetrug und damit für die Unterstützung des europäischen Imkereisektors in der Richtlinie ausgeklammert. Die Arbeit geht also weiter." Die ausgeklammerten Punkte sollen später über weitere Rechtsakte verabschiedet werden. Dabei geht es um Themen wie den Nachweis von Honigverfälschungen, wichtige Qualitätsparameter, die Rückverfolgbarkeit des Honigs bis zum Ursprung sowie sogenannte Honig-Referenzlabore. Dazu soll eine Expertenplattform eingerichtet werden, die die Europäische Kommission beraten und Empfehlungen aussprechen soll. "Der Prozess kann bis zu fünf Jahre dauern", sagt Ellmann. "So viel Zeit bleibt uns bei manchen Punkten jedoch nicht."

    Der Deutsche Imkerbund hat daher mit dem französischen Verband Syndicat National d'Apiculture und dem österreichischen Dachverband Biene Österreich ein Positionspapier erarbeitet, um die notwendige Richtung anzuzeigen. Die drei Verbände fordern gemeinsam einen zügigen Start der anstehenden Prozesse, um keine weitere Zeit zu verlieren. Vor allem moderne Analysemethoden zur Aufdeckung von Honigbetrug sowie geeignete Qualitätsparameter auch für Mischhonige müssen dem Markt möglichst zeitnah zur Verfügung gestellt werden.

    (c) Deutscher Imkerbund 


    So kann man sich schützen

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