Dienstag, 24. Dezember 2013

Bienenprodukte


Die Produktpalette der Bienen wird oft auf den allseits bekannten Honig reduziert und mit dem Imker identifiziert. Honig ist sehr vielfältig, in Abhängigkeit der Tracht und des geernteten Sortenhonig unterscheiden sich die verschiedenen Honige sehr stark in Farbe, Konsistenz und Geschmack. Gleichzeitig wird der Honig nicht nur im Glas als Schleuderhonig verkauft sondern auch in der zwar seltenen aber sehr begehrten Form des Wabenhonigs. Dieser, auch als Scheibenhonig bekannte, Sonderfall beinhaltet den Honig noch in seiner ursprünglichen Waben und wird durch den Konsumenten ausgelöffelt.
Bienenprodukte | Quelle: Waleed Alzuhair / flickr.com
Die Biene stellt eine Vielzahl an Produkten bereit, neben der natürlichen Verwendung können aus diesen auch Weiterverarbeitungen erzeugt werden.Bienenprodukte | Quelle: Waleed Alzuhair / flickr.com
Desweiteren werden von den Biene bekannte, aber oftmals von den Kunden in einen direkten Zusammenhang gebrachte, Nebenprodukte erzeugt. Nicht jeder Imker stellt alle diese Erzeugnisse her oder bietet diese auch seinen Kunden an. Trotzdem wäre es jedem Bienenwart möglich, ausreichend Zeit und Muße vorausgesetzt, entsprechende Erzeugnisse von den Bienen zu ernten. Neben dem Wachs, welches vor allem aus alten Waben, dem Entdecklungswachs und Wildbau gewonnen wird, ist es das begehrte Propolis welches aus kleinen Ritzen herausgekratzt oder von den Rähmchen abgeschabt wird, dass bei den Kunden sehr begehrt ist. Die Reinigung und weitere Verarbeitung des aus der Heilkunde bekannten Bienenharz ist relativ aufwendig, trotzdem kann es sich bei ausreichenden Mengen für den einen oder anderen Imker lohnen dieses oft als Abfallprodukte behandelte Bienenerzeugnis weiter zu verarbeiten. Ebenfalls sehr bekannt und von vielen als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, ist der Pollen von Blumen und Bäumen. Die Ernte dieser männlichen Samenzellen der Pflanze ist ebenfalls sehr aufwendig, da den Bienen am Flugloch durch einen Pollenkamm der Pollen entnommen wird und anschießend über Trocknungsverfahren der Pollen haltbar gemacht werden muss.
Weitere direkte Erzeugnisse der Bienen sind das Gelée Royale, der sogenannte Königinnenfuttersaft, dem eine verjüngende Wirkung nachgesagt wird. Eine wirtschaftliche Nutzung ist in Deutschland aufgrund des enormen Zeitbedarfs für die Gewinnung weniger Milliliter je Bienenvolk, fast unmöglich. Trotzdem besteht eine hohe Nachfrage nach dem Futter der Weisel, dieser wird dann getrocknet in Kapseln oder als Beimengung im Honig verkauft. Ebenfalls ein direktes Erzeugnis ist das Bienengift, das vielfältig in der Medizin bei der Behandlung von Rheuma und Gelenkschmerzen Anwendung findet. Ein direkter Verkauf an Endkonsumenten findet in der Regel nicht statt, vielmehr sind es Kooperationen zwischen Pharmaunternehmen und den Imker, in denen das Bienengift vertrieben wird. Neben den direkten Erzeugnissen finden sich auch sehr viele Weiterverarbeitungen der ursprünglichen Bienenprodukte in Cremes, Salben und Tinkturen. Aber auch die Mischung mit Alkohol oder direkte Vergärung des Honigs erzeugt neue Produkte wie zum Beispiel Met, Bärenfang oder Honigessig.

Wirkung auf den menschlichen Organismus

Die Wirkung von Bienenprodukten auf den menschlichen Organismus hat eine lange Tradition, und dies nicht erst seit der Verwendung von Hausmittelchen wie Honigmilch gegen Husten und Schnupfen. Viele Produkte der Bienen helfen dem Menschen in äußerer oder innerlicher Anwendung sich selbst zu heilen und das Immunsystem auf natürliche Weise zu stärken. Viele Möglichkeiten der Verwendung von Naturprodukten wurden durch synthetische Erzeugnisse ersetzt, oftmals im Glauben, dass diese ein natürliches Produkte nicht gegen so viele Krankheiten wirken kann. Trotz der in vielen Bereichen nachgewiesenen Wirkung der Bienenprodukte ist es den Imkern untersagt mit der Heilwirkung zu werben. Zum Einen sind Imker keine Apotheker oder Ärzte, die eine Verwendung verschreiben dürfen, zum Anderen ist die Wirkungsweise und Konzentration der Inhaltsstoffe unter den verschiedenen Imkern nicht identisch oder reproduzierbar, sodass eine Dosierungsangabe kaum möglich ist.

Hergestellt von einer Biene

Die verschiedenen Produkte können von jeder Biene im Volk hergestellt werden, dies ist jeweils vom Stadium im Lebenszyklus der Biene abhängig. In den ersten Tagen produziert die Stockbiene im Stadium der Amme den Königinnenfuttersaft, wird dann zur Baubiene, welche aus ihren kleinen Wachsdrüsen junges Bienenwachs für den Wabenbau ausschwitzt. Im letzten Stadium der Flugbiene sammelt die Arbeitsbiene Nektar für den Honig und Pollen für die Aufzucht der Brut. Bei der Verwendung von Bienenprodukten sollte immer geklärt sein, ob eventuell eine Allergie des Konsumenten vorliegt. Etwa 1 – 5% der Bundesbürger kann allergisch auf Pollen und andere Substanzen reagieren.

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