Die Garten-
Freitag, 5. September 2025
Die Wildbiene des Jahres 2025
Die Biene und der Klimawandel
Der Klimawandel beeinflusst Bienen negativ, indem er zu einer zeitlichen Fehlabstimmung zwischen Blütezeiten der Pflanzen und der Aktivität der Bienen führt, was Nahrungsmangel zur Folge hat. Steigende Temperaturen begünstigen zudem das frühere Erwachen aus der Winterruhe und eine höhere Vermehrung von Schädlingen wie der Varroamilbe. Viele Wildbienenarten sind besonders betroffen, da sich ihr Lebensraum verkleinert und sie gezwungen sind, in höhere Lagen abzuwandern, wo sie auf eine verringerte Blütenvielfalt treffen.
- Veränderte Lebensräume:Wildbienen müssen in höhere Lagen ziehen, um geeignete klimatische Bedingungen zu finden. Dies verengt ihren Lebensraum und reduziert die verfügbaren Nistplätze und Nahrungsquellen.
- Verlust an Spezialisierung:
Viele Wildbienen sind hochspezialisiert und auf bestimmte Pflanzen angewiesen. Wenn sich die Blütezeiten dieser Pflanzen verschieben, kann dies zum Überlebensrisiko für die Bienenarten werden.
- Früheres Erwachen:Mildere Winterbedingungen führen dazu, dass die Bienen früher aus ihrer Winterruhe erwachen und so bereits früh im Jahr eine höhere Volksstärke aufbauen müssen.
- Trachtlücken:
Die Verschiebung der Blütezeiten kann dazu führen, dass die Obstblüte und die Rapsblüte zeitgleich erfolgen. Nach der Rapsblüte können dann Lücken im Nahrungsangebot entstehen, da wenig andere Pflanzen blühen.
Schädlinge und Krankheiten:
Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung neuer Schädlinge wie der Asiatischen Hornisse oder des Kleinen Beutenkäfers. Auch die Vermehrung von Parasiten wie der Varroamilbe wird durch die milderen Winter und die Möglichkeit zur Winterbrut gefördert. - Mögliche Maßnahmen:
- Förderung der Vielfalt:Es ist sinnvoll, bienenfreundliche, mehrjährige Pflanzen wie Bäume und Sträucher zu pflanzen, deren Wurzeln tiefer reichen und die auch bei Trockenheit Nektar produzieren.
- Anpassung in der Imkerei:
Die züchterische Unterstützung der Bienen muss auf die Anpassung an die Geschwindigkeit des Klimawandels abzielen, um Verluste durch Krankheiten zu vermeiden. - Anlegen von Blühflächen:
Die Schaffung von bienenfreundlichen Flächen mit einer größeren Vielfalt an Blütenpflanzen kann dazu beitragen, Lücken im Nahrungsangebot zu schließen. - Wie können wir die Bienen schützen?
Alles, was den Klimawandel aufhält, wird natürlich auch den Bienen helfen! Darüber hinaus sollten wir versuchen, artenreiche, vernetzte Lebensräume in der Landwirtschaft zu schaffen, wie zum Beispiel Hecken, Alleen oder Blühstreifen, die Futterquellen für Bienen, aber auch anderen Insekten bieten. Hier ist nicht nur der Gesetzgeber, sondern auch wir alle als Verbraucher sind in der Verantwortung. Unsere Kaufentscheidungen bei Lebensmitteln beeinflussen maßgeblich die Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft. Und wer Honig bei den Imker:innen aus der Nachbarschaft kauft, unterstützt die lokale Bienenpopulation und reduziert die teilweise langen Transportwege von preiswertem Supermarkt-Honig.
Eine weitere wichtige Aufgabe ist der Erhalt der genetischen Vielfalt der Honigbienenrassen weltweit. In Deutschland und Österreich wurde eine Unterart der Westlichen Honigbiene erfolgreich auf eine hohe Honigleistung und Sanftmut gezüchtet. Daher wird sie in großem Maße weltweit exportiert und verdrängt die heimischen Rassen, die besser mit wärmerem und trockenerem Klima – zum Beispiel im Nahen Osten oder in Asien – klarkommen. Wir befürchten, dass dort der Klimawandel besonders hart zuschlagen wird und dann auf Honigbienen trifft, die noch nicht einmal mit den aktuellen Klimabedingungen in diesen Ländern zurechtkommen. Daher fordern wir, dass Honigbienen nicht mehr aus Deutschland exportiert werden sollten. Die einheimischen Honigbienenarten können sich besser an die klimatischen Bedingungen und die lokalen Parasiten anpassen. Eine genetische Vielfalt der Honigbienen ist Grundbedingung für die Anpassung an den Klimawandel.
