Die Produktpalette der Bienen wird
oft auf den allseits bekannten Honig reduziert und mit dem Imker
identifiziert. Honig ist sehr vielfältig, in Abhängigkeit der Tracht und
des geernteten Sortenhonig unterscheiden sich die verschiedenen Honige
sehr stark in Farbe, Konsistenz und Geschmack. Gleichzeitig wird der
Honig nicht nur im Glas als Schleuderhonig verkauft sondern auch in der
zwar seltenen aber sehr begehrten Form des Wabenhonigs. Dieser, auch als
Scheibenhonig bekannte, Sonderfall beinhaltet den Honig noch in seiner
ursprünglichen Waben und wird durch den Konsumenten ausgelöffelt.
Desweiteren werden von den Biene
bekannte, aber oftmals von den Kunden in einen direkten Zusammenhang
gebrachte, Nebenprodukte erzeugt. Nicht jeder Imker stellt alle diese
Erzeugnisse her oder bietet diese auch seinen Kunden an. Trotzdem wäre
es jedem Bienenwart möglich, ausreichend Zeit und Muße vorausgesetzt,
entsprechende Erzeugnisse von den Bienen zu ernten. Neben dem Wachs,
welches vor allem aus alten Waben, dem Entdecklungswachs und Wildbau
gewonnen wird, ist es das begehrte Propolis welches aus kleinen Ritzen
herausgekratzt oder von den Rähmchen abgeschabt wird, dass bei den
Kunden sehr begehrt ist. Die Reinigung und weitere Verarbeitung des aus
der Heilkunde bekannten Bienenharz ist relativ aufwendig, trotzdem kann
es sich bei ausreichenden Mengen für den einen oder anderen Imker lohnen
dieses oft als Abfallprodukte behandelte Bienenerzeugnis weiter zu
verarbeiten. Ebenfalls sehr bekannt und von vielen als
Nahrungsergänzungsmittel verwendet, ist der Pollen von Blumen und
Bäumen. Die Ernte dieser männlichen Samenzellen der Pflanze ist
ebenfalls sehr aufwendig, da den Bienen am Flugloch durch einen
Pollenkamm der Pollen entnommen wird und anschießend über
Trocknungsverfahren der Pollen haltbar gemacht werden muss.
Weitere direkte Erzeugnisse der Bienen
sind das Gelée Royale, der sogenannte Königinnenfuttersaft, dem eine
verjüngende Wirkung nachgesagt wird. Eine wirtschaftliche Nutzung ist in
Deutschland aufgrund des enormen Zeitbedarfs für die Gewinnung weniger
Milliliter je Bienenvolk, fast unmöglich. Trotzdem besteht eine hohe
Nachfrage nach dem Futter der Weisel, dieser wird dann getrocknet in
Kapseln oder als Beimengung im Honig verkauft. Ebenfalls ein direktes
Erzeugnis ist das Bienengift, das vielfältig in der Medizin bei der
Behandlung von Rheuma und Gelenkschmerzen Anwendung findet. Ein direkter
Verkauf an Endkonsumenten findet in der Regel nicht statt, vielmehr
sind es Kooperationen zwischen Pharmaunternehmen und den Imker, in denen
das Bienengift vertrieben wird. Neben den direkten Erzeugnissen finden
sich auch sehr viele Weiterverarbeitungen der ursprünglichen
Bienenprodukte in Cremes, Salben und Tinkturen. Aber auch die Mischung
mit Alkohol oder direkte Vergärung des Honigs erzeugt neue Produkte wie
zum Beispiel Met, Bärenfang oder Honigessig.
Wirkung auf den menschlichen Organismus
Die Wirkung von Bienenprodukten auf den
menschlichen Organismus hat eine lange Tradition, und dies nicht erst
seit der Verwendung von Hausmittelchen wie Honigmilch gegen Husten und
Schnupfen. Viele Produkte der Bienen helfen dem Menschen in äußerer oder
innerlicher Anwendung sich selbst zu heilen und das Immunsystem auf
natürliche Weise zu stärken. Viele Möglichkeiten der Verwendung von
Naturprodukten wurden durch synthetische Erzeugnisse ersetzt, oftmals im
Glauben, dass diese ein natürliches Produkte nicht gegen so viele
Krankheiten wirken kann. Trotz der in vielen Bereichen nachgewiesenen
Wirkung der Bienenprodukte ist es den Imkern untersagt mit der
Heilwirkung zu werben. Zum Einen sind Imker keine Apotheker oder Ärzte,
die eine Verwendung verschreiben dürfen, zum Anderen ist die
Wirkungsweise und Konzentration der Inhaltsstoffe unter den
verschiedenen Imkern nicht identisch oder reproduzierbar, sodass eine
Dosierungsangabe kaum möglich ist.
Hergestellt von einer Biene
Die verschiedenen Produkte können von
jeder Biene im Volk hergestellt werden, dies ist jeweils vom Stadium im
Lebenszyklus der Biene abhängig. In den ersten Tagen produziert die
Stockbiene im Stadium der Amme den Königinnenfuttersaft, wird dann zur
Baubiene, welche aus ihren kleinen Wachsdrüsen junges Bienenwachs für
den Wabenbau ausschwitzt. Im letzten Stadium der Flugbiene sammelt die
Arbeitsbiene Nektar für den Honig und Pollen für die Aufzucht der Brut.
Bei der Verwendung von Bienenprodukten sollte immer geklärt sein, ob
eventuell eine Allergie des Konsumenten vorliegt. Etwa 1 – 5% der
Bundesbürger kann allergisch auf Pollen und andere Substanzen reagieren.
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