Dienstag, 11. Februar 2014

Dunkle Europäische Biene

Die Dunkle Europäische Biene (Apis mellifera mellifera) ist eine natürlich entstandene Rasse (Unterart) der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera). Sie ist die in ganz Nordwest-, Mittel- und Nordosteuropa bis zum Ural ursprünglich einheimische Honigbiene und zeichnet sich durch eine große Winterhärte, sparsamen Umgang mit ihren Vorräten und maßvolle Völkerentwicklung aus. Ein bereits von Enoch Zander (1873–1957) und heute noch in der Schweiz züchterisch bearbeiteter Stamm der Apis mellifera mellifera wird auch wegen seiner dunklen Färbung Nigra genannt.
Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie durch die Einfuhr südlicher und östlicher Rassen teilweise verkreuzt. Mancherorts führte die bei den Hybriden erhöhte Stechlust zu einer kompletten Umweiselung (hier: Umstellung der Bienenarten) ganzer Gebiete, meist auf die eingeführte Carnica. Dies führte zu ihrer Verdrängung in vielen Regionen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes. Vielerorts besteht reges Interesse an einer Wiedereinbürgerung. In manchen Ländern Europas wie der Schweiz, Frankreich, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, England, Österreich (Tirol), Polen gibt es noch umfangreiche mehr oder weniger reine Bestände, in Deutschland nur noch in wenigen, meist hochgelegenen Regionen.
Die im Vergleich besonders langlebige, große, sehr dunkel wirkende Biene ist als einzige in der Lage, die langen, kalten Winter in Nordosteuropa zu überleben. Sie verfügt über eine außerordentliche Flugstärke und ist auch an die Wechselhaftigkeit des atlantischen Klimas hervorragend angepasst.
Die Societas Internationalis pro Conservatione Apis mellifera melliferae ist ein Verband aller Melliferazuchtvereine Europas.
Die dunkle Europäische Biene wurde 2004 zusammen mit dem Lautstettener Pferd von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ erklärt.


Verbreitung nach der letzten Eiszeit


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