Sonntag, 31. August 2025
Montag, 28. Juli 2025
Belegstelle
Eine Bienenbelegstelle ist ein speziell eingerichteter und geschützter Ort in der Bienenzucht, der dazu dient, die kontrollierte Paarung von jungen, unbegatteten Bienenköniginnen mit ausgewählten Drohnen zu ermöglichen. Das primäre Ziel ist die gezielte Reinzucht von Honigbienen einer bestimmten Rasse (z.B. Carnica, Buckfast, Dunkle Biene), um deren genetische Eigenschaften zu erhalten und zu verbessern.
Hier sind die Hauptmerkmale und der Zweck einer Bienenbelegstelle:
Zweck einer Bienenbelegstelle
Gezielte Reinzucht: Bienenköniginnen paaren sich in der Luft mit mehreren Drohnen. Auf einer Belegstelle wird sichergestellt, dass nur Drohnen der gewünschten Rasse und Zuchtlinie in der Umgebung vorhanden sind, um eine "Fremdbegattung" zu verhindern. Dies ist entscheidend, um die Zuchtziele zu erreichen und die genetische Reinheit einer Linie zu gewährleisten.
Verbesserung von Eigenschaften: Durch die gezielte Anpaarung können positive Eigenschaften wie Sanftmut, Schwarmträgheit, Honigleistung, Krankheitsresistenz (z.B. Varroatoleranz) und Winterhärte gezielt weitergegeben und verstärkt werden.
Qualitätssicherung: Nur begattete und legende Königinnen werden in der Regel von der Belegstelle zurück an die Imker gegeben. Dies reduziert das Risiko von Fehlbegattungen oder unbegatteten Königinnen im eigenen Bienenstand.
Aufbau und Schutz einer Belegstelle
Eine Belegstelle zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
Isolierte Lage: Belegstellen müssen in Gebieten liegen, die von anderen Bienenständen räumlich isoliert sind. Das können sein:
Inselbelegstellen: Auf Inseln (z.B. in der Nord- oder Ostsee), wo die Wahrscheinlichkeit, dass fremde Drohnen vom Festland einfliegen, extrem gering ist.
Hochgebirgsbelegstellen: In abgelegenen Hochgebirgstälern, die natürliche Barrieren gegen den Eintrag von Fremdbienen bieten.
Landbelegstellen: Auf dem Festland, die durch einen gesetzlich festgelegten Schutzradius (oft 7-10 km) umgeben sind. Innerhalb dieses Schutzradius ist es verboten, andere Bienenrassen oder nicht der Belegstelle gemeldete Bienenvölker zu halten. Die Einhaltung wird durch die zuständigen Behörden (Veterinäramt, Imkerverbände) kontrolliert.
Drohnenvölker (Vatervölker): Auf der Belegstelle werden spezielle Bienenvölker aufgestellt, die nur einen Zweck haben: die Produktion einer großen Anzahl von Drohnen der gewünschten Zuchtlinie. Diese Drohnen sind genetisch sorgfältig ausgewählt und stammen von leistungsstarken und reinrassigen Muttertieren ab.
Ablauf auf einer Belegstelle
Vorbereitung der Jungköniginnen: Der Züchter oder Imker bereitet kleine Völkchen vor, sogenannte Begattungseinheiten oder Begattungskästchen (oft Mini-Plus-Kästchen oder Kieler Begattungskästchen). Diese enthalten eine kleine Anzahl Arbeiterinnen (ca. 1000 Bienen), Futter und eine junge, unbegattete Königin, die meist kurz vor dem Schlupf steht oder frisch geschlüpft ist.
Anlieferung zur Belegstelle: Die Begattungseinheiten werden zum festgelegten Zeitpunkt zur Belegstelle gebracht. Oft gibt es feste Anlieferungs- und Abholtage.
Begattungsflug: Nach einigen Tagen Eingewöhnung und bei gutem Flugwetter fliegt die junge Königin von ihrem Begattungskästchen aus zu den Drohnensammelplätzen in der Umgebung. Dort trifft sie auf eine große Anzahl von Drohnen, darunter die gewünschten Drohnen der Belegstelle. Sie paart sich auf einem oder mehreren Hochzeitsflügen mit mehreren Drohnen (bis zu 15-20 Drohnen) und speichert deren Spermien in ihrer Spermatheka.
Eiablage und Kontrolle: Nach erfolgreicher Begattung kehrt die Königin in ihr Begattungskästchen zurück und beginnt nach einigen Tagen mit der Eiablage. Die Zuchtwarte der Belegstelle überprüfen die Königinnen, ob sie erfolgreich in Eiablage gegangen sind und ob die Brut einheitlich und vital ist, was ein Zeichen für eine erfolgreiche Begattung mit den gewünschten Drohnen ist.
