In
Südostasien, dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Varroamilbe,
kommt die Östliche Honigbiene sehr gut mit diesem Blutsauger zurecht.
Unsere Honigbiene ist dieser Plage ohne Behandlung durch den Imker
schutzlos ausgeliefert. Doch soll dies nicht so bleiben. Denn die
Wissenschaft und verschiedene Züchterverbände suchen und züchten mit
Eifer Eigenschaften der Honigbiene, die dessen Wehrhaftigkeit gegen die
Varroa stärken - ein viel versprechender Weg, der letztlich die Frage
nach der idealen Behandlungsmethode lösen würde. All die verschiedenen
Methoden und Mittelchen zur Bekämpfung dieser Milbe bräuchte es dann
nicht mehr. Damit würden die ganzen aufwendigen Therapiemaßnahmen
wegfallen und für Biene und Imker viel Erleichterung bringen.
Schauen wir uns die verschiedenen Methoden ein wenig an:
Zu
nennen wären da einmal die Segnungen hiesiger Pharmaunternehmen. Diese
haben dazu geführt, dass Wachs und Honig mit nicht hinnehmbaren,
hartnäckigen Rückständen wie Flumedrin und Coumaphos kontaminiert
wurden. Und nebenbei hat die Milbe mit der Zeit auch gelernt mit diesen
Substanzen zurecht zukommen.
Die
organischen Säuren, die auch in der Bio-Imkerei und inzwischen auch
von den meisten Imkern in Deutschland eingesetzt werden, sind da sicher
vorzuziehen. Die Schwierigkeiten mit der Resistenzbildung und den
Rückständen bestehen hier nicht. Die Vorsicht, die die Handhabung der
Säuren verlangt, ist ja noch hinnehmbar, der Stress für die Bienen aber
auf Dauer nicht. Jeder Imker kann bestätigen, dass die Bienen nicht
immer entzückt auf die Säure-Duschen und -Dämpfe reagieren. Von Seiten
verschiedener Wissenschaftler besteht sogar die Vermutung, die
Abwehrkräfte unsere Bienen könnten auf Dauer durch die Säuren geschwächt
werden.
Die
sanftere Mittel mit ätherischen Ölen als Inhaltsstoffen (Thymol,
Campher, Eukalyptus) sind im Vergleich zu den organischen Säuren in
ihrer Wirkung nicht so effizient und können sich bei unsachgemäßer
Anwendung geschmacklich im Honig bemerkbar machen .
Die
sogenannten „biotechnischen“ Methoden, die ergänzend zu den chemischen
Behandlungen durchgeführt werden, haben auch nicht gerade zur
Erleichterung der Bienenhaltung geführt. Der Umstand, dass sich die
Varroa sich in der Bienenbrut vermehrt und den größten Schaden
verursacht, begründet Empfehlungen wie das Ausschneiden von Drohnenbrut
(hier halten sich die Milben wegen der längeren Entwicklungszeit
besonders gerne auf). Eine wirksame Methode ist auch das Entfernen der
kompletten Brut in verschiedenen Varianten (z.B. Kunstschwarmbildung
oder „Teilen und Behandeln.
Die Wirkung ist frappierend, das Milbenvorkommen im Volk reduziert
sich drastisch, der Aufwand an investierter Zeit und Energie ist aber
auch nicht zu unterschätzen.
Daneben
gibt es noch viele Methoden, welche dem Imker vordergründig vielleicht
plausibel erscheinen, aber bisher keinen Wirknachweis erbringen
können, wie z.B. die Veränderung der Form der Waben, der Beute oder die
Größe der Brutzellen. Teilweise erwachsen hier dann auch Blüten, die
doch eher dem Bereich der Esoterik zuzuordnen sind. So werden dann zum
Beispiel die Völker abhängig von Erdenergien in einer bestimmten Formen
aufgestellt (Siebenstern).
Zusammenfassend
lässt sich auch jeden Fall sagen, dass das Imkern vor dem Aufkommen
der Varroa deutlich weniger aufwendig war. Damit werden wir uns sicher
erst mal abfinden müssen, denn bis unsere Biene endlich lernt, sich
diese Biester vom Buckel zu putzen und die Beine und Fühler abzubeißen
wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen.
Dieses
Saison war für unsere, wie auch für viele andere Imkereien, ein
ausgesprochenen schlechtes Honigjahr, dies konnte ich ja in den beiden
vorherigen Blogs bereits beschreiben. Der Winter war zu lang, das
Frühjahr zu feucht und der Sommer zu trocken. Und die erhoffte
Waldhonigernte ist aufgrund des Melezitose-Auftretens leider auch ins
Wasser gefallen. Trotz allem stehen unsere Völker doch recht gut da,
nach der Behandlung mit Ameisensäure und dem Einfüttern mit Bio-Zucker
sind sie für den Winter gewappnet.
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