Zwei Freiämter Bienenzüchter zeigen mit ihrem «Tagebuch der
Bienen» auf, wie wichtig diese Insekten im Naturkreislauf sind. Jeder
Honig ist ein Fussabdruck der Gegend, in der er gesammelt wird. Deshalb
schmeckt auch kein Honig gleich.
Es muss kein
sonniger und heisser Tag sein. Mit meinen Facetten-Augen finde ich meine
Flugbahn auch bei trüber Witterung. Ich kann Blüten erkennen und nach
kilometerweiten Ausflügen mein Zuhause wieder finden.
Bereits am frühen Morgen wird im Bienenstock mit dem Bienentanz
bestimmt, von welcher «Tracht» wir Sammelbienen den Nektar und die
Pollen einsammeln werden. Raps? Löwenzahn? Obst? Linden? Edelkastanien?
Tannen? Ich transportiere die kostbare Fracht in den Pollenhöschen an
meinen Hinterbeinen, den Nektar trage ich in meiner Honigblase.
Im oberen Teil des Bienenstocks gebe ich meine Ernte an meine jüngsten Kolleginnen weiter. Sie verarbeiten den Nektar aus den Pflanzen zu hochwertigem Bienenhonig. Die Baubienen verschliessen den fertigen Honig in den Wabenzellen mit einem Wachsdeckel. Das Wachs dazu wird mit den Drüsen im Hinterleib hergestellt und mit den Mundwerkzeugen zu Wabenzellen geknetet.
Aus den Waben gewinnt der Imker seinen Honig; der Fachausdruck dafür
heisst «schleudern». Im untersten Teil des Bienenstocks ist das
Einflugloch. In den Frühlings- und Sommermonaten legt unsere Königin
jeden Tag viele Eier in die Brutwabe. Daraus schlüpfen zuerst die
Bienenlarven, welche sich später zu neuen Bienen entwickeln.
Meine Kolleginnen und ich sind fleissig. Für ein Kilo Honig legen wir eine Strecke zurück, die einem Mehrfachen des Erdumfanges entspricht. Dabei spielen wir eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung der Blütenpflanzen. Ohne uns wären die Äpfel nur halb so gross oder würden gar nicht wachsen. Es gäbe kaum Kirschen und viele Wildblumen würden ohne unsere Bestäubung nicht überleben.»
Honig mit Qualität
Das Siegel VDRB steht für artgerechte Bienenhaltung und qualitativ hochwertigem Schweizer Honig. Der Verein deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB) hat sich zum Ziel gesetzt, über die geltenden Lebensmittelgesetze hinaus beste Qualität zu garantieren.
Der Honig wird regelmässig überprüft, für die Bewertung der Qualität sind auch artgerechte Haltung, regelmässige Weiterbildung der Imker, rückstandsfreie Behandlung der Bienenkrankheiten sowie Hygiene massgebend.
Honig aus der Region
Jeder Honig ist ein Fussabdruck der Gegend, in der er gesammelt wird. Kein Honig schmeckt gleich. So wird der Freiämter Bienenhonig im Freiamt gesammelt und der Geniesser unterstützt unsere Bienen im Freiamt. Die Bienenhaltung in der Stadt leistet ebenso einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung der Pflanzen.
Auch dort gibt es grüne Oasen, öffentliche und private Gärten oder Bepflanzungen auf Balkonen. Je nach Jahreszeit und Blütenangebot schmeckt der Honig unterschiedlich. Je breiter das Nektar-Angebot der Umgebung ist, umso vielfältiger wird der Geschmack des Honigs. Warum aber ist Honig manchmal hart mit den typischen Kristallen und manchmal cremig und streichfähig? Frisch geschleuderter Honig ist immer flüssig.
Mit der Zeit kristallisiert er aus, je nach Zusammensetzung etwas früher oder später. Streichzarter Honig, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut, wird durch den Imker vor dem Kristallisieren gerührt. Dabei werden die sich bildenden groben Zuckerkristalle zerkleinert.