Rücksendung/Abholung: Die begatteten und legenden Königinnen werden dann an die Imker zurückgegeben, die sie in ihre größeren Wirtschaftsvölker einweiseln können, um die gewünschten Eigenschaften in ihrem Bestand zu etablieren.
Eine Bienenbelegstelle ist somit ein zentraler Baustein in der professionellen und qualitätsorientierten Bienenzucht, der dazu beiträgt, die Vitalität, Gesundheit und Leistung der Honigbienenpopulationen zu sichern und weiterzuentwickeln.
Die Varroamilbe
Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist eine der größten Bedrohungen für Honigbienen weltweit. Da die Milben Resistenzen gegen einige der älteren chemischen Behandlungen entwickeln und Imker immer mehr nach bienenfreundlicheren und rückstandsfreien Methoden suchen, gibt es ständig neue Forschungen und Entwicklungen.
Es gibt nicht die eine neue Behandlung, sondern eher eine Weiterentwicklung und Kombination verschiedener Ansätze:
1. Biotechnische Verfahren (nicht-chemische Methoden)
Diese Methoden nutzen die Biologie der Bienen und Milben aus und sind oft chemiefrei:
Drohnenbrutentnahme (Drohnenschnitt): Die Varroamilbe bevorzugt Drohnenbrut, da die Entwicklungszeit der Drohnen länger ist. Indem man verdeckelte Drohnenbrut regelmäßig aus dem Volk entfernt und einschmilzt, werden viele Milben noch vor ihrer Vermehrung aus dem Volk genommen.
Künstliche Brutunterbrechung / Bannwabenverfahren: Hier wird der Brutzyklus des Bienenvolkes gezielt unterbrochen, indem die Königin für eine bestimmte Zeit eingesperrt wird oder die gesamte Brut bis auf eine "Bannwabe" entfernt wird. Ohne Brut können sich die Milben nicht fortpflanzen und verhungern oder fallen ab. Die Bannwabe, auf der sich die Milben dann sammeln, wird nach einiger Zeit entnommen und zerstört.
Totale Brutentnahme: Alle Brutwaben werden aus dem Volk entfernt und entweder vernichtet oder, falls möglich, die gesunde Brut anderweitig verwendet. Das Volk muss dann eine neue Brut anlegen. Dies schafft eine brutfreie Phase, in der die Milben besonders anfällig sind.
Thermische Behandlung (Hyperthermie): Hierbei wird die Brut auf eine Temperatur erhitzt, die für die Milben tödlich ist, den Bienenlarven aber nicht schadet. Diese Methode erfordert spezielle Geräte und Erfahrung.
2. Weiterentwickelte oder neue chemische Behandlungen (auf Basis von Säuren und anderen Wirkstoffen)
Obwohl der Trend zu chemiefreien Methoden geht, bleiben bewährte Säurebehandlungen wichtig und werden optimiert:
Oxalsäure (verdampfen, träufeln, sprühen): Oxalsäure ist eine bewährte Methode, besonders effektiv in brutfreien Völkern (z.B. im Winter), da sich die Milben dann auf den Bienen befinden und direkt mit der Säure in Kontakt kommen.
Verdampfung: Hier wird feste Oxalsäure im Stock verdampft, was einen feinen Säureschleier im Bienenstock verteilt. Moderne Verdampfer wie "Varrox Eddy" sollen die Anwendung einfacher und sicherer machen.
Träufeln: Eine Oxalsäurelösung wird direkt auf die Bienen geträufelt. Produkte wie "Varroxal" oder "Bienenwohl" sind dafür zugelassen.
Sprühen: Insbesondere für Schwärme oder Kunstschwärme kann eine Oxalsäurelösung auch gesprüht werden.
Ameisensäure: Wird häufig im Spätsommer eingesetzt, oft über Verdunster, die eine langsame Abgabe gewährleisten. Es gibt verschiedene Verdunster (z.B. Liebig-Dispenser, Nassenheider-Verdunster).
Thymol: Ein natürlicher Wirkstoff aus Thymianöl, der ebenfalls in Form von Gelen oder Streifen im Stock angewendet wird.
Lithiumchlorid (Forschung): Dies ist ein vielversprechender neuer Ansatz aus der Forschung. Wissenschaftler der Universität Hohenheim haben herausgefunden, dass geringe Mengen Lithiumchlorid, die den Bienen über Zuckerwasser gefüttert werden, die auf den Bienen aufsitzenden Milben abtöten können, ohne den Bienen, dem Imker oder dem Honig zu schaden. Dieses Mittel befindet sich noch in der Entwicklung und Zulassung.
