Wespen zählen ja nicht gerade zu den erwünschten Gästen am gedeckten Tisch - dennoch kommen sie gerne auf ein Happen vorbei. Nicht selten auch in Scharen. Da man nicht allzu ruppig mit den ungebetenen Besuchern umgehen sollte, gibt es hier ein paar Ideen, um die Biester auf die sanfte Tour loszuwerden.
Das Szenario ist oft beschrieben und erlebt. Stichworte: Sommer, Marmeladenbrot, Obst, Limo, Wespen, Angst und Schmerz. Wer meint, sich die gelb-schwarzen Plagegeister per Totschlag vom Leib halten zu können, sollte innehalten. Denn die Tat kann teuer werden, da Wespen unter Naturschutz stehen.
Nur
ganz lässige Zeitgenossen bewahren Ruhe und lassen sich ihr Eis weiter
schmecken. Nicht wenige reagieren jedoch mit Hektik. Dass das nicht die
beste Idee ist, die Tiere vom gedeckten Tisch fernzuhalten, ist
eigentlich bekannt.
Hier sind ein paar Tipps, um Wespen um das anvisierte Häppchen zu bringen. Los geht's:
Kleingeld und Zitrone
Es
gibt Gerüche, die Wespen abschrecken. Eva Goris von der Deutschen
Wildtier Stiftung rät, eine halbierte Zitrone mit Gewürznelken zu
spicken und zusammen mit einem Sträußchen Basilikum auf den Tisch zu
stellen. Auch den metallischen Geruch von Geldstücke mit hohem
Kupfergehalt sollen Wespen wenig anziehend finden. Darum: Einfach ein
paar 5-Cent-Stücke auf dem Tisch verteilen.
Kaffee verbrennen
Um
die Tiere vom gedeckten Tisch fernzuhalten, hat sich auch entzündetes
Kaffeepulver als sehr effektiv erwiesen. Dazu einfach das frische Pulver
in einem feuerfesten Gefäß anzünden. Der durch den Schwelbrand
entstandene Rauch vertreibt die Wespen.
Duftlampen und Sprays
Natürliche
ätherische Öle wie Pfefferminze, Eukalyptus, Teebaum, Nelke, Zirbe oder
Lavendel in einer Duftlampe können helfen, die schwarz-gelben Biester
fernzuhalten. Auch Wespenkissen und tierfreundliche Sprays gegen Wespen
sind im Handel erhältlich. Sie beinhalten ätherische Öle, die für die
Insekten unangenehm sind. Legen Sie das Kissen auf Ihren Esstisch oder
sprühen Sie mit dem Spray Tischdecken und Gartenmöbel ein, bevor
Geschirr und Essen auf dem Tisch stehen. Aber niemals direkt auf die
Tiere sprühen.
Wespen-Dinner veranstalten
Die
hungrigen Nervensägen zum Festmahl einladen - die Gäste müssen aber an
einem Extra-Tisch Platz nehmen (und zwar weit entfernt vom eigenen). Auf
der Speisekarte stehen saftige Früchte: "Sie lieben Weintrauben. Damit
lassen sie sich ablenken und friedlich stimmen", sagt Tier-Expertin
Goris.
Täuschungsmanöver einleiten
Nicht auf
Anziehung, sondern auf Abschreckung setzt der sogenannte Wespenschreck.
Er signalisiert einigen Wespenarten, dass hier bereits ein Schwarm
beheimatet ist. Die Wespennest-Attrappe sollte in die Nähe eines
Essplatzes gehängt werden. Im Obstbaum soll das künstliche Nest sogar
die heranreifenden Früchte vor den Tieren schützen. Im Frühjahr, wenn
die überwinterten Wespen-Weibchen ein neues Volk gründen, kann der
Wespenschreck den Nestbau schon frühzeitig unterbinden.
Aufdringliche Tiere abschieben
Keine
Frage - es stört ziemlich, wenn Wespen im Anflug sind. Wilde
Abwehr-Zuckungen sind aber nicht angebracht. Im Gegenteil, das macht die
Biester erst recht aggressiv. Wer folgende Grundregeln beachtet, ist
auf der sicheren Seite: Nicht schlagen und hektische Bewegungen
vermeiden. Pusten Sie die Wespen auf keinen Fall an - das Kohlendioxid
in unserem Atem macht Wespen ebenfalls aggressiv. Stattdessen die Tiere
besser sanft mit der Handkante wegschieben.
Keine Wespenfallen
Wespen
sind ziemlich solidarisch. Sie reagieren auf Hilferufe ihrer
Artgenossen. Das Problem: Sitzen Wespen in der Falle, verströmen sie
Duftstoffe, die andere Wespen alarmieren und anlocken. Also besser erst
gar keine Todesfallen für Insekten bauen.
Den richtigen Ton treffen
Als
besonders umwelt- und tierfreundlich, aber hilfreich gegen die
stechenden Biester gelten Ultraschallgeräte. Es handelt sich dabei um
kleine Apparate, die hohe Töne im Ultraschallbereich aussenden. Menschen
und größere Tiere wie Hunde oder Katzen fühlen sich den Herstellern
zufolge von den Geräuschen nicht belästigt. Insekten hingegen können die
Töne hören und sollen durch die Dauerbeschallung so gestört werden,
dass sie freiwillig die Flucht ergreifen.
Gartenobst aufsammeln
Fallobst
und überreife Früchte ziehen Wespen an. Besonders am Boden liegende
Früchte stellen eine Gefahr dar. Wer hier auf eine sitzende Wespe tritt,
hat gute Chancen, gestochen zu werden. Also bitte den Garten von
herumliegendem Obst befreien.
Regen vortäuschen
Wer
dann doch etwas aktiver gegen Wespen vorgehen möchte, greift zum
Wasserzerstäuber, wie eine Empfehlung des Landesbundes für Vogelschutz
in Bayern nahelegt. Demnach sollte man mit der Pump-Flasche Wasser in
Richtung der Wespen sprühen. Die Tiere denken dann, es regne und ziehen
sich in ihr Nest zurück.
Übrigens: Vor einer Strafe sicher sind Allergiker, welche sich durch das Erschlagen der Tiere selbst schützen. Das läuft unter Notwehr. Und im Gegensatz zu einem Mensch-zu-Mensch-Konflikt muss die Abwehrmaßnahme auch nicht angemessen ausfallen, sondern darf hier regelmäßig tödlich enden. Was natürlich kein Freibrief dafür sein sollte, ein Leben auszulöschen.
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