Fest gewordener, kandierter Honig kann durch Erwärmen wieder verflüssig werden. Allerdings sollte er nur schonend und nicht über 40 Grad Celsius erwärmt werden, sonst werden seine wertvollen Inhaltsstoffe zerstört.
Der dunklere, kräftige Tannenhonig bleibt über Jahre hinweg flüssig. Aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalt ist Honig allgemein sehr lange haltbar. Und: Honig ist nicht nur ein Genussmittel. Schon in Urzeiten war die antiseptische und antibakterielle Wirkung des Honigs als Wunderheilmittel bekannt.
Im oberen Teil des Bienenstocks gebe ich meine Ernte an meine jüngsten Kolleginnen weiter. Sie verarbeiten den Nektar aus den Pflanzen zu hochwertigem Bienenhonig. Die Baubienen verschliessen den fertigen Honig in den Wabenzellen mit einem Wachsdeckel. Das Wachs dazu wird mit den Drüsen im Hinterleib hergestellt und mit den Mundwerkzeugen zu Wabenzellen geknetet.
Die Imker im Freiamt sterben in den nächsten Jahren nicht aus
Die Freiämter Bienenzüchter setzen auf die
Nachwuchsförderung und das mit Erfolg. Am Grundkurs, den der
Bienenzüchterverein Muri und Umgebung zusammen mit seinen Oberfreiämter
Kollegen organisiert, haben sich 20 Interessentinnen und Interessenten
angemeldet. «Um den Nachwuchs im Freiamt ist es gut bestellt», freut
sich denn auch der Benzenschwiler Bienenzüchter und Betriebsberater
Bruno Heggli.
Was ihm mehr Sorgen macht, sind die Bienensperren wegen des Feuerbrandes oder wegen Bienenkrankheiten. «Optimal ist es, wenn Bienen in der Nähe von Trachtgebieten gestellt werden können. Trachtgebiet bedeutet, dass es dort viel Nektar und viele Blüten hat», erklärt Heggli. Konkret sind das beispielsweise Obstanlagen, Rapsfelder oder Blumenwiesen. «Davon profitieren nicht nur wir Imker mit einer grossen Honig-Ernte, davon profitieren auch die Landwirtschaft und der Obstbau», sagt Heggli.
Ohne Bienen würde es weniger oder gar kein Obst geben und die Blumenwiesen würden ebenso darunter leiden wie zahlreiche Gemüsekulturen. Für das Freiamt zieht Heggli eine positive Bilanz: «Wir haben nach wie vor viele engagierte Imker mit vielen gesunden Bienenvölkern. Der Aufwand, den Stand zu halten, ist jedoch sehr hoch. Es braucht regelmässige Weiterbildung und viel Einsatz vonseiten der Züchter.»
Können Normalbürger dazu beitragen, dass es unseren Bienen gut geht? «Sicher», sagt Heggli, «in erster Linie, indem sie dafür sorgen, dass die Natur vielseitig bleibt und den Bienen Nahrung bietet, und zweitens, indem sie unseren einheimischen Bienenhonig kaufen.» Heggli will ausländischen Honig zwar nicht primär schlecht machen. Aber mit ihm würden oft Krankheiten eingeschleppt. Am 29./30. März sind die Bienenzüchter an der Frühlingsausstellung in Merenschwand präsent, stellen die Imkerei vor und zeigen, wie man Bienen schützen kann. (to)
Was ihm mehr Sorgen macht, sind die Bienensperren wegen des Feuerbrandes oder wegen Bienenkrankheiten. «Optimal ist es, wenn Bienen in der Nähe von Trachtgebieten gestellt werden können. Trachtgebiet bedeutet, dass es dort viel Nektar und viele Blüten hat», erklärt Heggli. Konkret sind das beispielsweise Obstanlagen, Rapsfelder oder Blumenwiesen. «Davon profitieren nicht nur wir Imker mit einer grossen Honig-Ernte, davon profitieren auch die Landwirtschaft und der Obstbau», sagt Heggli.