3. Monitoring und angepasste Behandlungsstrategien
Ein wichtiger Aspekt "neuer" Behandlungen ist auch das verbesserte Monitoring des Milbenbefalls, um Behandlungen gezielter und bedarfsgerechter einzusetzen:
Varroaschalen: Diese werden unter das Gitter im Bienenstock geschoben, um den natürlichen Milbenfall zu messen. So kann der Imker den Befallsgrad besser einschätzen und entscheiden, wann und ob eine Behandlung notwendig ist.
Puderzuckermethode / Auswaschmethode: Diese Methoden dienen ebenfalls der Befallsermittlung, um den Zeitpunkt und die Art der Behandlung anzupassen.
Integrierte Varroabekämpfungskonzepte: Statt nur einer Methode wird ein Jahresverlaufskonzept empfohlen, das verschiedene biotechnische und chemische Methoden kombiniert, um die Milbenpopulation über das Jahr verteilt unter Kontrolle zu halten.
4. Züchtung von Varroaresistenten Bienen
Langfristig wird intensiv an der Züchtung von Bienenrassen geforscht, die eine natürliche Resistenz oder verbesserte Abwehrmechanismen gegen die Varroamilbe besitzen. Dazu gehören:
Hygieneverhalten (Varroa Sensitive Hygiene - VSH): Bienen mit ausgeprägtem Hygieneverhalten erkennen und entfernen varroabefallene Brutzellen.
Grooming-Verhalten: Bienen, die sich gegenseitig von Milben befreien (abknabbern).
Genetische Selektion: Forscher suchen nach genetischen Markern, die mit Varroaresistenz korrelieren, um gezielt widerstandsfähigere Königinnen zu züchten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "neue" Behandlungen gegen die Varroa-Milbe oft eine Kombination aus:
Verbesserten biotechnischen Verfahren
Optimierten Anwendungen bekannter Wirkstoffe (insbesondere Oxalsäure)
Vielversprechenden neuen Wirkstoffen (wie Lithiumchlorid in der Forschung)
Präziserem Monitoring des Befalls
Langfristiger Züchtung resistenter Bienenrassen
bestehen. Das Ziel ist immer, die Bienen so wenig wie möglich zu belasten, Rückstände im Honig zu vermeiden und die Effektivität der Bekämpfung zu maximieren.
Freitag, 27. Juni 2025
Aus der Vergangenheit! Der erste Vorsitzende des Kreisimkerverein Osterode am Harz
vom
HARZER GESICHTER
Von Bienen und Banausen
Es ist schon zwanzig Jahre her.
Aber wenn Hans Schweiger an die streitenden Frauen denkt, die sich in einem Treppenhaus wütend mit Heringen beschmissen haben, könnte er sich immer noch kaputtlachen. Kramt der Polizist in seiner Erinnerung, fördert er lustige, beschauliche oder skurrile Geschichten über kleine und große menschliche Abgründe, über Rüpel und Raufbolde zutage. „Hätte ich bloß mal alles aufgeschrieben", sagt der Lerbacher nachdenklich und schiebt eine Hand in den Nacken.
Einmal hat ihn ein äußerst tatkräftiger Banause an einen Garderobenhaken gehängt, weil der Mann verhindern wollte, daß sein Sohn verhaftet wird. Und eines Nachts gab es einen Rohrbruch im Osteroder Obdachlosenasyl: Die Überschwemmung nutzte ein Betrunkener, um sein Bettzeug aufzuschlitzen und sich in den Federn zu suhlen wie ein Schweinchen. „Wir dachten, vor uns steht 'ne Gans", lacht Hans Schweiger, den alle Kollegen liebevoll nur „Maxe" nennen.
Dank an Schutzengel
Seit Juli 1967 tut er Dienst in der Polizeiinspektion Osterode und ist längst zu einem stadtbekannten Original geworden. Früher fuhr er meistens Streife, heute sitzt er fast ausschließlich im Wachlokal und ist in seiner Schicht immer erster Ansprechpartner für die Beschwerden, Sorgen und Nöte der Bürger. Lang ist's her, da rettete Schweiger mit einem Kollegen sogar mal einen Selbst-mord-Kandidaten. „Der hatte sich schon aufgehängt. Wir kamen buchstäblich in letzter Sekunde." Danach besuchte der junge Mann seine Schutzengel oft auf der Wache, um sich zu bedanken.
