Dienstag, 11. Februar 2014

Die Dunkle Biene Teil 2

Die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera ist eine sehr alte Bienenrasse. Kennzeichnend sind ihre dunkle Panzerfärbung und die schmalen Filzbinden. Diese Bienenrasse hat sich über Jahrtausende an die lokalen Verhältnisse angepasst. Sie kann daher auch in rauem Klima gut überwintern und erbringt einen ausgewogenen Honigertrag. Ihre lokale Stärke zeigt sich auch an ihrer auch bei niedrigen Temperaturen ausgeprägter Flugkraft. Die Winterbrutpause und die Brutpausen bei Trachtmangel behindert die Entwicklung der gefürchteten Varroa-Milben, was heute wieder interessant ist. Die Dunkle Biene hat einen starken Pollensammeltrieb über eine grosse Anzahl von Pflanzen und geht sparsam mit den Futtervorräten um. Sie ist als reingezüchtete Biene sanftmütig. Durch die Einführung fremder Königinnen von einseitig auf Honigertrag und Sanftmut ausgerichteten Rassen bastardieren die einheimischen Bienen, da sich Bienen unkontrolliert in der Luft paaren. Bastarde, die aus solchen Kreuzungen hervorgehen sind stechlustiger. Züchter und Imker der Dunklen Biene erhalten unter anderem auch mit Schutzprojekten in abgeschlossenen Regionen und Talschaften, rassereine Völker.

Herkunft und Entwicklung
Gemäss neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen kamen die Vorfahren der Dunklen Bienen ursprünglich aus Afrika über Gibraltar nach Europa, wo sie sich seit der letzten Eiszeit nördlich der Alpen von den Pyrenäen bis zum Ural ausbreiteten. Sie war die einzige Honigbiene in der Schweiz nördlich der Alpen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Seither wurden Völker anderer Bienenrassen, z.B. die Carnica Biene, die Caucasica Biene und die Buckfast Biene eingeführt. Da sich Paarungen bei Bienen nur schwierig kontrollieren lassen, entstanden viele Mischlinge, die den Bestand der reinrassigen Dunklen Bienen schmälerten.

Heutige Verbreitung     
Die Dunkle Biene ist heute vorwiegend in der Deutschschweiz vertreten. Bestände der Apis mellifera mellifera sind auch in anderen europäischen Staaten nördlich der Alpen von Frankreich bis zum Ural anzutreffen. Der Kanton Glarus ist dank eines kantonalen Verbotes der anderen Rassen reines Mellifera-Schutzgebiet.

Nutzung

  • Honig, Bestäubung von Blütenpflanzen, Wachs, Kittharz, Gelée Royale und Bienengift für die Alternativmedizin.

Wesensbedingte Eigenschaften
  • Winterfest
  • Sparsam
  • Fliegt bei den niedrigsten Temperaturen
  • Brutfreie Phase im Winter
  • Passt Bruttätigkeit an Futterangebot an
  • Ausgewogene Honigleistung
  • Eintrag einer grossen Vielfalt von Pollen

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