Sonntag, 16. Februar 2014

Was Bienen im Winter so treiben

Ein kalter Wintertag mit Sturm und Schnee ? wie schön ist es da zu Hause bei einer heißen Tasse Tee, gesüßt mit einem Löffel Honig. Und auch dessen Produzenten mögen es im Winter schön warm. Allerdings setzen die Bienen dafür nicht auf Tee, sondern auf Gruppenkuscheln ? wie unser Video der Woche eindrucksvoll zeigt. Faulenzen ist auch im Winter nichts für die sprichwörtlichen fleißigen Immen: "Bienen sind auch bei Frost aktiv", erläutert Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim. Denn nur so bekommen sie eine angenehme Temperatur in ihr Zuhause: "Sie fressen Honig und heizen ihren Stock durch Muskelbewegungen, damit sie es wohlig warm haben." In der Praxis sieht das so aus: Die Bienen rücken ganz eng zusammen und wärmen sich gegenseitig. Sie bilden eine sogenannte Wintertraube ? ein kugeliges Gebilde aus Tausenden von Bienenkörpern. Mittendrin sitzt die wichtigste aller Bienen: die Königin. Wärme erzeugen die Insekten, indem sie ihre Muskeln vibrieren lassen ? sie zittern quasi. "Wenn sie mit der Brut beginnen, erreichen die Werte im Inneren der Wintertraube 35 Grad, selbst wenn draußen minus zehn Grad herrschen", sagt Rosenkranz.

Jede Biene hat's mal innen warm und friert mal außen

Wie bei den Bienen üblich ist auch im Winter Teamwork angesagt: Bienen aus den kühlen Außenbereichen der Wintertraube werden immer wieder von aufgewärmten Tieren aus dem Zentrum abgelöst und gefüttert. Die Energie für die Muskelbewegungen und damit für die Wärme liefert der Honig, beziehungsweise das Winterfutter, das der Imker den Bienen als Ersatz gegeben hat. "Der Honig ist also sozusagen das Heizmaterial für den Winter", erklärt Rosenkranz. "So wie wir Kohlen oder Öl für den Winter bunkern, sammeln Bienen bis zu 20 Kilo Honig für ihren Stock." Dieses energiereiche Futter wird in den Tausenden von Bienenkörpern in Wärme umgesetzt.

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