Mit seiner freundlichen Art gewinnt Hans Schweiger sofort das Vertrauen seiner Mitmenschen. Manche private Geschichte mußte sich der 57jährige schon anhören und wie ein Priester Seelentrost spenden. Auch die kleinen Ganoven und sogar die miesen Missetäter werden von dem ehemals gelernten Metallgießer nett behandelt, was ihm in deren Kreisen einen entsprechend guten Ruf brachte.
Ruhe und Kraft für seine anstrengende Arbeit findet Hans Schweiger in seinem Hobby: Der passionierte Imker verbringt viele Stunden an den Bienenstöcken, beobachtet die fleißigen Insekten und erntet schließlich eimerweise Honig, den er privat verkauft. Ohne die Hilfe seiner Frau Brigitte wäre das nicht möglich. Sie unterstützt ihn, wo es nur geht, auch in seiner Arbeit als Vorsitzender des Osteroder Imkervereins.
Die drei Kinder sind aus dem Haus, so bleibt seit einigen Jahren mehr Zeit für die Imkerei. Von April bis September fahren die Eheleute täglich zu ihren Bienenstöcken nach Dorste, zum Feldbrunnen oder an die Sösetalsperre, um nach dem Rechten zu sehen. „Ich weiß noch, wie stolz mein Mann auf seine erste Honigernte war", erzählt Brigitte Schweiger. „So hat er eigentlich nie wieder gelächelt."
13 Jahre alt war der gebürtige Ostpreuße, als er seinen ersten Bienenstock geschenkt bekam und die Faszination der Schwarzgelben hat ihn seither nie mehr losgelassen.
Für ein Amt bleibt neben Polizei und Imkerei aber noch Zeit: Seit 25 Jahren ist Hans Schweiger der Kirchenvorsteher in Lerbach. Sicher ein guter Ausgleich zu Gangstern und Gesumm
Freitag, 7. Februar 2025
Bericht über die Jahreshauptversammlung des Imkervereins Osterode am Harz
Am 30.01.2025 fand die Jahreshauptversammlung des Imkervereins Osterode im Förste für das Bienenjahr 2024 statt.
Begrüßung und Jahresrückblick
Der 1. Vorsitzende Andreas Vihs eröffnete die Sitzung und begrüßte die anwesenden Mitglieder sowie Gäste. In seinem Jahresrückblick ließ er die Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren. Der Trend des früheren Blühbeginns der Pflanzen im Frühjahr konnte auch wieder beobachtet werden, dieser wurde aber auch durch einen Kälteeinbruch vehement gestoppt und hatte zu einer geringeren Ernte bei den Äpfeln und Kirschen geführt. Besonders positiv hervorgehoben wurde das gut besuchte Jung-Imkerseminar welches wieder mit über 20 Teilnehmern in Dorste durchgeführt werden konnte und ein toller Erfolg war. Ein besonderer Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder. Die Ehrungen wurden vom 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Hannoverscher Imker Jürgen Frühling übernommen.
Geehrt wurden:
Horst Feindt für 15 Jahre Mitgliedschaft
Dr. Eckhard Zenker und der langjährige 1. Vorsitzende des Kreisimkervereins Günther Schulz
wurden für besondere Verdienste in der Vereinsarbeit geehrt. Mit der Lehzen Medaille wurde Günther Schulz die höchste imkerliche Auszeichnung zu ehre. Zum Abschluss der Sitzung hat sich der 1. Vorsitzende noch bei seinen Vorstandskollegen bedankt und geplante Aktivitäten für das kommende Jahr vorgestellt. Das nächste Zusammentreffen ist für den 27.02.2025 wieder im Schwarzen Bären geplant. Nach dem offiziellen Teil ließen die Mitglieder den Abend bei geselligem Beisammensein ausklingen.
v.l.n.r Rene Bock, Jürgen Frühling, Lars Becker, Andreas Vihs, Günther Schulz, Horst Feindt, Dr.
Eckhard Zenker und Stefan Böhm.
Günter Vorsatz, Präsident des Sklenarbundes
Günter Vorsatz, Präsident des Sklenarbundes, besucht den Stand des D.I.B. Auf der Grünen Woche.
(c) Deutscher Imkerbund
Honigproben gegen Honigverfälschung
Der Deutsche Imkerbund unterstützt das EU-Projekt HarmHoney zur Bekämpfung von Honigbetrug. Mit Beginn des neuen Jahres haben sich die ersten 26 authentischen Honigproben aus Deutschland auf den Weg zur Gemeinsamen Forschungsstelle der EU gemacht. Insgesamt hat der Deutsche Imkerbund rund 100 Proben gesammelt, um das Projekt HarmHoney zu unterstützen.