Ohne Bienen würde es weniger oder gar kein Obst geben und die Blumenwiesen würden ebenso darunter leiden wie zahlreiche Gemüsekulturen. Für das Freiamt zieht Heggli eine positive Bilanz: «Wir haben nach wie vor viele engagierte Imker mit vielen gesunden Bienenvölkern. Der Aufwand, den Stand zu halten, ist jedoch sehr hoch. Es braucht regelmässige Weiterbildung und viel Einsatz vonseiten der Züchter.»
Können Normalbürger dazu beitragen, dass es unseren Bienen gut geht? «Sicher», sagt Heggli, «in erster Linie, indem sie dafür sorgen, dass die Natur vielseitig bleibt und den Bienen Nahrung bietet, und zweitens, indem sie unseren einheimischen Bienenhonig kaufen.» Heggli will ausländischen Honig zwar nicht primär schlecht machen. Aber mit ihm würden oft Krankheiten eingeschleppt. Am 29./30. März sind die Bienenzüchter an der Frühlingsausstellung in Merenschwand präsent, stellen die Imkerei vor und zeigen, wie man Bienen schützen kann. (to)
Meine Kolleginnen und ich sind fleissig. Für ein Kilo Honig legen wir eine Strecke zurück, die einem Mehrfachen des Erdumfanges entspricht. Dabei spielen wir eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung der Blütenpflanzen. Ohne uns wären die Äpfel nur halb so gross oder würden gar nicht wachsen. Es gäbe kaum Kirschen und viele Wildblumen würden ohne unsere Bestäubung nicht überleben.»
Honig mit Qualität
Das Siegel VDRB steht für artgerechte Bienenhaltung und qualitativ hochwertigem Schweizer Honig. Der Verein deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB) hat sich zum Ziel gesetzt, über die geltenden Lebensmittelgesetze hinaus beste Qualität zu garantieren.
Der Honig wird regelmässig überprüft, für die Bewertung der Qualität sind auch artgerechte Haltung, regelmässige Weiterbildung der Imker, rückstandsfreie Behandlung der Bienenkrankheiten sowie Hygiene massgebend.
Honig aus der Region
Jeder Honig ist ein Fussabdruck der Gegend, in der er gesammelt wird. Kein Honig schmeckt gleich. So wird der Freiämter Bienenhonig im Freiamt gesammelt und der Geniesser unterstützt unsere Bienen im Freiamt. Die Bienenhaltung in der Stadt leistet ebenso einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung der Pflanzen.
Auch dort gibt es grüne Oasen, öffentliche und private Gärten oder Bepflanzungen auf Balkonen. Je nach Jahreszeit und Blütenangebot schmeckt der Honig unterschiedlich. Je breiter das Nektar-Angebot der Umgebung ist, umso vielfältiger wird der Geschmack des Honigs. Warum aber ist Honig manchmal hart mit den typischen Kristallen und manchmal cremig und streichfähig? Frisch geschleuderter Honig ist immer flüssig.
Mit der Zeit kristallisiert er aus, je nach Zusammensetzung etwas früher oder später. Streichzarter Honig, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut, wird durch den Imker vor dem Kristallisieren gerührt. Dabei werden die sich bildenden groben Zuckerkristalle zerkleinert.
Fest gewordener, kandierter Honig kann durch Erwärmen wieder verflüssig werden. Allerdings sollte er nur schonend und nicht über 40 Grad Celsius erwärmt werden, sonst werden seine wertvollen Inhaltsstoffe zerstört.
Der dunklere, kräftige Tannenhonig bleibt über Jahre hinweg flüssig. Aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalt ist Honig allgemein sehr lange haltbar. Und: Honig ist nicht nur ein Genussmittel. Schon in Urzeiten war die antiseptische und antibakterielle Wirkung des Honigs als Wunderheilmittel bekannt.
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