Dessen Ziel ist die Optimierung und Harmonisierung von Analysemethoden zum Nachweis von Honigverfälschungen. Dabei werden mehrere Methoden untersucht, da es keine einzelne gibt, die alle Verfälschungen aufdecken kann. Vielmehr ist ein großes Repertoire an Methoden notwendig.
Auf Basis der Ergebnisse wird die Forschungsstelle Empfehlungen zur Standardisierung für entsprechende Normungsorganisation ausarbeiten. Die Standardisierung ist notwendig, um vergleichbare Ergebnisse durch unterschiedliche Labore zu gewährleisten. Auch die offizielle Anerkennung ist in der Regel von der vorherigen Standardisierung der Methode abhängig. Somit kommt das Ergebnis der europäischen Gemeinschaft insgesamt zugute und nicht nur einem einzelnen Labor.
Für die Harmonisierung ist unter anderem eine Datenbank von Honigen mit unterschiedlichen Sorten und Herkünften notwendig. Der Deutsche Imkerbund stellt hierfür nun die ersten Proben aus Deutschland zur Verfügung.
Das Projekt entstand als Folge der Ergebnisse der Koordinierten EU-Aktion "From the hives". Angesichts der Anzahl verdächtiger Proben unter den untersuchten Importhonigen hatte der Deutsche Imkerbund gemeinsam mit Verbänden aus anderen Mitgliedstaaten Konsequenzen gefordert. Durch intensive Arbeit gelang schließlich die Aufnahme der Thematik in die neue EU-Honigrichtlinie.
Wir möchten uns bei allen Imkerinnen und Imkern bedanken, die Honigproben zur Verfügung gestellt haben. Unser besonderer Dank gilt dem LAVES - Institut für Bienenkunde in Celle, das die Sortenbestimmung vieler Proben übernommen hat, sowie Wolfgang Baum, Honigobmann des Berliner Landesverbandes, der voller Engagement die Koordination der Probensammlung übernommen hat.
(c) Deutscher Imkerbund
Die neue EU-Honigrichtlinie - noch viele offene Fragen zu klären
Gestern hat der Rat der EU-Landwirtschaftsminister einstimmig die sogenannten Frühstücksrichtlinien angenommen, darunter auch die wichtige Honigrichtlinie. Nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union dauert es noch zwei Jahre, bis die neuen Regeln gelten. Die europäischen Imkerinnen und Imker können sich über einige Verbesserungen freuen. So müssen bald alle Ursprungsländer sowie deren prozentuale Anteile in absteigender Reihenfolge vorne auf dem Etikett angegeben werden. Dies wird es den Verbraucherinnen und Verbrauchern zukünftig erleichtern, die genaue Herkunft von Mischhonigen im Supermarkt zu erfahren. Allerdings wurde den Mitgliedstaaten die Möglichkeit offengelassen, die Prozentsätze nur für die vier größten Anteile anzugeben, sofern diese mehr als 50 % des Gewichts der Mischung ausmachen. Die Option wird vom Deutschen Imkerbund, aber auch allen anderen europäischen Imkerverbänden abgelehnt. Sie würde wieder zu Ungleichheiten im europäischen Markt führen.
"Der Deutsche Imkerbund hat sich stark für eine Verbesserung der Honigrichtlinie eingesetzt", erklärt Torsten Ellmann, Präsident des Deutschen Imkerbundes. "Wir haben viel Zeit und Arbeit investiert, aber es wurden am Ende auch einige wichtige Punkte für die Bekämpfung von Honigbetrug und damit für die Unterstützung des europäischen Imkereisektors in der Richtlinie ausgeklammert. Die Arbeit geht also weiter." Die ausgeklammerten Punkte sollen später über weitere Rechtsakte verabschiedet werden. Dabei geht es um Themen wie den Nachweis von Honigverfälschungen, wichtige Qualitätsparameter, die Rückverfolgbarkeit des Honigs bis zum Ursprung sowie sogenannte Honig-Referenzlabore. Dazu soll eine Expertenplattform eingerichtet werden, die die Europäische Kommission beraten und Empfehlungen aussprechen soll. "Der Prozess kann bis zu fünf Jahre dauern", sagt Ellmann. "So viel Zeit bleibt uns bei manchen Punkten jedoch nicht."
Der Deutsche Imkerbund hat daher mit dem französischen Verband Syndicat National d'Apiculture und dem österreichischen Dachverband Biene Österreich ein Positionspapier erarbeitet, um die notwendige Richtung anzuzeigen. Die drei Verbände fordern gemeinsam einen zügigen Start der anstehenden Prozesse, um keine weitere Zeit zu verlieren. Vor allem moderne Analysemethoden zur Aufdeckung von Honigbetrug sowie geeignete Qualitätsparameter auch für Mischhonige müssen dem Markt möglichst zeitnah zur Verfügung gestellt werden.
(c) Deutscher Imkerbund
Die Asiatische Hornisse - ein Schädling auch im Weinanbau
Seit einigen Jahren breitet sich die Asiatische Hornisse Vespa velutina auch in Deutschland aus. Bislang wird sie hierzulande vornehmlich als Problem für die Bienenhaltung angesehen, da Honigbienen zu ihren Leibspeisen gehören. Allerdings warnt der Deutsche Imkerbund bereits seit einiger Zeit davor, dass die eingeschleppte Hornissenart auch in der Landwirtschaft Schäden verursachen könnte, vor allem im Weinbau, da entsprechende Berichte aus Südeuropa zu hören sind. Nun ist eine erste wissenschaftliche Publikation erschienen, die Schäden im Fruchtanbau in Spanien und Portugal bestätigt.
In der Studie (Nave et al. 2024) wurden 123 Agrartechnikerinnen und -techniker aus Galicien und Portugal, die für Verbände, Kooperativen oder Behörden im Wein- und Fruchtanbau arbeiten, zu Schäden durch Vespa velutina im Wein- und Fruchtanbau interviewt. 83 % der Befragten aus Galicien und 25 % der Befragten aus Portugal berichteten von entsprechenden Schäden - insbesondere an Weintrauben, aber auch an Birnen, Äpfeln, Feigen, Pflaumen, Pfirsichen, Heidelbeeren und Brombeeren. Das Ausmaß der angegebenen Schäden reichte von gering bis massiv. Immerhin 12 % der Teilnehmenden aus Galicien berichteten von Fällen, in denen über 75 % der Früchte geschädigt wurden. Zudem würden durch die geschädigten Früchte weitere Schädlinge angezogen werden. Darüber hinaus stellten der Studie zufolge Stiche von Vespa velutina im Sommer ein Problem für Weinbergbesucher/innen und Erntehelfer/innen dar.
Laut einer weiteren Studie (Lueje et al. 2023), die sich noch im Preprint-Modus befindet, nähren die Unwirksamkeit von Bekämpfungsmethoden und die wirtschaftlichen Verluste, die Vespa velutina in den letzten zehn Jahren verursacht hat, die Frustration bei den Erzeugerinnen und Erzeugern und die Gedanken an eine mögliche Aufgabe des Weinanbaus. In der Studie wurde der Einsatz von Hagelnetzen gegen Vespa velutina in traditionellen Weinbergen in Galicien getestet. Ohne diesen Schutz schädigte Vespa velutina 10,9 beziehungsweise 11,9 % der Weintrauben (Blanco Lexítimo und Godello). Allerdings stellen solche Netze eine optische Beeinträchtigung der Landschaft dar und könnten sich negativ auf den Weintourismus auswirken. Angesichts dieser wissenschaftlichen Veröffentlichungen möchte der Deutsche Imkerbund nochmals auf die potenziellen Gefahren nicht nur für die Imkerei, sondern auch für die Landwirtschaft durch die Asiatische Hornisse hinweisen. Er hofft, in der Landwirtschaft einen Partner in der Bekämpfung dieses Schädlings zu finden - ein Schädling, der darüber hinaus auch für die menschliche Gesundheit und die ökologische Vielfalt ein Problem darstellen kann.
Der Verband ruft daher auch die Politik und die Behörden dazu auf, die Herausforderungen durch die invasive Hornissenart ernst zu nehmen und der Bekämpfungspflicht überall nachzukommen.
(c) Deutscher Imkerbund
90 Jahre Flüssiges Gold
Jubiläum des Imker-Honigglases steht bei Messepräsentation im Mittelpunkt
Der Countdown läuft: In genau sechs Wochen, am 15. Januar, öffnet in Berlin zum 81. Mal die Internationale Grüne Woche (IGW) ihre Ausstellungshallen. Die größte Messe der Lebensmittel- und Agrarbranche ist ein Besuchermagnet und zieht jedes Jahr Tausende von interessierten Menschen aus aller Welt an. Unter dem Motto "90 Jahre Flüssiges Gold" beteiligt sich der Deutsche Imkerbund e. V. (D.I.B.) zum 16. Mal an der IGW. Fachleute des größten europäischen Verbandes der Imkerinnen und Imker informieren zehn Tage lang im ErlebnisBauernhof (Halle 3.2) über die Leistungen der Bienen. Aber auch die Probleme der Imkerei in Deutschland werden vor allem bei den zahlreichen Fachgesprächen im Mittelpunkt stehen.
Besonders hervorheben möchte der Verband das 90-jährige Jubiläum des Imker-Honigglases - der Marke "Echter Deutscher Honig". "Es gibt auf dem deutschen Lebensmittelmarkt kaum ein Warenzeichen, das sich seit neun Jahrzehnten so erfolgreich behaupten konnte. Unsere Marke kennen fast 50 % der Verbraucher als regionales Premiumprodukt mit geprüfter Qualität," sagt Barbara Löwer, Geschäftsführerin des D.I.B. Sie erklärt: "Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts beherrschten Kunsthonig und Honigverfälschungen den Markt und schränkten die Honigvermarktung der Imker ein. Aber der Staat blieb untätig. So war die Schaffung eines Warenzeichens, das deutschen Honig als solchen kennzeichnet, die logische Folge zur Selbsthilfe. Und gleichzeitig wurde auch erstmals die Gewähr für das übernommen, was in diesem Namen verkauft wurde. Wir wendeten die Rückverfolgbarkeit an, lange bevor andere überhaupt das Wort kannten."
1926 kam das erste Imker-Honigglas auf den Markt. Bis heute hat es sein Aussehen nur wenig geändert und einen hohen Wiedererkennungswert.
Welche Leistung der Bienen im Glasinhalt steckt, können die Messebesucher bei einer Kostprobe am D.I.B.-Stand erfahren.
Derzeit hat der D.I.B. rund 100.000 Mitglieder, die ca. 750.000 Bienenvölker halten. Die Imkereien ernten durchschnittlich 20 - 30 kg Honig pro Volk. Ungefähr die Hälfte der Ernte wird ins Imker-Honigglas abgefüllt. Wichtig ist: Durch die kleinstrukturierte Imkerei in Deutschland und die Präsenz der Bienenhaltung in der Fläche wird die flächendeckende Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen gesichert. Gefördert werden kann dies durch eine florierende Vermarktung. Wer in der Imkerei ein lohnendes Hobby sieht, beginnt eher damit und stockt seine Völkerzahl auf. Des Weiteren spielen regionale Produkte heute bei vielen Verbrauchern eine große Rolle. "Honig vom Imker direkt aus der Region ist mit seinen nach Sorte, Lage, Jahreszeit und Jahrgang vielfältigen Geschmacksnuancen geradezu dafür prädestiniert", sagt Barbara Löwer und weiter: "Leider können wir seit Jahrzehnten nur ca. 20 % des Inlandsbedarfes decken."
Bestäubung in Zahlen
- Rund 80 % der 2.000 - 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen. - Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache. Das sind rund 2 Milliarden Euro jährlich für Deutschland. - Die Honigbiene zählt dadurch mit Rind und Schwein zu den drei wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztieren. - Erträge und Qualitätsmerkmale wie Gewicht, Gestalt, Zucker-Säure-Gehalt, Keimkraft, Fruchtbarkeit und Lagerfähigkeit werden bei Obst und Gemüse deutlich gesteigert.
Nimmt man diese Punkte zusammen, versteht man schnell, was der Deutsche Imkerbund meint, wenn er sagt: "Honig lässt sich importieren - Bestäubungsleistung nicht!"
Imkerei auf der Messe
Das Rahmenprogramm steht und hält einige Highlights für Bieneninteressierte bereit. Es wird wieder Talkrunden zum Thema Bienen und Honig auf der Bühne des ErlebnisBauernhofes geben und in der Showküche lecker mit "Echtem Deutschen Honig" gekocht. Auch können vor allem die jüngeren Messebesucher bei den Führungen ins lebende Bienenvolk sehen und die Königin suchen.
Wer noch mehr über die Bienenhaltung erfahren möchte, wird auch in anderen Ausstellungshallen fündig. Die Landesverbände Berlin und Brandenburg präsentieren sich in Halle 26 und die Freie Universität Berlin in Halle 23 a. Ein besonderer Anziehungspunkt wird sicherlich der alte restaurierte Bienenwanderwagen des Deutschen Bauernverlages in Halle 2.2 sein. Darüber hinaus gibt es in den verschiedenen Länderhallen Imkerstände, an welchen Honigliebhaber das gute Naturprodukt aus der Region kaufen können.
(c) Deutscher Imkerbund
Die Wildbiene des Jahres 2025
Die Garten- Blattschneiderbiene : Wildbiene des Jahres 2025. Die Garten-Blattschneiderbiene wurde zur Wildbiene des Jahres 2025 gekürt –...

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Geschrieben von Jana Tashina Wörrle Ab 2016 gelten neue steuerliche Vorgaben für Imker Anders als bei Brot, Butter oder Marmelade f...
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